Beiträge von Aravind im Thema „Nobody is perfect...“

    Ja, ich hab es bewusst so formuliert, weil ich mich eben nicht über z.B. die tibetische Auslegung stellen will. Auch Zen ist meiner Meinung nach nicht unbedingt säkular, so pragmatisch und undogmatisch es auch ist. Das ist auch gar nichts schlechtes für mich, die Unterscheidung ist mir wichtig.


    Was ich aber betonen würde: Ähnlich wie, wenn man von Gott spricht, sollte man diese Schilderungen als Metaphern sehen. Man sollte nicht meinen, dass Buddha wort-wörtlich seine letzten zehntausend Inkarnationen (oder warens hunderttausend) rückwärts durchlaufen hat. Dann überträgt man nämlich diese religiöse Sprache aus einer anderen Kultur, die dort ihren Platz hat, in ein westlich-logisches Denken. Und das ist etwas, das dann nicht mehr rund läuft.


    Ich hab da kein Problem mit. Man sollte aber halt auch nicht vergessen, dass man einer möglichen Lesart anhängt, dass es auch andere Zugänge zum achtfachen Pfad gibt. Wenn man dann hergeht, und alle, die nicht dieses traditionell-religiöse Verständnis teilen, vorhält, verurteilt und ihnen erklärt, dass sie vom wahren Pfad abgebogen sind, dann wirds anstrengend.

    👍


    Und umgekehrt natürlich.

    Liebe Grüße, Aravind.

    Nach deinem Verständnis von "Fehler" bedeutet es eher: keiner wird perfekt geboren. Man kann es aber werden.

    Und dann ist man ein Buddha.

    :)

    Das, was ich gelernt habe, und was ich praktiziere, geht genau anders herum : Man ist bereits perfekt, und die Welt ist bereits perfekt, und es geht darum, das zu entdecken. Dann ist es einfach, Gier und Hass aufzugeben, und es entsteht Gleichmut.


    Mein Lehrer sagt immer: Es geht nicht darum, etwas zu lernen; es geht darum, das, was Dukkha erzeugt, zu verlernen.


    Das Ergebnis ist aber, glaube ich, das selbe (vorausgesetzt, man kann die Anhaftung an die Perfektion aufgeben).

    Liebe Grüße,

    Aravind.


    Thorsten sagt hier, dass sie sich wegen seiner Unterweisungen umgebracht hätten. (Und nicht wegen der unreifen, verantwortungslosen Interpretation seiner Unterweisungen.)

    Vielen Dank für die Erläuterung, jetzt verstehe ich Deinen Einwurf.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Sollte er etwa wegen der psychischen Disposition dieser Mönche und vieler anderer Menschen bis zum heutigen Tag nicht über das ständige Leiden lehren? Oder nur im geheimen? Wußte der Erleuchtete doch, dass man nichts lange geheim halten kann. Wir Westler wissen das ja auch.


    Hallo Rudolf,


    vielleicht hast Du Lust, Thorsten Hallscheidt s Text noch mal lesen. Ich habe es so verstanden, dass selbst der beste Lehrer (und schon gar nicht die Lehre) mir nicht die Verantwortung für mich selbst abnehmen kann.


    Das finde ich einen richtigen und wichtigen Gedanken.


    Oder störst Du Dich daran, dass der Buddha als Mensch dargestellt wird?



    Liebe Grüße,

    Aravind.