a) Und wenn Unwissenheit Bedingung ist für Unwissenheit
b) Und Begehren gleichzusetzen mit Unwissenheit.
c) Dann folgt daraus, dass wenn das Begehren erkannt wird dann ist auch Unwissenheit erkannt. Und wenn Unwissenheit erkannt wird ist Wissen (?)
a) Ja das kann man so formulieren, wenn man den Kommentar 10 zu ernst nimmt.
Zitat [10] Eine weitere rückbezügliche Schleife: Unwissenheit ist die Bedingung für Unwissenheit. Aufgrund dieser Unwissenheit gibt es Bedingungen, die die Ich-Illusion hervorbringen (saṅkhāra). Bewußtsein und Name-und-Form, die sich ebenfalls gegenseitig bedingen, konditionieren die Pforten, durch die das Ich mit der Welt in Kontakt tritt. Daraus entstehendes Gefühl konditioniert Begehren und Anhaften, was im Werden des Ich-Gefühls resultiert. Das "geborene" Ich ist ständiger Bedrohung ausgesetzt (Alter und Tod), also Dukkha.
Begehren bedingt Begehren kann man auch sagen. Oder: Bewusstsein bedingt Bewusstsein. Oder: Hass bedingt Hass. Das ist dann Rhetorik mit etwas Gehalt drin. Man kann und sollte das meiner Meinung nach genauer sagen. Müsste man zumindest, wenn man will, dass jemand versteht. So "rückbezüglich" erklärt, kann ein anderer ja damit wieder von eigenen Sachen Begehren oder Hass oder Bewusstsein oder im besonderen Fall Unwissenheit träumen, die sich (aus sich selbst heraus, sozusagen ihrer gedachten Natur gemäss) selber bedingen würden. Also Sachen, die auf sich selbst zurück wirken. Das ist dann eine Erklärung über ein Selbst.
Die Frage die ich mir stelle ist: worauf willst du mit dieser Formulierung hinaus? Es handelt sich ja klar um einen Kreisel, der sich um sich selbst dreht, findest du nicht auch?
b) Ich hoffe, diese Gleichsetzung habe nicht ich mit der entsprechenden Aussage in meinem vorangegangenem Post motiviert. Ich finde meinen einen entsprechenden Satz und auch deinen jetzt ziemlich besprechungswürdig
. Das kann sich ewig ziehen, denke ich. Ich sitze gefühlt seit Stunden an meinem Kommentar dazu, und krieg es nicht gebacken.
Ich möchte einmal ergänzend zu meiner Aussage in dem letzten Post sagen, dass sich NichtWissen konkret so gesehen auch im Bewusstsein äussert und in den Handlungen zB.
Allgemein würde ich eine Gleichsetzung aus dem Grund nicht machen, eben weil es sozusagen ja besserwissenderes Begehren gibt. Was ebenso heisst, dass es klareres Bewusstsein gibt. Also man kann ja richtiggehend wissen: ja das ist gut, dass ich das will. Aber das ist eine grössere Geschichte und man müsste da weitere Begriffe (zB Wille und auch Willenskraft) einbringen und Unterscheidungen vornehmen.
c) Ohne Gleichsetzung auch kein c, nehme ich an. Was ich gut finden würde
. Sieht ein wenig nach viel Denkerei aus, aber das hattest du ja im Eingangspost geschrieben, dass du dir Gedanken gemacht hast.