Beiträge von Monikadie4. im Thema „Leerheit in Bezug auf Menschen?“

    Ein Zitat aus dem Thread "Bewusstsein bewusst sein" von CLK93


    Zitat

    Ein Freund sagte mir mal "Bilder (Wahrnehmungen) kommen und gehen. Wenn du im Kino einen Film guckst, siehst du nur die Bilder. Die Leinwand (Bewusstsein) verschwindet dann. Wenn der Film jedoch vorbei ist, so verschwinden auch die Bilder. Aber das, was es ermöglicht die Bilder zu sehen, ist die Leinwand. Sie ist immer da, egal welche Bilder da sind oder wenn keine mehr da sind. Sie kann nicht verschwinden. Ohne Leinwand -> Keine Bilder. Aber Ohne Bilder -> Leinwand immer noch präsent. Man identifiziert sich dann mit den Wahrnehmungen die man hat, z.B. der Wahrnehmung (ICH bin...). Wenn aber diese Illusionen verschwindet, wie die Bilder im Kino, dann ist die "Leinwand" ja immer noch da und bleibt, weil sie die Essenz von Allem ist?


    Das finde ich ein gutes Beispiel für Leere. Ist der Film gespielt, ist die Leinwand leer. Ohne diese Filme bleibt die Leinwand leer.

    _()_

    Angenommen ein sehr lieber nahestehender Mensch ist gestorben. Wenn ich es hinbekomme, habe ich nur MItgefühl und Freundlichkeit für diesen Menschen. Das wäre dann Leerheit so wie ich mir das denke. Tatsächlich werde ich aber sehr traurig sein und sehr fertig sein. Das wird wahrscheinlich Wochen und Monate anhalten. Das ist dann einfach Anhaftung und somit ist keine Leerheit da, was das Leiden verursacht? Kann nicht sein: Der Sinn der Leidfreiheit kann ja nicht sein, dass man nicht trauert. Buddha hat gesagt, dass das Leiden immanent ist bei Geburt, Krankheit, Alter, Tod. Damit ist Leidfreiheit bei Tod ausgenommen. Trotzdem bleibt bei mir die Frage was Leerheit in Bezug auf Menschen ist.

    Der Begriff Leerheit wird m.E. immer wieder falsch interpretiert.


    Wenn ich frei von Bewertungen bin, einfach still das Erscheinende anschauend, dann bin ich leer vom begrifflichen Denken. Leer davon zu sein, heißt für mich, den Menschen und meine mögliche Trauer zu sehen, ohne dieses auszuschmücken. Ich bejammere ihn nicht, ich erzähle keine Geschichten um mein oder sein Leid. Ich bin einfach still und fühle Trauer, solange ich noch nicht völlig befreit bin. Denn auch die Trauer ist ein Zeichen, dass ich noch anhafte. Wer diese Gefühle nicht mehr wahrnimmt, muss nicht kalt oder arrogant sein, sondern lediglich frei, ungebunden und kann deshalb offen sein für all die anderen Leidenden und möglicherweise Trost spenden.


    Ein solch freier Mensch wird niemandem sagen: "Du bist leer - der Tod ist leer!" Denn das ist Unsinn und ohne jegliches Mitgefühl. Die Leerheit beziehe ich nur auf mein eigenes Wahrnehmen und Anhaften oder Loslassen. Auf niemand anderen sonst.


    Also ich will sagen: Wenn man Leerheit verwirklicht glaube ich wird man eher so dass man eben trotz des Leidens präsent handeln kann und das Notwendige um so besser tun kann

    Genau :like:

    _()_