Beiträge von Aravind im Thema „Das Leben findet in der Bewegung statt.....“

    Ein schlechtes Gewissen hab ich komischerweise trotzdem nicht.,

    Das ist eine hervorragende "Idee"! Kein Mensch kann die Verantwortung für das Leben eines anderen Menschen übernehmen.


    Du weißt gar nicht, was passiert wäre, wenn Du eine Stütze gewesen wärst. In einer schweren Depression oder tiefer Verzweiflung kann leichte Stabilität dazu führen, dass man jetzt erst die Energie findet, seine Selbsttötungs-Absichten umzusetzen, nur so als Beispiel.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Vielen Dank für die detaillierte Klärung! Den ersten Artikel hatte ich gelesen, auf den hatte ich mich oben inhaltlich bezogen (ohne Zitat).


    Mir fällt auf, dass Du Deine Meinung über einen wichtigen buddhistischen Begriff hier im wesentlichen auf Deine Interpretation eines Satzes in einem Wikipedia-Artikel stützt, obwohl in dem selben Artikel doch erläutert ist, was darunter verstanden wird:


    SN 56.11 (Ablehnung extremer Askese und extremer Sinnesfreuden), das ich oben zitiert habe, dazu


    Gier und Hass:

    Zitat

    Neben der äußerlichen Extreme zwischen Zerstörung und Überförderung, bezieht sich das Vermeiden auf die Wurzeln dieser Auswüchse, die geistigen Aspekte, und hier sind die beiden Extreme von Gier (lobha bzw. raga) und Hass (dosa) gemeint. So ist Ablehnung wie Zuneigung abseits vom „Mittleren Weg“.[5]



    und das Gleichnis der Lautensaite, was meines Wissens nach oft in Zusammenhang mit der Intensität der Konzentration beim Meditieren verwendet wird (zu viel Konzentration statt offener Achtsamkeit führt zu Erschöpfung und eher nicht zu Fortschritt). Und allgemein in Bezug auf "zu viel zu schnell wollen".


    Der zweite Artikel beinhaltet praktisch den gleichen Satz und zitiert den ersten Artikel als Beleg.


    Wenn Du Dich nicht mit den Schriften selbst auseinandersetzen willst, sondern Sätze aus Wikipediaartikeln als Grundlage Deiner Praxis siehst, dann gibt es, so fürchte ich, keine Grundlage, um weiter zu diskutieren. Melde Dich gerne wieder, wenn Du Lust hast, falls Du einschlägig Textstellen in den Lehrtexten findest!


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Wenn's halt falsch ist, was willste machen?

    Wieso falsch? Void stimmt mir ja zu, und der scheint wirklich Ahnung zu haben.


    Da steht nichts von "allen Arten von Extremen zu meiden".

    An andere Stelle steht einführend ganz konkret und wörtlich, dass alle Arten von Extremen zu meiden sind, und irgendwo werden dann nochmal 2 besondere Extreme expliziert erwähnt. Hieraus zu schließen, es würde deswegen nur um diese beiden Extreme gehen, ist aber ziemlich verwegen.

    Das stimmt, void hat sich von Dir aufs Glatteis führen lassen. Eigentlich hat er sich ja um eine klare Antwort gedrückt :) . Seis drum.


    Was heißt verwegen? Normalerweise sollte ja der, der Behauptungen aufstellt, das begründen. "An anderer Stelle" = an anderer Stelle im Palikanon? Kannst Du mal die Quelle posten, bitte?

    Dann lass ich mich gerne überzeugen; das ist ganz ernst gemeint.


    Für eine "das-steht-irgendwo-im-Internet"-Diskussion bin ich nicht mehr verfügbar.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Wenn ich im Internet nach dem buddhistischen Mittleren Pfad suche, dann wird dann wird dort fast immer ziemlich eindeutig gesagt, dass es dabei im Wesentlichen darum geht, alle Arten von Extremen zu meiden. Wenn du jetzt dazu nur sagt, das darf man halt nicht so wörtlich nehmen, ist das ziemlich befremdlich.

    Etwas wörtlich im Sinne der Alltagssprache zu nehmen, macht bei Begriffen eines Lehrsystems nie Sinn. Hinter jedem zentralen Begriff steht eine Bedeutung, die man kennenlernen muss. Die Quarks der Quantenchromodynamik beispielsweise haben nichts mit Milchprodukten zu tun.


    Allerdings bestätigst Du gerade:

    und ignorierst die hier zitierten erläuternden Textstellen komplett.

    Dabei könntest Du selbst bei Wikipedia den Hinweis auf die entsprechende Textstelle SN 56.11 finden (wurde bereits im anderen Thread zitiert), die die buddhistische Idee des Mittleren Pfades erläutert:

    Zitat

    "Zwei Extreme sind, ihr Mönche, von Hauslosen nicht zu pflegen. Welche zwei?

    • Bei den Sinnendingen sich dem Anhaften am Sinnenwohl hingeben, dem niederen, gemeinen, gewöhnlichen, unedlen, heillosen; und
    • sich der Selbstqual hingeben, der schmerzlichen, unedlen, heillosen.

    Diese beiden Extreme vermeidend, ist der Vollendete zum mittleren Vorgehen erwacht, das sehend und wissend macht, das zur Beruhigung, zum Überblick, zur Erwachung, zum Nirvāna führt.

    Da steht nichts von "allen Arten von Extremen zu meiden".


    Na ja, die Hartnäckigkeit, mit der alle am Anfang bestritten haben, dass das formelle Meditieren eine Art extremer Handlung ist, war ja mindestens ebenbürtig

    Wenn's halt falsch ist, was willste machen?


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Du gehst also davon aus, dass die Mitte nicht immer gut ist und man sich darum in bestimmten Fällen auch ins Extreme begeben sollte, und das Meditieren ist so ein Fall?

    Ich muss sagen, ich bewundere Deine Hartnäckigkeit, jemanden als Unterstützer für Deine Argumentation zu finden. (keine Ironie, kein Sarkasmus).


    Ansonsten habe ich weiterhin den Eindruck, Du verwendest den Begriff Mittlerer Pfad weiterhin wörtlich und bildlich, und ignorierst die hier zitierten erläuternden Textstellen komplett. Kannst Du machen; aber dann behaupte doch nicht, dass hätte der Buddha gelehrt.


    Nur als Anregung: Vielleicht wäre es passender, das weiter in "Deinem" Extrem-Threat abzuhandeln, bevor wir jetzt überall die gleiche Argumentation abspulen?


    Aber die Lösung ist dann nicht "weniger meditieren" sondern die Meditation wieder auf die buddhistischen Ziele auszurichten.

    :!:

    Und überprüfen, ob das, was man praktiziert, überhaupt buddhistische Meditation ist.



    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Extrem der Ruhe? Eher nicht ... Meditation ist Geistesschulung - durch Fokussierung eines Objektes, Beschäftigung mit einem Thema, Beobachtung, durch ein So-sein-lassen, ...


    Vermeidest Du dies, hast Du die Grundlage der buddh. Phil. amputiert: Digha Nikaya 22, Satipatthana Sutta

    Gibt es denn Praktiken, um das, was man beim Meditieren tut, noch stärker zu tun?

    Na klar, in Ergänzung zu @mkha' und Horin : Lass Dich drauf ein, lass die vorgefertigten Vorstellungen über den Weg draußen, folge dem achtfachen Pfad (neben den anderen Teilen: Rechte Achtsamkeit, Rechte Anstrengung, Rechte Sammlung ).


    Wenn Du mit "noch stärker" mehr Anstrengung, konzentriertere Achtsamkeit, .. meinen solltest: Ja, aber nicht im Sinne des Buddhas.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Muss es denn immer so grundsätzlich sein? ;)


    Wie kommst Du darauf, dass das eine Wahrheit ist? Haben Menschen, die bewegungseingeschränkt sind, kein Leben? Findet das nicht statt?


    Wenn Du nicht 24 Stunden am Tag rum rennst, lebst Du dann nicht?


    Mir erscheint dieser Gegensatz Bewegung/Leben/Sitzmeditation sehr konstruiert.


    Liebe Grüße,

    Aravind.