Lieber Helmut,
seit vielen Jahren bin ich Mitglied dieses Forums, schon seit 2008 mit Unterbrechungen.
Immer wieder wurde argumentiert, es gäbe kein Ich, da wäre Niemand usw., aber mit Totschlagsargument nach dem Motto, es gibt niemanden, also gibt es Dich auch nicht ...
Was mich stört ist die Vehemenz mit der etwas behauptet wird, was eigentlich nur durch besondere Umstände, vor allem aber in der Meditation erfahren werden kann. Die Argumente sind aber m.E. "nachgeplappert", sie entspringen selten wirklichem Wissen. Wer weiß, wird da kaum drüber offen schreiben oder sprechen, höchstens mit jemandem, der das wirklich begriffen hat. Streiten kann man darüber nicht - so denke ich.
Buddha ging es damals um den Glauben an eine Seele als innerer Kern, der überlebt. Das war und ist auch heute noch weit verbreitet in Indien. Der Buddha hat immer wieder darauf hingewiesen.
Zitat
Auf die Frage Anandas: "Leer ist die Welt, leer ist die Welt, so sagt man, Herr. Warum, Herr, heißt es leer ist die Welt?"
Worauf Buddha anwortet: "Weil sie leer ist von einer (ewigen) Seele, und von dem, was zu einer Seele gehört, darum, Ananda, heißt es "leer ist die Welt."
S 35, 85
Zitat
... "Wenn ein Mann, der auf Kernholz aus ist, mit der Axt eine Bananenstaude abschlägt und damit in den Stammhülsen der Staude Kernholz sucht, ebenso ist, was es an Willensregungen gibt, leer, hohl und kernlos.
...
Indem er die empirische Person so erkennt, Mönche, wendet sich der wohlunterrichtete edle Jünger ab von Körper, Empfindung, Wahrnehmung, Willensregungen und Bewusstsein und wird leidenschaftlos."
S 22. 95
Es wendet sich ein Mensch ab, nicht ein Nicht-Ich.
Genau wie ich Dich verstehe, Helmut, der Buddha hat nicht abgestritten, dass es eine Person/Persönlichkeit gibt. Sonst wäre es ja auch unsinnig, dass er von seinen früheren Erfahrungen erzählt hat. Die gesamte Lehre würde sich widersprechen, weil es niemanden gäbe, der ihr folgen könnte.
