ImNebel
Es ist das Wort "Schuld" allein weniger das Problem. Auch ist der Begriff in unserer Sprache nicht besonders stark durch den christlichen Glauben geprägt (Mit der "Sünde" ist das was anderes). Es ist ein allgemeines, auf die vagen Ansichten über die Menschen/Personen bezogenes Denken das Problem, was sich sprachlich auch in einer entsprechenden Verwendung des Begriffs Schuld (lediglich verurteilend und definierend) äussern kann. Ebenso kann man das aber auch mit dem Begriff der Verantwortung und Verantwortlichkeit und natürlich weiteren Begriffen falsch und unheilsam denken.
Zitat Mit dem Thema "Schuld" verbinden wir oft christliche Konzepte. Wenn wir dazu neigen zu denken "ich bin schuld" dann neigen wir oft dazu, uns darin einzumauern und nichts zu verbessern.
Nichts verbessern tut man gerade dann, wenn man nicht weiß, dass man für sich selber Verantwortung hat. Wenn man nicht weiß, dass es die eigenen Handlungen sind & waren, die bestimmtes (auch dass man sich schuldig wie auch verantwortlich fühlt) bewirken.
Eben das Wissen um die Folgen der Handlungen (und dass man so oder so folgenbewirkend gehandelt hat) kann dazu führen, dass man ein schlechtes Gewissen bekommt und für eine Zukunft Handlungen anstrebt, die anderes bewirken.
Verantwortung für das eigene Handeln (in der Anerkennung dessen, dass es Wirkungen/Folgen gibt) gibt es klar und vor allem auch im Buddhismus. Da sind es aber eben die Handlungen die man als Bedingung und Ursache erkennen könnte, und nicht Personen an sich, die die Ursache für bestimmtes Verhalten oder Entwicklungen sein sollen.
Darüber zu spekulieren (welche Handlungen in früherer Zeit wozu geführt haben) kann man richtig tun (indem man ein praktisches Fazit für zukünftiges, besseres/richtigeres Handeln zieht, womit dann die Spekulation auch vorbei sein sollte) aber auch auf "ungesunde", selbstzerfleischende und dabei Ansichten über ein Selbst konstruierende Art. Über konkrete Wirkungen, also über Karma zu spekulieren, davon rät der Buddha ab. Das wird im tibetischen Buddhismus nicht so eng gesehen zB. Da spricht und denkt man, so wie ich es hier im Forum erlebt habe, viel und unvorsichtig über Karma (also die Wirkungen).
Zitat Die schwierigen Aspekte, die dem Wort heute anhaften, sind wohl v.a. auf das Christentum zurückzuführen, wo Schuld u.a. auch Mittel der Unterdrückung oder Kontrolle ist.
Ich weiß nicht, wo kilaya das her hat. Der "schwierige Aspekt" ist grundsätzlich atta-Glaube und dass man unnötig spekuliert, anstatt in entsprechenden Fällen, die man wirklich beurteilen könnte (die eigenen Handlungen) ruhig und vorsichtig das Gefühl dabei betrachtet. Das sagt einem zumeist, ob mans hätte besser machen können, oder nicht.
Die Wesen sind Erben ihrer Handlungen (so sagt das der Buddha).