Dieses Ungeheuer, dieser Dämon, des eigenen Ich-Anhaftens ist das eigentliche Problem. Das dürfen wir nie vergessen, wenn wir versuchen, im Außen die Situation ein bisschen erträglicher zu gestalten, was nur Ausdruck davon ist, dass wir die Situation so nicht leben können, das überschreitet unsere Fähigkeiten. Wir sollten nie vergessen, dass dieses Ungeheuer des Ich-Anhaftens ohne weiteres in der Lage ist, uns in die Höllenbereiche zu schleudern, wenn wir denselben Hass und größeren noch entwickeln als die, die uns plagen, dann sind wir letzten
Endes viel schlimmer dran als diejenigen, die die Situation begonnen haben. Da müssen wir ganz gut aufpassen, dass wir uns nicht in diesem Teufelskreis weiter drehen.
Und jetzt sprechen wir mit diesem Ungeheuer.
„In Hunderten und Tausenden von Leben hast du mir jedes Mal im Daseinskreislauf
Leid zugefügt. Jetzt erinnere ich mich mit ganzem Groll und werde dich, den eigenen
schädlichen Geist, vernichten!“
Worum es hier geht, ist die allgemeine Haltung Schwierigkeiten gegenüber. Bei allen Schwierigkeiten behalten wir im Geist, dass das eigentliche Problem unser Anhaften ist. Damit haben wir schon seit Tausenden und Millionen von Leben zu tun! In diesem Leben – Schwierigkeiten werden wir haben, keine Frage. Das Wesentliche in diesem Leben ist, dieses Ich-Anhaften aufzulösen, freier zu werden davon oder ganz frei zu werden davon. Das ist das, was uns eigentlich interessiert. So werden wir mit jeder Situation arbeiten, um die aufsteigenden emotionalen Impulse durch Bodhicitta zu ersetzen, durch Bodhicitta aufzulösen. Um das wirklich tun zu können, um wirklich all unser Karma annehmen zu können, all diese Schwierigkeiten, und sie auflösen zu können, muss es uns egal werden, ob wir gesund oder krank sind, lebendig oder tot. Wir müssen so weit gehen, dass es uns egal wird. Erst dann können wir wirklich uns ganz entschlossen darauf ausrichten, an diesem Ich-Anhaften, unserer Ichbezogenheit zu arbeiten. Solange es uns nicht egal ist, was uns passiert, werden wir immer versuchen, im Außen die Dinge zu arrangieren.