Beiträge von Monikadie4. im Thema „Was unterscheidet den Buddhisten vom Materialisten ?“

    Hallo Katrin und herzlich Willkommen,

    und ich möchte darauf hinweisen, dass dieses Thema schon bis zum Erbrechen durchdiskutiert wurde und letztlich zu keiner Übereinstimmung gefunden hat. Es ist also offenbar Interpretationssache.

    Nicht bös gemeint, Katrin, denn Du bist "neu" hier und kannst ja nicht wissen, was in all den Jahren hier von vorne bis hinten durchgekaut wurde. :rose:

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    Ehm ... sicherlich :lol: ... aber die dicke Lippe hol` ich mir ja in diesem Leben ab ... wenn das gemeint ist - d`accord ;)

    Ja natürlich, aber auch das verstehe ich unter Karma. Und "abwärts" kann vieles gehen, was wir hier ver-unstalten, eben auch oder sogar in diesem Leben.

    Und da du dich hier im buddhistischen Forum auslässt, macht es wenig Sinn, mit allgemein platten Antworten zu kommen und Vergleiche mit dem Islam anzustellen.

    Es ist wie es ist. Dir zu antworten und sich um Klarheit zu bemühen ist wie Paulus sagte: "Perlen vor die Säue werfen".

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    Einer (und das ist kein Einzelfall) meiner schlimmsten und gewalttätigsten Jungs wurde nach der Gabe einigerTabletten zum liebenswürdigsten Menschen der Welt. Soll ich ihn verurteilen, weil die Chemie in seinem Kopf eine andere ist als meine ?

    Hinzufügen möchte ich noch, dass ich mit böse nicht jene meine, die in ihrer Jugend oder durch ihre Kindheit aggressiv wurden oder Menschen, die im Affekt jemanden ermorden. Das sollte eigentlich klar sein.

    Nein, du sollst sie auch nicht verurteilen, weil ihre Chemie eine andere zu sein scheint als deine.

    Und im übrigen ist es mir auch egal, ob du das Wort "böse" benutzt oder nicht.

    Ganz egal wie immer man das bezeichnen mag, es ist aus Buddhas Sicht eine "Fahrt nach unten".

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    Einer (und das ist kein Einzelfall) meiner schlimmsten und gewalttätigsten Jungs wurde nach der Gabe einiger Tabletten zum liebenswürdigsten Menschen der Welt. Soll ich ihn verurteilen, weil die Chemie in seinem Kopf eine andere ist als meine ?

    Nein, auch der Buddha hat niemanden verurteilt für das, was war. Es wurden sogar Mörder unter seiner "Leitung" befreit.


    Wenn es also heute Mittel und Wege gibt, den Geist positiv zu beeinflussen und dies angenommen wird, dann ist dieser Mensch in meinen Augen auch nicht böse, sondern "nur" krank.

    Wer diese Mittel jedoch ablehnt oder sich ständig diesen Hilfen entzieht und bis zum Lebensende seinen gruseligen Neigungen nachgeht, den betrachte ich als "böse".

    In gewisser Weise haben wir eine Wahl, begrenzt natürlich, aber wie sollten wir uns sonst für Heilsames oder Unheilsames entscheiden können?

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    Hallo Monika.


    Die Höllenphantasien, wie man sie z.B. in tibetischen Schriften findet, sind – meiner Ansicht nach – reine Erfindungen, mit denen Vertreter der jeweiligen religiösen Institutionen simplen oder ungebildeten Gemütern und kleinen Kindern Angst einzujagen versuchen, um Kontrolle auszuüben und die eigene Macht zu festigen.


    Im Palikanon hingegen gibt es die Beschreibung einer Hölle, die darin besteht, dass man nirgendwo und in keiner Weise Genügen finden kann.

    Moin Thorsten,

    das stimmt so nicht. Ich werde die Stelle heraussuchen.


    Ansonsten gebe ich Dir Recht und habe es auch schon des öfteren hier im Forum geschrieben. Die Hölle ist hier, um uns herum, mitten unter uns.


    Das ändert aber nichts daran, dass es ausgesprochen böse Menschen - ich spreche nicht von Natur und ihren Gewalten -, die z.B. Kinder auf schrecklichste Weise missbrauchen oder Menschen, die andere aufs grausamste foltern, selbst wenn sie in guten Verhältnissen leben. Oder bestimmte Macht-Haber, die keine Probleme damit haben, Bomben auf Gebiete fallen zu lassen, in denen hauptsächlich Familien, Kinder, Alte leben.

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    Ehm ... weil Monika mir ständig vorwirft, meine Fragen nicht ernst zu meinen ? Anstatt sich einfach nicht mehr am Gespräch zu beteiligen ? Und ich dann mal etwas genervt reagiere ? Naja ... ich weiß ja nicht ... ich bin ja kein Übermensch ...

    Nichts würde mich im Moment mehr erfreuen, als wenn ich mich irre.

    Genau das verstehe ich als Praxis.

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    Das Glück der Erleuchtung kenne ich nicht, ebensowenig wie der Islamist das Paradies der 7 Jungfrauen kennt, für das er sich u.U. opfert und welches er dann vermutlich eher nicht kennenlernt. Du verstehst meinen Punkt ?

    Der Buddhist opfert zwar nicht direkt sein Leben, aber doch sehr vieles ... so ein Weg ist ja durchaus entbehrungsreich.

    Die Erleuchtung bzw. aus meiner Sicht die Befreiung ist nicht gleichzusetzen mit dem Glauben an das Paradies ..., denn diese Befreiung kannst Du bereits inmitten Deines - sogar Wohlstands-Lebens erleben. Und nein, es ist nicht entbehrungsreich. Jedenfalls ist das nicht meine Erfahrung und auch nicht die vieler, die ich kenne oder deren Erfahrungen ich gelesen habe.


    Du hast einfach zu viel Vorstellungen, die Du dann auch noch durch Texte dramatisierst. Es sind Zitate, gerichtet an Nonnen und Mönche und nicht an Haushälter. Aber selbst Haushälter haben Befreiung erlangt. Und ist es noch nicht Befreiung, so sind sie wenigstens frei von dem eigenen inneren Antreiber, dem inneren Sklaventreiber - sei es nun, um erfolgreich zu sein oder ein besserer Mensch, sei es nun, seine Selbstzweifel loszuwerden oder aber die Welt zu verbessern.


    Jeder Schritt auf dem achtfachen Pfad führt in ein glücklicheres Leben. Wenn Du meinst, das nicht zu brauchen, weil Du ja schon glücklich bist, ist das auch okay. Aber ich denke, Du theoretisierst zu viel. Oder willst Du nur spielen?

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    Es ist das Ergebnis eines auf das Minimum beschränkte Leben. Nicht vergleichbar mit denen, die Du vermutlich für glücklich hältst.

    Wie kommst du zu solchen Spekulationen :shock: ? Kennen wir uns ?


    Ich hörte übrigens von ZEN-Meistern (in dem schönen Büchlein von Jan Willem van de Wetering), die Zigaretten rauchten und sich sogar der Hurerei hingaben. Evtl. waren die ja noch einen Schritt weiter :lol:?

    Ich schrieb "möglicherweise".


    Auch die Bücher kenne ich. Es "spielt" in den USA. Und ich war nicht dabei, aber es waren Ausnahmen, und der Zenmeister selbst hat meiner Erinnerung nach nicht so gehandelt.

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    "Ich hacke Holz, ich hole Wasser, wie wunderbar" .. klingt nach totaler, tief empfundener Lebensfreude.

    Das finde ich erstrebenswert ...

    Holz hacken, Wasser holen...ohne Gier, Hass und Verblendung...tiefer Friede...

    Weil überwunden...

    Zenmeister, die dieses lehren, haben ja auch bereits die Hemmnisse überwunden, zumindest tief erkannt. Sie leben bescheiden, naturverbunden, essen mäßig, trinken keinen Alkohol, rauchen nicht, geben sich nicht sexuellen Ausschweifungen hin, rasen nicht mit Autos um die Wette - ach, ich könnt noch so viel aufzählen, was sie zu obiger Aussage motiviert.


    Es ist das Ergebnis eines auf das Minimum beschränkte Leben. Nicht vergleichbar mit denen, die Du vermutlich für glücklich hältst.


    "Ich hacke Holz, ich hole Wasser" zeigt ja, wie sehr sie sich schon vom Trubel der Welt abgewandt haben und nur die Dinge noch wichtig sind, die sie zum täglichen Leben wirklich brauchen.

    Wenn Du das erstrebenswert findest, findest Du eben Dein Glück in Buddhas Weg - sonst nicht.

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    Glaubst Du, dass Menschen ohne "Geistesschulungen" freier und glücklicher sind als mit? Glaubst Du also an einen glücklichen Naturzustand, der durch Kultur gestört wird?

    Moin,

    ich erlebe immer wieder, dass der große Unterschied gerade im nicht-freier und nicht-glücklicher besteht, denn ohne eine Ideologie - dazu möchte ich behaupten, selbst christliche - ist dies nicht möglich, einfach nur so aus sich selbst heraus. Ein Baby hat keinen glücklichen Naturzustand, es sei denn, seine Bedürfnisse werden ausreichend befriedigt durch Nahrung, Reinheit und vor allem Zu-Neigung. Also von sich allein ist es nur ein "bedürftiges Bündel Leben". Und das wird auch mit zunehmendem Alter nicht besser, wenn sich die Verhältnisse nicht grundlegend ändern, vor allem durch Stabilität, Vertrauen und Liebe.


    Selbst ein gut entwickelter, intelligenter und erfolgreicher Mensch scheitert möglicherweise an den Un-Wirren und Leiden des Lebens, holt sich vielleicht Hilfe beim Therapeuten. Aber Halt findet jemand nur, wenn er ein "Stahlsein an der Gebirgswand hat" und seinen Geist so weit geschult hat, dass er die Ursachen für sein Dilemma erkennt und weiß, wie das zu beheben ist. Und da geht der Buddhismus eben weiter als nur ein Glaube an einen Gott und dessen vermeintliche Gnade.

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