Beiträge von void im Thema „Die missliche Lage, in die ich mich gebracht habe“

    void , wärst du bitte so nett, eine Quelle anzugeben? Link muss nicht unbedingt sein, aber Text-Titel wäre schon nett. Ich könnte dann nachlesen. Danke. :)


    Es war dieses PDF


    Zitat

    Erklärungen zum Lodjong Kommentar von Djamgön Kongtrul Lodrö Thaye


    DER HAUPTWEG ZUR ERLEUCHTUNG


    Eine für jedermann leicht verständliche Einführung zu den Sieben Punkten des Mahayana Geistestrainings


    Unterweisungen von Lama Lhündrub in Freiburg 26.12.05 bis 1.1.06

    Und das hälst du jetzt für den wesentlichen Punkt nachdem du das von Jamgon gelesen hast? :? Finde ich schwierig, weil ich finde der Absatz ist in sich selbst einleuchtend.


    Es gibt im Lojong den Satz: "Richte alle Vorwürfe an einen"- ich finde das simpel zu verstehen und schwierig dauerhaft auszuführen.

    Spotan fällt mit das Wort "Verantwortung" ein. Weiter unten in dem gleichen Text heißt es


    Das ist ziemlich heftig ausgedrückt. Der Kernpunkt für mich ist, das "all unser Karma annehmen" - die Verantwortung dafür übernehmen. Und ein Teilbereich davon ist, wenn immer wir in uns den Impuls fühlen, jrmend anderen oder Umstände zu beschuldigen, dieses Beschuldigen auf das "Ungeheuer des Ich-Anhaftens" zu richten.


    Ein großes Problem dabei, ist dass das Selbst-.Beschuldigen ja auch eine Art des Ich-Anhaftens sein kann. Oft beschuldigt man sich selbst ja, weil man einem bestimmten Ideal nicht nahekommt. Auch deswegen wird da Bodhicitta erwähnt. Das ist eine schwere Balance, sich gleichzeitig kein Beschuldigen durchgehen zu lassen, dies aber aus eine freundlichen Haltung heraus zu tun. Einen freundlichen,wohlwollenden Beschuldiger kann man sich schwer vorstellen!

    Bei den Katholiken gibt es ja das Schuldenbekenntis.


    Zitat

    Der Betende bekennt, dass er ein Sünder ist und bittet Gott um Vergebung. Schon vom Hl. Augustinus ist überliefert, dass der Betende sich dabei dreimal auf die Brust schlägt. Dies geschieht bei den Worten "...durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld." bzw. "...mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa."


    Das "Durch meine Faulheit bin ich in diese missliche Lage geraten." hat etwas von so einem "mea culpa", Im Christentum ist die Idee von der Erbsünde konsistent: Durch ihre Auflehnung gegen Gott haben sich Adam und Eva in eine missliche Lage (Sünde) gebracht.


    Im Buddhismus ist dagegen Dukkha der Grundzustand der Welt. Da wir nie draußen waren hat sich niemand in diese missliche Lage gebracht und eigentlich ist niemand "schuld". Von daher gibt es viele - die das Konzept Schuld im Buddhismus als fehl am Platz ansehen und auch in einer Selbstbeschuldigung nichts Konstruktives sehen.


    In dem "Geistestraining in sieben Punkte" von Geshe Chekawa, gibt es die Anweisung, anderen Wesen und dem Unständen keine Schuld zu geben, sondern "dem einen alle Schuld zu geben§. Dieser Eine ist natürlich nicht man selbst als Person sondern das "haften an einem Ich" selbst.

    Wenn man genauer hinschaut, ist es schon noch ein Unterschied, ob man dem "Haften am ich" alle Schuld gibt oder "sich".

    Durch die "ich"-Fom klingt es so, als spricht Turmi von sich. Aber wenn man es aufmerksam liest, dann ist doch klar, dass in dieses "ich" jeder eingeschlossen ist, der einen Körper hat.


    Zitat

    In früheren Leben habe ich den Geist nicht ausreichend auf den Dharma ausgerichtet. Aus Faulheit. Ich habe die Erleuchtung nicht erlangt, nicht im Leben und nicht im Moment des Sterbens. Dadurch bin ich geboren worden. Zum Glück als Mensch aber trotzdem habe ich einen Körper.


    Es ist kein persönliches Problem sondern unser aller Problem - wenn wir nicht Befreiung erlangt haben.

    Dadurch, dass man so wenig Ablenkung hat und dauernd damit konfrontiert wird, ähndelt es einem Retreat. Es ist wie unter einem Vergrößerungsglas dauernd sichtbar.Die beständige Anspannung und die stetig auftauchenden Wünsche, es solle doch alles ganz anders ( der Spuk vorbei sein soll) sein, ein Jammern und Hadern. Durch dass man Augenblick für Augenblick immer wieder Leiden neu herstellt. Wirklich eine kostbare Gelegenheit.