Ich bin an der Wahrheit interessiert.
Dann könnte es tatsächlich sein, dass Du hier falsch bist. Der Buddhismus ist keine Theorie oder Philosophie der Welt, sondern beschränkt sich bewusst vor allem auf das innere "Erleben" eines Menschen. Deshalb ist es auch so wichtig zu verstehen und zu klären, dass in der Regel Begriffe hier im buddhistischen Sinne und nicht im Alltags-Sinne verwendet werden. Sonst hat man gar keine Basis für eine Diskussion.
Außerdem spielt neben den Lehrtexten das eigene Erleben in der Meditation eine wichtige Rolle. Ohne diese sind die Überlieferungen "nur" Texte, über die man scholastisch reden und streiten kann, aber der Hauptaspekt, das eigene Nachprüfen, entfällt.
Nicht-Selbst ist ein gutes Beispiel. Eine Definition von Nicht-Selbst, populär ausgedrückt, ist: Es gibt keine zusätzliche Instanz zu den Skandhas. Es gibt keinen zusätzlichen Entscheider, Tuer, Fühler, was auch immer.
Darüber kann man nun jahrelang diskutieren. Buddhas Ansatz war es aber, das selbst zu überprüfen: Wenn ich mir die Ruhe gönnen und in der Meditation in mich hinein sehe, kann ich diesen Tuer finden? Die Antwort ist nein. Man findet immer wieder "nur" Gedanken, Empfindungen, usw. nichts zusätzliches.
Es geht also durchaus um Wahrheit, aber nur in einem eingeschränkten (aber für die Befreiung vom Leiden entscheidenden!) Blickfeld. Eine Theorie der Welt, des Gehirns, des freien Willens, von Robotern gibt es in diesem Kontext nicht.
Liebe Grüße,
Aravind.