Beiträge von Monika im Thema „Umgang mit Lügen“

    Das gefällt mir Aravind. Auch ich sehe es als normal an, wenn "man" sich mal in einen anderen Menschen verliebt. Ich bin z.B. mein Leben lang immer wieder allzu gern und oft verliebt gewesen. Früher habe ich dem viel Bedeutung beigemessen, heute weiß ich, dass das nichts bedeutet.

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    Moin Schneelöwin,

    und ich muss es noch einmal betonen. Ich schrieb nicht von einer Geliebten oder einer längeren Affäre, sondern von einem einmaligen Fehltritt (aufgrund fehlender Kontrolle).


    Wenn es da eine Geliebte gäbe oder eine längere Affäre, würde ich das auch gern von ihm wissen wollen. Würde mir das ein Anderer hintertragen, käme es sehr darauf an, wie und warum. Das hätte womöglich auch Konsequenzen für den "Hintertrager", wenn er/sie nur Gift streuen wollte.


    Aber zum Glück habe ich heutzutage derartige Beziehungen gar nicht, bin nicht mehr berufstätig und muss mich nicht mit Menschen plagen, die weder Rechtes Denken, Rechte Rede noch Rechtes Handeln kennen.


    Dir auch alles Liebe, Schneelöwin

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    Okay, so ganz egal bist Du mir persönlich natürlich nicht, liebe Schneelöwin. :rose:


    Um es noch einmal deutlich zu machen, ich sehe es so, wie auch Vedana schrieb:

    Ich finde schon, dass es eine weise Entscheidung sein kann, sich bestimmten Informationen zu entziehen. Hat man eine tiefere Bindung zu einer Person, merkt man desöfteren schon, dass etwas anders ist. Ist also in so einem Fall kein Nichtwissen, sondern so gesehen eher die Entscheidung, dass man das der anderen Person überlassen will: drüber zu reden oder nicht drüber zu reden.


    Es hat auch in der BuddhaLehre weniger mit Weisheit zu tun, alles wissen zu wollen. Manchmal sogar mit einem Wahn. Man selbst lebt nicht mit einer Lüge, wenn ein anderer sich mit einer unausgesprochenen Information herumquält.

    Und ich finde, Du legst meine Worte zu eng aus:

    Wenn Du genau hinschaust, liest Du z.B. dass Monika die Wahrheit garnicht wissen möchte; lieber die Lüge leben bzw. im Nichtwissen verweilen möchte, wenn ich ihre Aussage richtig verstanden habe.

    Eigentlich schade um den Menschen, der sich nur durch die Wahrheit wiederum befreien kann; das heißt sich reinigen kann, dies verwehrt man ihm damit.

    Ich denke, Du hättest genauer hinschauen sollen, denn ich schrieb nicht davon, lieber die Lüge zu leben ... - das ist Interpretation.

    Vielleicht sollte ich ihn dann auch noch trösten und mein großes Mit-Gefühl zum Ausdruck bringen?


    Ich denke, jede/r muss für sein (Fehl-)Verhalten Verantwortung übernehmen und die eigenen unangenehmen Gefühle ertragen, anstatt sie dem anderen auch noch aufzuhalsen. Und während dieses Ertragens hätte ein buddhistischer Partner genug Möglichkeiten, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, zu reflektieren und sich selbst zu verzeihen. Dadurch ergibt sich auch die Möglichkeit, andere Menschen noch besser zu verstehen und Demut zu entwickeln. Diese Arbeit kann ein/e andere/r ihm gar nicht abnehmen. Und die ist wertvoll.

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    Da hast Du wohl Recht :shock:

    Aber ich schreibe nicht gern "man", sondern gehe von mir aus. Ich wünsche keine Beichten, nur damit der andere sich besser fühlt. Das ist alles. Und wenn ich etwas nicht wissen will, heißt das nicht, dass ich nicht an der Wahrheit interessiert bin.


    Ich möchte jetzt auch weitere Diskussionen vermeiden. Entweder Du verstehst mich oder nicht. Ist mir ehrlich gesagt, egal.

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    Im übrigen, liebe Schneelöwin, dreht sich der Thread um den Umgang mit Lügen und nicht ums Verschweigen.


    Wenn ich einen Verdacht hätte, dass mein Mann mich betrügt, und ich ihn darauf hin ansprechen würde, und er das bestreiten würde, hätte das möglicherweise Folgen. In diesem Fall wäre das ja auch keine einmalige Angelegenheit - und davon schrieb ich ja weiter oben.

    Ich habe grundsätzlich was gegen Lügen, aber nichts gegen Geheimnisse.

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    Ich bleibe ausdrücklich bei Monikas Beispiel, denn in dem Fall sehe ich das wie folgt: ein jeder, der "Mist gebaut hat", hätte sich zuvor überlegen können, welche Konsequenzen seine Rede und Tat haben werden. Mit dem Wunsch, sich "durch die Wahrheit ... (zu) befreien ... ; das heißt sich (zu) reinigen" braucht sich niemand zu befassen, der einige Minuten der Reflexion investierte.

    Danke, liebe mkha', für Deine Unterstützung.:rose::heart:

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    Wenn Du genau hinschaust, liest Du z.B. dass Monika die Wahrheit garnicht wissen möchte; lieber die Lüge leben bzw. im Nichtwissen verweilen möchte, wenn ich ihre Aussage richtig verstanden habe.

    Hallo Schneelöwin, du hast meine Aussage sicher nicht ganz richtig verstanden. Es geht nicht um mich und ob ich die Wahrheit wissen will. Es geht mir um die scheinbar "normalen Menschen", die ihre Familien durch übermäßige Wahrheit ins Un-Glück stoßen.

    Ich bin ganz und gar für die Wahrheit, aber ich halte nichts davon, andere mit etwas zu belasten, was nicht unbedingt notwendig ist, sondern nur verletzt.


    Deiner Aussage,

    Eigentlich schade um den Menschen, der sich nur durch die Wahrheit wiederum befreien kann; das heißt sich reinigen kann, dies verwehrt man ihm damit.

    stimme ich insofern zu, weil ich meine, es kommt ganz auf den Menschen und die Beziehung an. Meine Aussage war eher allgemein und nicht unbedingt auf Buddhisten bezogen.

    Aber meine Liebe ist größer als die Angst vor Fehltritten.

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    So fällt es mir immer schwerer ‚den Mundaufzumachen‘ wenn ich merke den Anderen evtl. verletzen zu können, zu verletzen oder ohne Situationen vorher reflektiert zu haben.Denn ein gefühlter Widerstand taucht ja in mir als erstes auf.


    So wie es mir früher (allerdings auch erst spät😔) auffiel, das ich meinen Mund zu viel, zu direkt, zu oft ‚aufmachte‘.Das spürte ich ja auch oder bekam es später zu spüren🙄

    Guten Morgen liebe Sanne,

    ja, das zeigt, dass man das üben kann. Und aus dieser Übung wird Gewohnheit, so spricht die innere Stimme immer lauter zu uns.

    Praxis ist alles, wenn ich etwas erkenne. Keiner ist seiner Konditionierung restlos ausgeliefert und kann behaupten "so bin ich eben".

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    Für mich denke ich: So lange es noch Verblendung gibt, können mir meine Tatabsichten (im Moment der Tat) nicht komplett transparent sein.


    Es ging in dem Zusammenhang übrigens nicht um das Lügen, sondern um die Motivation, warum man jemanden, der gelogen hat, damit konfrontiert. Man kann ja beispielsweise hundert vernünftige Gründe finden, jemanden zu konfrontieren; vielleicht ist die Hauptmotivation dann aber doch Rache/Bloßstellen/Macht ausüben, und damit dann potentiell unheilsam, wenn man das nicht weiter erforscht.

    Ich halte mich keineswegs für weiter als Dich! Aravind.:heart::rose:

    Aber mir sind meine Tatabsichten bisher seit einigen Jahren sehr bewusst. Ich bin grundsätzlich ein sehr bequemer Mensch, liege gern auf dem Sofa, esse gern, schaue gern TV ... Alles Verhaltensweisen, die ich im Blick behalte, um entsprechend heilsam zu handeln.


    Ich kenne auch das Handeln aus Rache, das Bloßstellen und das Macht ausüben, aber alle diese Neigungen haben mir selbst sehr viel angetan. Deshalb bin ich sehr vorsichtig geworden, wenn ich merke, dass da so eine Tendenz in mir auftaucht. Ich stoppe sie sofort.


    Schwierig ist es natürlich in einer hitzigen Diskussion. Auch da hatte ich vor ein paar Monaten einen "Rückfall", der aber zu einem Ergebnis führte, das ich nie erwartet hätte. Ich habe durch mein Fehlverhalten, das ich sogar im Moment des Geschehens wahrnahm, und die darauffolgende Reaktion erkannt, dass diese unsägliche Beziehung endlich ihr Ende finden konnte. Nach dem Grund unseres Zusammenbleibens habe ich Jahrzehnte gesucht und ihn jetzt gefunden - es war ein Bedürfnis nach Anerkennung. Als ich die losließ, war auch die Beziehung beendet.

    So kann auch ein Fehlverhalten für große Klarheit sorgen.

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    ....Ich bin gerne ehrlich, das macht das Leben leichter. Das einzige, was ich toleriere und auch selbst mache, niemanden mit "meiner Wahrheit" verletzen....

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    Darf ich Dich fragen was Du genau mit ‚Deiner Wahrheit‘ meinst?..


    Mir fallen grad so viele Bsp. ein wo ich ‚ meine Sicht, Wahrheit‘ sagte, sagen musste und ja... verletzte.🤔

    Ja, damit meine ich wahrscheinlich dasselbe wie Du. Aber ich gebe mal ein profanes Beispiel:


    Eine Freundin hat sich neu eingerichtet und findet das wunderschön. Da werde ich ihr nicht sagen, wie doof ich das finde. Ich sehe, dass sie sich freut, warum soll ich ihr das verderben? Und es ist nicht besonders wichtig. Sollte sie mich aber ernsthafter befragen, würde ich sagen, dass das nicht so mein Geschmack ist.


    Oder was ich überhaupt nicht verstehe, wenn jemand einen Fehltritt (Fremdgehen) begangen hat aus einer vielleicht weinlustigen oder traurigen Situation heraus und darunter leidet, dass dieser sich durch ein Geständnis bei seiner/seinem Partner erleichtern will. Ich möchte das nicht wissen, und ich möchte auch niemanden mit meinem Fehler unnötig belasten.

    Allerdings würde ich meinem Partner sowas verzeihen, wenn er es denn nicht für sich behalten könnte.

    Vertrauen hängt für mich von ganz anderen Faktoren ab.


    Über meinen Po wird schon mein ganzes Leben lang irgendein Spruch gebracht, auch als ich noch süß und schlank war, weil er so vorwitzig war, wie er übrigens heute gern gesehen wird. Diese Wahrheit hat mich sehr geschmerzt und mir viel Spaß verdorben.


    Mehr fällt mir im Moment nicht ein. Ich finde, es wird sowieso viel zu viel gesagt und verlangt. Jede/r sollte sich an seine eigene Nase fassen und nur mit sich selbst ins Reine kommen.

    Es sei denn, er/sie möchte Hilfe oder einen Rat.

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    MANCHMAL??? 😉 Das wäre schön.

    Ich glaube, wenn immer, dann nennt man das erwacht.

    Das glaube ich nicht, Aravind. Ich denke, dass ich immer meine Tatabsichten erkenne. Falls nicht, wäre das ein Zeichen völliger Un-Achtsamkeit und Verblendung. Denn selbst, wenn ich un-achtsam bin, bemerke ich das doch und sehe auch mögliche Gründe für falsches Verhalten. Lügen allerdings halte ich grundsätzlich für unheilsam. Wie anstrengend, immer darauf zu achten, was und wann ich wo gelogen habe. Ich bin gerne ehrlich, das macht das Leben leichter. Das einzige, was ich toleriere und auch selbst mache, niemanden mit "meiner Wahrheit" verletzen oder schaden.

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    Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, aber möchte nochmal auf die Sache mit den Tatabsichten eingehen.

    Hallo Katrin, das wäre aber nicht unwichtig gewesen, denn hier geht es um einen speziellen Fall. Und der muss auch speziell beantwortet werden.

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    Moin Sherab,

    Deine Frau hat ihn ja schon befragt.

    Er ist nur noch einen Tag auf der Station.


    Ich würde ihm vielleicht noch (wohlwollend) sagen, dass ich ihm nicht glauben kann und das nicht gut finde, ihn aber ansonsten in Frieden lassen. Er muss selbst mit seiner Lüge fertig werden.

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    Ich habe jetzt viele Likes gesetzt. Die sind nicht erlogen, obwohl sie sich zu widersprechen scheinen. Nein, ich kann einfach viele - vielleicht sogar alle - Standpunkte verstehen. ;)

    Ich brauchte ihr nicht helfen. Sie ist zum Essen geflüchtet. War ein Abteilungsleiter, der mir durch sein Verhalten gezeigt hat, dass er kaum soziale Kompetenz hat.

    Ja, das kenne ich auch, besonders von Führungskräften. ;)

    ich würde sagen, "nicht immer".

    Wenn eine Freundin oder sonst Jemand vor mir steht und vor Freude über beide Backen strahlt und mich fragt, wie ich ihr neues T-Shirt finde, dann sage ich z.B. "Das steht Dir ausgesprochen gut".

    Die Wahrheit ist aber manchmal, dass ich die Farben z.B. viel zu grell finde; aber ich würde jemanden nie enttäuschen, wenn dieser Mensch sich so freut.

    Auch da differenziere ich noch weiter. Es kann ja sein, dass ich die Farbe nicht mag, aber das Shirt meiner Freundin trotzdem gut steht.

    Ich liebte vor zig Jahren antike Schlafzimmer. Der Kommentar meines Schwagers "oh ne, das ist doch hier sowieso so dunkel".

    Ich aber brauchte dieses höhlenartige Zimmer, weil ich mich darin geborgen fühlte. Es gibt immer Gründe, warum jemand sich so oder so kleidet oder einrichtet usw.

    Da würde ich dann sagen "ich mag die Farbe nicht so gern, aber wenn Du Dich darin so wohl fühlst, finde ich das schön."

    LG Monika

    Liebe Lucy,

    "was ist Wahrheit?" - diese Frage hat mit dem, was ich als Lüge bezeichne, nichts zu tun. Es gibt so viele Meinungen und Ansichten, da frage ich nach und ob Wahrheit, wenn denn dies überhaupt möglich ist. Wenn ich aber kommuniziere und jemand will mir ein B vor ein A setzen, dann horche ich auf. Es gibt notorische Lügner, leider muss ich aus Erfahrung sagen, oftmals Männer, die zu feige oder faul sind, sich auseinanderzusetzen und deshalb schnell irgendwas dahersagen. Es gibt Menschen, die aus Gewohnheit den einfachsten Weg wählen, z.B. weil sie keine Lust zu etwas haben, eine Lüge auftischen, um an etwas nicht teilnehmen zu müssen oder sonstwas.


    Auch ich wähle im Notfall eine Ausrede, um den Mitmenschen nicht zu enttäuschen oder zu verletzen. Aber zu meinem eigenen Glück kommt das selten vor. Ich habe es von Kindheit an gewollt, die Wahrheit zu sagen. Meine Mutter hat das leider nicht so genau genommen, deshalb habe ich sie häufig als Kind reingelegt. Aber nicht, weil ich ihr Böses wollte, sondern weil ich ihre Verhaltensweise nicht verstand. Zum Beispiel klatschte sie über Tante A. bei Tante B. und hinterher bei Tante B. über Tante A. Da hab ich mich glatt eingemischt und sie bloßgestellt (ohne zu wissen, was ich ihr antue). Das hat sie sich dann doch schnell abgewöhnt, zumindest in meiner Gegenwart. Und als Jugendliche habe ich mich härter mit ihr und ihren komischen Ansichten und Geschichten auseinandergesetzt, z.B. über die Hitlerzeit. Sie hatte es nicht leicht mit mir, denn ich war eine Verfechterin der Gerechtigkeit und Ehrlichkeit. Das bin ich noch heute, so weit es mir sinnvoll erscheint, z.B. wenn man kein Hintergrundwissen über politische Zusammenhänge hat und nur nach dem Augenschein geht.


    Ansonsten bin ich toleranter geworden, denn ich weiß, dass Vieles gar nicht so "bewusst gemacht wird" und eher gedankenlos ist. Und ich habe ja die Wahl, mit wem ich verkehre - zu meinem Glück.

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    Moin Sherab,

    meine älteste Freunding - seit 60 Jahren - lügt immer mal wieder, solange ich sie kenne. Früher mehr, aber ich merke, wenn sie schwindelt. Je nachdem worum es geht, ignoriere ich es, zeige ihr durch meine Mimik, dass ich ihr nicht glaube oder ich sage es ihr auf den Kopf zu. Ich glaube, sie kann nicht anders. Die Gründe dafür kann ich mir heute vorstellen, früher war es mir schleierhaft.


    Generell sage ich jedem, ob ich das glaube oder nicht. Da höre ich ganz auf mein Gefühl. Die Reaktion zeigt ja dann möglicherweise, ob es eine Lüge ist. Manchmal weiß der "Lügende" es ja selbst nicht.

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