Von welchem Anfang?
Beiträge von Rudolf im Thema „Wer hat noch das Nirvana erreicht?“
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Der Buddha hat immer nur von Dingen gesprochen,, die er nicht erfahren hat
War der Buddha denn kein gewöhnliches Wesen vor seiner Erleuchtung?
Bist du überarbeitet?
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Die Abwesenheit von Zahnschmerz kann ich erfahren.
Die Abwesenheit von Wut ebenfalls.
ich kann viele Abwesenheiten erfahren, wenn ich vorher deren Anwesenheiten erfahren habe.
So werde ich auch die Abwesenheit von allen Fesseln erfahren können.
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Nirvana als Begriff kann man auch noch in anderen Worten beschreiben, d. definieren. (Danach hat kesambalo gefragt) Und das hat der Buddha auch gemacht, z.B. in AN III, 32.
Erfahren, erleben, wahrnehmen dagegen kann man Nirvana nicht mit Worten. Nirvana muss man selber "schmecken".
Das ist aber nicht Besonderes. Das trifft auf alles Erfahrbare zu. Auch auf Samsara insgesamt. Alle Sinneserfahrungen kann man nur selber erfahren, Worte nutzen auch da nichts. Sie dienen nur der ungefähren Kommunikation zwischen Menschen, die schon mal annähernd dasselbe erfahren haben und sich danach geeinigt haben, diese Erfahrung mit dem Wort so uns so zu bezeichnen.
A: Dieser sogenannte Zucker hier schmeckt "süß".
B: Ok, verstanden.
C: Du hast es aber nur verstanden, weil du diesen Zucker hier gerade selbst probiert hast.
Nichts ist bloß mit Worten tatsächlich zugänglich. - Aber vieles ist mit anderen Worten definierbar.
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dann bleibt vielleicht eine Milliarde übrig, die man dem Buddhismus zuordnen könnte.
also kommt es darauf an, ob ein Milliarde Menschen ein Masse sind oder nicht
Woher weißt du, dass der Buddhismus in China nicht wächst? Welche Hellseher hast du an der Hand? Seit Maos Ende jedenfalls ist er gewachsen.
Außerdem wächst er in Europa und den USA.
Ich denke nicht, dass die Atheisten den meisten Zuwachs haben. Die haben ihr Zenit überschritten. Denn überall darf man heutzutage Atheist sein, wenn man es will. Mit Ausnahme einiger islamischen Länder. Wenn da aber mal Religionsfreiheit einkehren wird (und das wird sie), dann bedeutet dort der Zuwachs an Atheisten zugleich eine Abnahme des islamischen Glaubens.
Nebenbei gesagt kann es sich in den Islam-Ländern so verhalten wie es bei uns Im Mittelalter war: wenn keine Alternative erlaubt ist, dann kann man bezweifeln ob der Glaube aller Menschen in diesen Staaten ein echter, überzeugter, freiwilliger Glaube ist.
Nur da wo Religions- und Weltanschauungsfreiheit besteht, kann man sinnvollerweise nach Religionszugehörigkeit fragen.
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Ich denke nicht, dass Hindus und Buddhisten unterschiedliche Auffassungen von nirvana und moksha haben. Beide sagen: es ist die endgültige Befreiung von Leiden.
Und so wie ich die Upanishaden verstehe, gibt es auch dort die Auflösung des Ego-Ichs in das Brahma. Brahma ist nur mythologisch ein Gott, Wirklich ist auch Brahma nicht in Worten zu beschreiben, oder es wird einfach gesagt es ist das Innerste des Seienden.
So wie Jesus sagt: "Gott ist mitten unter euch" oder "Gott ist die Liebe" oder "Wer in der Liebe ist, ist in Gott". Und Gott ist bestimmt nicht "Ich".
Daher ist die Liebe auch die Aufgabe des "Ichs", sogar in der Praxis, nicht nur in der Theorie.
Und so findet man im Hinduismus, im Christentum, im Buddhismus, vielleicht auch im Sufismus immer als Höchstes die Aufgabe der Ich-Zentriertheit. Da mag das Nirvana sein wie es wolle. Ein "Ich" in unserem Sinne ist da nicht mehr. Und dann ist da auch nicht mehr "Ich leide".
Was unterschiedlich ist sind die Methoden der Religionen.
Ich denke mir, wenn der Buddha ab und zu bestimmte Auffassungen im Hinduismus oder Brahmanismus als Irrtümer darstellt, so muss das nicht heißen, dass er meint, dass vor ihm kein einziger Hindu-Heiliger die Erlösung, Nirvana, erlangt hat. Es kann auch bedeuten, dass er die Irrtümer der Gelehrten oder die Abartigkeiten der Askese ausmerzen will.
Irrtümer gibt es ja wohl später auch bei verschiedenen Buddhismus-Gelehrten, oder nicht?
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Aus verschiedenen Gründen wird der Buddhismus nie die Massen ansprechen
Er hat doch schon die Massen angesprochen: z.B. zur Zeit Ashokas in Indien. Und dann bis zum Überfall des Islam.
Und heute spricht er auch noch die Massen an: in Tibet, in Thailand, in Kambodscha, in Laos, in Burma, in Vietnam, in Taiwan usw.
Bald auch in Europa.
Sogar In der Volksrepublik China (im Jahr 2014) sind laut Wiki (2014) 15,9% der Bevölkerung Buddhisten. Bei 1,4 Mrd. sind das 222.600.000 Menschen.
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Ich glaube, dass alle Erleuchteten die gleiche Erfahrung haben, was Erleuchtung ist.
Da die Erleuchteten dies uns nicht mit Worten mitteilen können (denn die Bedeutung von Worten kann man nur verstehen, wenn man die Bedeutung kennt
) müssen sie zu geschickten Mitteln greifen, uns zur Erleuchtung zu führen.
Jesus (ob er erleuchtet war oder nicht, weiß ich nicht) konnte ganz bestimmt nicht das gleiche lehren wie Buddha. Jesus konnte in seinem Umfeld den "Schöpfergott" nicht leugnen. Dann wäre er nicht gehört worden.
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In dem Vergleich ist Raum = Nirvana. In echt natürlich nicht.
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Wie kommst du darauf?
In dem von mir angeführten Vergleich ist der Raum doch nicht identisch mit den Gegenständen darin.
Und auch die Ursachen, die Anstrengung, den Raum leer zu räumen, sind nicht identisch mit dem Raum. das alles ist Samsara. Nur der Raum ist Nirvana.
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Der Buddha vergleicht es auch mit dem Erlöschen eines Feuers. Warum sollte
das Erlöschen schon immer da sein? Noch vor dem Erlöschen?
ja, der leere Raum war schon immer da und ist auch während des Feuers da.
Mein Lama hat einmal Nibbana mit dem leeren Raum verglichen.
Unser Geist ist wie ein mit Unrat und Gerümpel vollgestellter Raum, kann sein schon seit anfangsloser Zeit. Mit bestimmten Ursachen und Methoden und Anstrengungen können wir dieses vollgepfropte Zimmer leer räumen. dann haben wir einen leeren Raum in diesem Zimmer.
Der leere Raum war aber schon immer da.
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Buddhaschaft ist noch so weit weg, daher ist für uns der Hauptpunkt der Bodhisattva-Idee, dass wir nicht die Motivation haben, so schnell wie möglich Nirvana zu erlangen und dann alle anderen Wesen zu verlassen, sondern - sozusagen - freiwillig noch ganz lange in Samsara bleiben wollen (nach Nirvana eher nur nebenbei streben), um anderen Lebewesen nützlich zu sein, spirituell und nicht-spirituell. Auch wenn es "nicht nötig" sein sollte.
Aber warum ist das eigentlich nicht nötig?
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oder ob das nur ein geschicktes Mittel - eine Fiktion ist, um einen als heilsam vorgestellt Motivation (Befreiung nicht für sich sondern für andere zu erreichen) zu bewirken.
das ist ein gute Frage.
ich kann mir gut vorstellen, dass manche Buddhisten hier im Westen voller Begeisterung Buddhisten geworden sind, wegen dieses schönen, erhabenen Gedankens. Auch wenn sie natürlich erst mal den wünschenden Erleuchtungsgeist haben, noch nicht den tatsächlichen, spontanen, ungekünstelten, also noch keine Bodhisattvas sind. Und vielleicht ohne diesen Gedanken gar keine Buddhisten geworden wären.
Ich persönlich habe mich zuerst ca. zwei Jahre mit dem Palikanon beschäftigt, theoretisch, ohne bei einem Lehrer Zuflucht zu nehmen. Als ich aus Interesse den Tibetischen Buddhismus kennenlernte, vom Erleuchtugsgeist erfuhr, ist sofort ein Funke übergesprungen, und ich habe nach einiger Zeit Zuflucht bei einem tibetischen Lama genommen.
Sicher ist das nicht nötig, dass gerade ich Buddha werden muss, um die Welt zu retten.
Aber sich auf das "ist das nötig?" zu konzentrieren ist nicht gut, das ist nicht die zwingende Motivation eines Bodhisattvas, meine ich.
Es ist eher das intensivere Denken an andere, was eine viel größere Verbundenheit mit allen Lebewesen erzeugt, was noch größere Spiritualität bedeutet, und auf jeden Fall kann ich mit dieser Motivation nicht innerhalb von drei Leben (ich sowieso nicht
) Nirvana erreichen und dann für immer verschwinden. Ich bleibe mit dem Bodhisattva-Wunschdenken länger in Samsara und mit gutem Karma kann ich dann noch in vielen Leben spirituell hilfreich sein, da wo ich helfen kann und wo die Hilfe angenommen wird.
Das wäre auch eine Bodhisattva-Motivation, selbst wenn man nicht wiederkehrt, wenn man einmal - viel später - doch das Nirvana ohne Wiederkehr erreicht hat.
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bedeute, dass ein Mahayana erst Nibbana verwirklicht, wenn alle anderen Wesen dies vor ihm getan haben und weil noch viele "unerleuchtete Wesen auf der Welt wandeln, es nicht sein kann, das auch nur ein einzelner Mahayani jemals Nibbana verwirklichte.
Nibbana erlangt haben bedeutet im Palikanon, dass der Arhat nicht mehr wiedergeboren wird.
Was bedeutet hier wiedergeboren werden genau?
Es bedeutet das elfte Glied des bedingten Entstehens oder Entstehens in Abhängigkeit (skt. pratītya-samutpāda; pi. paṭicca-samuppāda; )
Das ist der Schlüssel zum Verständnis der Bodhisattva-Arhats.
Die Bodhisattvas erreichen auf dem Achten Bhumi Nirvana. Danach also erleben sie nicht mehr die zwanghafte Wiedergeburt aufgrund der vorhergehenden zehn Glieder.
Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht mehr aktiv sein können. Sie manifestieren danach noch viele Wiedergeburten - unabhängig von den Zwölf Gliedern - aufgrund ihrer Wunschgebete allen Wesen zu helfen bis auch sie befreit sind. Diese Wunschgebete haben sie drei Äonen unzähliger Zeitalter durchgeführt. Dies ist die Energie, die die Bodhisattvas immer wieder körperlich in Samsara zurück bringt (damit wir sie sehen und hören können), obwohl sie selbst vollkommen leidenschaftsbefreit , also im Nirvana sind.