Beiträge von --- im Thema „Wer hat noch das Nirvana erreicht?“
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Genau so ist es. Der Buddha hat immer nur von Dingen gesprochen,, die er nicht erfahren hat. Warum tat er das? Weil die Welt anders nichts verstehen kann.
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Die Abwesenheit von Zahnschmerz kann ich erfahren.
Die Abwesenheit von Wut ebenfalls.
ich kann viele Abwesenheiten erfahren, wenn ich vorher deren Anwesenheiten erfahren habe.
So werde ich auch die Abwesenheit von allen Fesseln erfahren können.
Das mag dir so erscheinen, aber du kannst die Abwesenheit aller Fesseln nicht erfahren, obgleich Nirvana die Abwesenheit aller Fesseln ist.
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Nirvana ist ein Zustand, der Worten nicht zugänglich ist. Wäre er Worten zugänglich, wäre es nicht Nirvana. Es gibt nur mehr oder weniger, aber immer scheiternde Annäherungen. Am ehesten passt noch: Die Abwesenheit von Anhaftung, Ablehnung und Unwissenheit.
Wenn der letzte Satz nicht wäre, hätte ich gedacht, dass du die Begriffe Nirvana und Realität verwechselt. Da du schreibst 'Am ehesten passt noch' bedeutet dein 'Worten zugänglich' sein doch wohl 'mit Worten ausdrückbar' sein.
Nirvana ist aber ganz klar mit Worten ausdrückbar, denn es handelt sich um die Abwesenheit der Fesseln.
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Liebe(r) Aka Onyx 9,
wenn wir die Welt mit den Augen eines anderen sehen könnten, wären wir Buddha. Aber 'sehen' ist hier metaphorisch zu verstehen, denn Buddha sieht nicht in dem Sinne wie die Welt 'sehen' versteht.
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Hört sich an,als hätte einer einmal zu viel gedreht. Mal.im ernst,wenn du mich fragst,muss man das methaphorisch verstehen ...
Liebe(r) Aka Onyx 9,
ZitatEine Metapher (griechisch μεταφορά, metaphorá für „Übertragung“) ist ein „(besonders als Stilmittel gebrauchter) sprachlicher Ausdruck, bei dem ein Wort (eine Wortgruppe) aus seinem eigentlichen Bedeutungszusammenhang in einen anderen übertragen wird, ohne dass ein direkter Vergleich die Beziehung zwischen Bezeichnendem und Bezeichnetem verdeutlicht“.
Ich hatte eigentlich nicht verstanden, dass da direkt das, was in der Welt als Rad bekannt ist, gedreht wurde.
Zitat... und darf wirklich kein Wertesystem ableiten.
Das versteh ich nicht. Die Drehungen sind doch Wort-systeme, aber doch keine Werte-systeme. Aus Wort-systemen werden Bedeutungen synthetisiert.
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Ich denke nicht, dass Hindus und Buddhisten unterschiedliche Auffassungen von nirvana und moksha haben. Beide sagen: es ist die endgültige Befreiung von Leiden.
Und so wie ich die Upanishaden verstehe, gibt es auch dort die Auflösung des Ego-Ichs in das Brahma. Brahma ist nur mythologisch ein Gott, Wirklich ist auch Brahma nicht in Worten zu beschreiben, oder es wird einfach gesagt es ist das Innerste des Seienden.
So wie Jesus sagt: "Gott ist mitten unter euch" oder "Gott ist die Liebe" oder "Wer in der Liebe ist, ist in Gott". Und Gott ist bestimmt nicht "Ich".
Daher ist die Liebe auch die Aufgabe des "Ichs", sogar in der Praxis, nicht nur in der Theorie.
Und so findet man im Hinduismus, im Christentum, im Buddhismus, vielleicht auch im Sufismus immer als Höchstes die Aufgabe der Ich-Zentriertheit. Da mag das Nirvana sein wie es wolle. Ein "Ich" in unserem Sinne ist da nicht mehr. Und dann ist da auch nicht mehr "Ich leide".
Was unterschiedlich ist sind die Methoden der Religionen.
Ich denke mir, wenn der Buddha ab und zu bestimmte Auffassungen im Hinduismus oder Brahmanismus als Irrtümer darstellt, so muss das nicht heißen, dass er meint, dass vor ihm kein einziger Hindu-Heiliger die Erlösung, Nirvana, erlangt hat. Es kann auch bedeuten, dass er die Irrtümer der Gelehrten oder die Abartigkeiten der Askese ausmerzen will.
Irrtümer gibt es ja wohl später auch bei verschiedenen Buddhismus-Gelehrten, oder nicht?
Lieber Rudolf,
ich wäre da vorsichtig, denn so wie es den Worten nach gelehrt wird, ist es leicht möglich als Hindu den Götterbereich mit der Befreiung zu verwechseln.
Diese Verwechslung ist im Buddha-Dharma, wenn - und nur wenn - man das gesamte gelehrte Buddha-Dharma, also die erste, zweite und dritte Drehung des Rades als gleichwertig erkennt, nahezu ausgeschlossen.
Wenn man natürlich nur die dritte Drehung kennt oder anerkennt, dann ist man alsbald beim Hindu-Dharma.
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Hallo Stevie
Ich denke Du missverstehst Nibbana.
Das ist auch nicht weiter schlimm, denn Nibbana ist nicht das Erste über das man sich als Schüler Buddhas den Kopf zerbrechen sollte.
Lieber Bakram,
tatsächlich kann ich gar nicht verstehen, was 'Nibbana' oder 'Nirvana' ist, weil mir die Erfahrung davon fehlt. Dennoch habe ich eine begriffliche Unterscheidung in verweilendes und nicht-verweilendes Nirvana verwendet, weil diese mir mir plausibel erscheint. Dir erscheint diese nicht plausibel und du hast deine Gründe dafür. Das ist vollkommen in Ordnung, weil jedes Individuum sich idR danach richtet, was ihm plausibel erscheint und auf diese Weise jedes Individuum den Zugang zum Buddha-Dharma erlangt, der ihm/ihr entspricht.
Du hast vollkommen recht, dass man sich nicht den Kopf über etwas wie Nirvana zerbrechen sollte, wenn man es nicht verstehen kann. Man kann zwar sagen, 'Nirvana ist dies oder das', weil einem plausibel erscheint, was man wo gelesen oder gehört hat, aber damit versteht man es ja immer noch nicht, sondern hat nur eine Idee, die man 'Nirvana' nennt.
Wichtiger erscheint mir, dass man sich klar darüber wird, was man eigentlich will und einen entsprechenden Entschluss fasst. Zu sagen 'Ich will Nirvana erlangen' mach aus meiner Sicht nicht viel Sinn, weil man ja gar nicht weiß, was das ist. Zu sagen 'Ich will alles Unwohlsein loswerden' oder 'Ich will nicht immer und immer wieder so töricht sein und mich von negativen Gefühlen leiten lassen', Entschlüsse also, die auf der Abkehr von Bekanntem beruhen, machen aus meiner Sicht mehr Sinn, weil man kenn, was man loswerden will und man demzufolge auch wissen kann, wenn es losgeworden ist.
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Liebe(r) accinca,
da hast du vollkommmen Recht. Deshalb war es notwendig eine begriffliche Differenzierung einzuführen: es gibt das nicht-verweilende Nirvana des Buddha, der - eben weil nicht im Nirvana verweilend - es fertig brachte anderen den Dharma zu lehren, und es gibt das verweilende Nirvana, welches den absoluten Austritt aus der Welt, also Befreiung von der Welt, kennzeichnet und jegliches Lehren in der Welt ausschließt.
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Jedenfalls keiner der einer Mahayanaschule folgt.
Den diese Schulen haften unter anderem dem Altruismus an und wollen/können deshalb nicht ins Nibbana.
Stattdessen versuchen sie als Boddhisattvas anderen vermeintlich zu helfen. Dabei hat Buddha ganz klar gesagt, das das nicht funktionieren kann:
Zitat16. "Cunda, daß jemand, der selbst im Schlamm versinkt, einen anderen, der im Schlamm versinkt, herausziehen sollte, ist unmöglich; daß jemand, der nicht selbst im Schlamm versinkt, einen anderen, der im Schlamm versinkt, herausziehen sollte, ist möglich.
Daß jemand, der selbst unbezähmt, ungezügelt ist und nicht in Nibbāna erloschen ist, einen anderen bezähmen, zügeln, zum Erlöschen in Nibbāna führen sollte, ist unmöglich; daß jemand, der selbst bezähmt, gezügelt ist und in Nibbāna erloschen ist, einen anderen bezähmen, zügeln, zum Erlöschen in Nibbāna führen sollte, ist möglich.
Lieber Brakram,
ich denke du missverstehst etwas. Glaubst du nicht, dass der Umstand, dass der Buddha den Pfad gelehrt hat, auf dessen Altruismus zurückzuführen ist?
Einmal das Nirvana erlangt, welchen Grund sollte er dann gehabt haben, dann den Pfad anderen zu lehren? Er hatte doch das Nirvana erlangt!
Es besteht also wohl ein Unterschied zwischen 'Nirvana erlangt' und 'Nirvana erlangt und sich dennoch um andere kümmern'. Es kann sich also nicht um ein und dasselbe Nirvana in beiden Fälllen handeln.
Die Mahayanaschulen verfolgen also das Ziel, diejenige Art von Nirvana zu erlangen, welche das Kümmern um das Wohl der Anderen ebenso beinhaltet.
Damit will ich nicht sagen, dass das Nirvana, welches nichts weiter nach sich zieht, welches also ein bloßes Ende ist, schlechter wäre. Aber sieh es so: wenn der Buddha sich mit diesem Nirvana begnügt hätte, dann hätten wir doch nichts, keine Lehre, die uns befähigen würde, das Nirvana, welches nichts weiter nach sich zieht, welches also ein bloßes Ende ist, zu erlangen.
Also ist es doch gut, dass es solche gibt, die eine Art von Nirvana erlangen, welche es ihnen dennoch ermöglicht, ihr Wissen an andere zu deren Wohl weiterzugeben.