In AN 9:20 vergleicht der Buddha wie verdienstvoll bestimmte Handlungen in Bezug zu anderen Handlungen sind. Daraus ein kurzer Auszug:
"...es wäre bei weitem verdienstvoller, wenn man die Sangha der Mönche mit dem Buddha an der Spitze verköstigen würde und dem Sangha der vier Himmelsrichtungen zuliebe ein Kloster errichten würde ... es wäre sogar noch viel verdienstvoller, wenn man aus vollem Vertrauen zum Buddha, zum Dhamma und zum Sangha Zuflucht nehmen und die fünf Übungsregeln befolgen würde..." (1)
Anschließend schildert der Buddha Handlungen, die noch verdienstvoller sind als das Zuflucht nehmen zu Buddha, Dhamma und Sangha.
Auch wenn der Buddha in dieser Textstelle die Zuflucht nicht definiert, denn das eigentliche Thema ist ein anderes, so kann man ihr doch entnehmen, dass der Buddha von Zuflucht gesprochen hat und diese etwas mit Vertrauen in Buddha, Dhamma und Sangha zu tun hat, Man nimmt Zuflucht zu den Drei Juwelen Buddha, Dhamma und Sangha, weil man Vertrauen in sie hat. Dann stellt sich die Frage, worin besteht denn dieses Vertrauen?
Das Vertrauen beruht doch auf der Einsicht in die Qualitäten des Buddha, des Dhamma und der Sangha. Der Buddha lehrt uns die vier edlen Wahrheiten aufgrund seiner eigenen Erfahrung und aus seinem Mitgefühl heraus. Die edle Wahrheit von der Beendigung der Leidensursachen und edle Wahrheit vom Weg, der zur Beendigung der Leidensursachen führt, sind der Dhamma. Die Sangha ist die Gemeinschaft der Heiligen, also derjenigen, die eine unmittelbare Einsicht in die Selbstlosigkeit erlangt haben.
Wir haben Vertrauen in den Buddha, weil er uns den Weg lehrt durch den wir uns durch unsere eigene Praxis von den Leidensursachen befreien können. Wir haben Vertrauen in den Dhamma, weil wir die Leidensursachen überwinden können, wenn wir ihn in unserem eigenen Geisteskontinuum verwirklichen. Wir haben Vertrauen in die Sangha, weil die Sanghamitlieder den Dhamma bereits in einem Maße verwirklicht haben, so dass sie in der Lage sind, uns in unserer Praxis zu unterstützen.
So wie man den spirituellen Lehrer gründlich prüfen muss bevor man ihn als persönlichen Lehrer annimmt, so muss man genauso gründlich die Sangha prüfen der man sich anschließen möchte.
Gruß Helmut
(1) zit. nach Bhikkhu Bodhi, In den Worten des Buddha, Stammbach 2011, S.167