Beiträge von Sunu im Thema „Bewußtsein“

    Hi Bambusblüte, ich weiß nicht was du mit Maß der Wahrheit meinst. Kategorien wie wahr oder falsch beziehen sich doch immer auf das, was erkannt werden kann. Alles was erkannt werden kann, entsteht aber allein schon durch das Erkennen bedingt, sonst könnte es ja gar nicht erkannt werden. Das was bedingt entsteht, ist nicht ich, ist kein Selbst. Ein Atta ist also nirgends auffindbar und das ist so wahr wie es nur eben wahr sein kann.. Und auch überprüfbar. Darüber hinaus gibt es doch kein wahr oder falsch.


    Zitat

    Nicht, daß ich damit die Lehre Buddhas in Frage stellen möchte, ich bin nur ziemlich verwundert, daß dieser Text so lautet, wie er dort steht, und nicht, wie man es erwarten würde.

    Was würdest du denn erwarten, was in den Texten steht?


    Zitat

    Was noch bleibt, sind meine Ausführungen über die Weisheit, das hat wohl so manchen nicht gefallen. Das ist kein Problem für mich, daß man aber gleich mit dem Knüppel auf mich eindrischt, das hatte ich nicht erwartet.


    Ich hoffe du verstehst meine Antwort und Einwände jetzt nicht als eindreschen. Das liegt mehr fern.

    Hallo Bambusblüte,

    Natürlich ist das überprüfbar. Indem man achtsam hinschaut. Alle Dinge die wir wahrnehmen sind in Wahrheit bedingt entstanden , vergänglich , somit leidvoll... Eben weil sie das sind, sind sie nicht mein, ich oder mein selbst. Für mich ist das nicht nur eine Orientierung, sondern gelebte Praxis. Das was mir vlt. fest und unwandelbar erscheint, durch genaues hinschauen als bedingt entstanden, zu entlarven.


    Zitat

    Ja schon, aber was denn? Nun, es wird hier nichts anderes gesagt, als daß ich zwar hier, in dieser bedingten Welt bin, all diesem ausgsetzt bin (Bewußtsein, Gefühl etc.), aber eben nicht hierhin gehöre. Ausgedrückt wird es mit der Formel: Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst. Das alles gehört somit nicht zu mir und entspricht nicht meinem tatsächlichen Wesen!

    Das impliziert aber, daß ich wahrscheinlich jemand anderes bin und mein Wesen von gänzlich anderer Natur sein muß, mehr kann man da meiner Meinung nach nicht hineinlegen, dazu müßte man es schon sehr strapazieren.




    Ich finde da ist im Gegenteil IMO zu viel hineingelegt.So ein wahres Wesen, ist für mich nicht überprüfbar. Denn alles was ich wahrnehmen kann, ist ja allein schon dadurch bedingt entstanden, dass ich es wahrnehme.. Bedingt durch Augen, Nase, Tastsinn.. Durch das Denken bedingt usw... Außerhalb dieser Wahrnehmung, kann ich nichts wahrnehmen. Ein wahres Wesen oder eine tatsächliche Natur ist da nicht auszumachen und deshalb für mich reine Spekulation.

    Zitat
    • Darum also, ihr Mönche: was es auch an Körperlichem gibt, vergangenes, zukünftiges, gegenwärtiges, eigenes oder fremdes, grobes oder feines, gemeines oder edles, fernes oder nahes: alles Körperliche ist, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit also anzusehen: 'Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst.'
    • Was es auch an Gefühl gibt, vergangenes, zukünftiges, gegenwärtiges, eigenes oder fremdes, grobes oder feines, gemeines oder edles, fernes oder nahes: alles Gefühl ist, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit also anzusehen: 'Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst.'
    • Was es auch an Wahrnehmung gibt, vergangene, zukünftige, gegenwärtige, eigene oder fremde, grobe oder feine, gemeine oder edle, ferne oder nahe: alle Wahrnehmung ist, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit also anzusehen: 'Die gehört mir nicht, die bin ich nicht, die ist nicht mein Selbst.'
    • Was es auch an Unterscheidungen [Geistesformationen] (sankhara) gibt, vergangene, zukünftige, gegenwärtige, eigene oder fremde, grobe oder feine, gemeine oder edle, ferne oder nahe: alle Unterscheidungen [Geistesformationen] sind, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit also anzusehen: 'Die gehören mir nicht, die bin ich nicht, die sind nicht mein Selbst.'
    • Was es auch an Bewußtsein gibt, vergangenes, zukünftiges, gegenwärtiges, eigenes oder fremdes, grobes oder feines, unedles oder edles, fernes oder nahes: alles Bewußtsein ist, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit also anzusehen: 'Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst.'

    Majjhima Nikaya 22


    Da ist ja eigentlich schon alles gesagt. Da ist Bewusstsein, aber es wird eben nicht als mein, ich, Selbst gesehen, sondern es wird wahrheitsgemäß als bloß bedingt entstandenes Phänomen erkannt. Das Anhaften daran ist damit beendet. Wir sagen vlt. Das ist Buddhas Körper, Gefühl, Bewusstsein ect.. Oder das Bewußtsein von sonst wem...

    Aber in Wahrheit ist da einfach nur Körper, Gefühl und Bewusstsein ect...


    Zitat

    Den also gemüterlösten Mönch, ihr Mönche, lauernd zu versuchen wagen selbst die Indo-, Brahma- und Pajapati-Götter nicht: 'Gefestigt ist dieses Vollendeten Bewußtsein.' Und warum nicht? Schon bei Lebzeiten nenn' ich den Vollendeten, ihr Mönche, unerfaßbar.

    Majjhima Nikaya 22