Beiträge von Amdap im Thema „Zufluchtnahme“

    Ich wiederhole mich hier, letzter Teil aus meiner Antwort Nr. 20:


    Zitat

    Hier noch eine Bemerkung zur Zuflucht, die mir sehr wichtig ist:

    In Wirklichkeit können wir gar nicht bei den Drei Juwelen Zuflucht nehmen oder suchen.

    Dummerweise wurden die Zufluchtssätze falsch ins Deutsche übersetzt. In Wirklichkeit heißt es nämlich: "...gehe ich um Zuflucht" !!!

    Es ist also ein (schlussfolgernder) Akt der bewussten Entscheidung, ganz im Sinne von Buddhas Predigt an die Kalamer.


    In der Diskussion scheint das keiner beachtet zu haben.

    Mir scheint, Ihr Beide definiert Verbundenheit unterschiedlich.

    Und in der Tat, das kann man auch.

    Als ich das erste Mal in meinem Leben Schulden machen musste wegen einer Immobilie, lernte ich den Ausdruck: "Verbindlichkeit". Ich musste grinsen, mit welch abgehobenem Fachausdruck ganz gewöhnliche Schulden bezeichnet werden. Aber auch das ist eine Verbundenheit, denn sie verbindet mich mit den Personen, denen ich was schulde. Auf dem Papier schulde ich dann zwar nur der Bausparkasse diesen Betrag, aber wenn man viel tiefer darüber nachdenkt, wie das alles miteinander zusammenhängt (auf diese Weise über Schulden bei der Bausparkasse zu meditieren, das lohnt sich), kann es dazu kommen, dass tiefere Bewusstseinsschichten sich erschließen und es zu beträchtlichen Aha-Erlebnissen kommt.

    Ihr seht schon, auf meinem spirituellen Weg bin ich eher praktisch veranlagt.


    Darüberhinaus scheint mir wiederum, dass es hier ein Missverständnis zwischen Helmut und Vedana gibt.

    Vedana hat sich an Helmuts "gegenseitiger Verbundenheit" aufgehängt, während Helmut stattdessen hier über die Befleckungen des Geistes spricht, welche die Verbundenheit stören. So passiert es ganz schnell, dass man aneinander vorbeiredet, nur, weil der Text überflogen wird und beim Überfliegen dann, ohne Zusammenhang, das eine oder andere Stichwort hängenbleibt. Solches erlebe ich hier regelmäßig.

    Die meisten hier haben keine Geduld, längere Texte gründlich zu lesen.


    Doch wenn Vedana schon mal dabei ist, ein Gespräch in eine etwas andere Richtung zu lenken:

    Helmut ist die gegenseitige Verbundenheit sehr wichtig,

    während Vedana behauptet, die gäbe es gar nicht.

    Helmut hat weder recht - noch nicht recht.

    Vedana hat weder recht - noch nicht recht.

    Und beide haben sowohl recht als auch nicht recht.

    Beides gibt es sowohl, als dass es gleichzeitig beides nicht gibt. Außerdem existiert diese Tatsache weder in der einen noch in der anderen Form.

    In der Meditation geht es schwerpunktmäßig darum, diese scheinbare Kontroverse zu transzendieren.


    Hier noch eine Bemerkung zur Zuflucht, die mir sehr wichtig ist:

    In Wirklichkeit können wir gar nicht bei den Drei Juwelen Zuflucht nehmen oder suchen.

    Dummerweise wurden die Zufluchtssätze falsch ins Deutsche übersetzt. In Wirklichkeit heißt es nämlich: "...gehe ich um Zuflucht" !!!


    Es ist also ein (schlussfolgernder) Akt der bewussten Entscheidung, ganz im Sinne von Buddhas Predigt an die Kalamer.

    Nehmen wir mit der Zuflucht zum Dharma nicht Zuflucht zu den Verwirklichungen in unserem eigenen Geist, die wir durch unsere Praxis realisieren, weil nur diese uns vor den Leiden Samsaras schützen können?

    Ich stimme Dir zu, Helmut, doch ich nehme an, dass das etwas ist, was dem Zufluchtnehmenden erst viel später aufgeht.


    ... dann, wenn ihm sein Lehrer ermöglichte, fürderhin eigenständig zu denken und zu schlussfolgern, und auch die Bücher dem Schüler nicht mehr Meister sind, ist der Moment gekommen, in dem ihm der eigene Geist Lehrer wird. :)

    Dem kann ich voll und ganz zustimmen!

    Mein Lehrer hat mich dazu gebracht, mich voll und ganz dem Inneren Lehrer zuzuwenden. Auf meine Fragen gibt er mir keine konstruktiven Antworten mehr, sondern ich muss es selbst herausfinden.

    Das ist die beste Zuflucht!

    Manchmal ertappe ich mich sogar dabei, dass ich mit dem Lehrer, bzw. dem Buddha, zu Hause oder unterwegs Alltagsgespräche führe. Der Weg, das ist das Leben selbst, da gibt es keinen Unterschied.