Beiträge von Helmut im Thema „Verblendung ( Klesha)“

    Unsere Unwissenheit, unsere Verblendung und all unsere anderen Leidenschaften gehen ja nicht einfach dadurch zu Ende, dass wir nur denken, jetzt will ich aber sehen wie es wirklich ist. Das kann nur der Anfang des Weges sein, der uns zur Arhatschaft führt.


    Es macht meines Erachtens keinen Sinn uns selbst und den anderen Menschen ihre Verblendung vorzuwerfen. Unsere Unwissenheit hat ja Ursachen und die sind tief in unserem Geist verwurzelt und deshalb ist es sehr schwer, sie zu überwinden. Bei den anderen Menschen ist es nicht grundsätzlich anders.


    Gruß Helmut

    Ich denke, wir sollten hier zwei Aspekte unterscheiden:


    Mit den Geistesgiften, und hier besonders mit der Verblendung, beschreibt der Buddha die grundlegenden Ursachen für unser Dasein im Samsara. Da die Geistesgifte Produkte sind, die durch Ursachen und Umstände entstanden sind, können sie überwunden werden. Wir können also unsere existentielle Situation grundlegend verändern, denn wir Menschen besitzen die dafür erforderlichen Fähigkeiten, um dies zu erreichen, auch wenn wir uns dieser Möglichkeiten nicht bewusst sein sollten..


    In den Beziehungen zu anderen Menschen kann es gut laufen, aber es kann auch schlecht laufen. Nicht nur wir selber stehen unter der Macht unserer Kleshas, sondern auch die Anderen. Wenn der Umgang miteinander problematisch geworden ist, kann es sehr hilfreich sein, eine Zeit lang auf Distanz zu gehen. Hilfreich ist aber auch, sich bewusst zu machen, dass eben auch die Anderen unter der Macht ihrer Kleshas stehen und deshalb auch dem Leid unterworfen sind wie wir selber auch.


    Gruß Helmut

    Wenn man sich die Beschreibungen der 10 Befleckungen im Dhammasangani anschaut, wird man feststellen, dass sie in Bezug auf das menschliche Verhalten bestimmt werden.


    Die verschiedenen Daseinsbereiche der Lebewesen werden im Kontext des Buddhadharma ja anhand des Kriteriums des Ausmaßes des Leidens, das man in ihnen erlebt, unterschieden.


    Gruß Helmut

    Die zehnteilige Auflistung der Kleshas wie void sie in Beitrag 3 gegeben hat, findet sich auch Dhammasangani des Abhidharma (Vers 1235). Dort werden die zehn Arten der Befleckungen auch näher beschrieben.


    Zu Verblendung heißt es dort:


    "Was ist hierbei Verblendung? Die Unkenntnis des Leidens, der Leidensentstehung, der Leidensaufhebung und des zur Leidensaufhebung führenden Pfades; ... die Unkenntnis der jeweiligen Bedingtheit der bedingt entstandenen Dinge; ... Verblendung als Wurzel des Unheilsamen."


    Das ist nur ein kurzer Ausschnitt aus Vers 1238. In dem Vers werden noch viele Aspekte der Unkenntnis genannt.


    Verblendung als Wurzel des Unheilsamen führt uns zu den drei Geistesgiften wie sie im Rad des Lebens durch Schlange, Schwein und Hahn symbolisch dargestellt sind. Im Kontext der drei Geistesgifte wäre Verblendung dann synonym mit Unwissenheit.


    Gruß Helmut

    Der Titel dieses Themas kann leicht missverstanden werden. Das Sanskritwort Klesha (Pali: Kilesa) bedeutet nicht Verblendung, sondern Leidenschaft oder Befleckung. Und die Verblendung ist eine der Leidenschaften oder Befleckungen, die in den Schriften zu finden sind. Von daher passt die Darstellung von void. Im Sanskritkanon werden sie genauso genannt.


    Gruß Helmut

    Gut argumentiert. Dann weiß ich nicht, wie die Tiere jemals aus ihrer vermeintlichen Verblendung herauskommen können, denn dazu gehört ja "Reflektion".

    Nach Schmus Auffassung besitzen die Tiere ja keine Verblendungen, also brauchen sie sich nicht von Verblendungen befreien.


    Gruß Helmut

    Wenn du Verblendung auf den Geist und die Emotionen beziehst und Verblendung deshalb nur auf den Menschen, aber nicht auf Tiere, beziehen kannst, dann hat dies ja zur Konsequenz, dass Tiere keinen Geist und keine Emotionen besitzen können.

    Nein, das folgere ich nicht daraus.


    Nur sind deren Geist und Emotionen für mich nicht verblendet.

    Das bedeutet ja, wir Menschen sind aufgrund unserer Verblendungen an Samsara gefesselt, die Tiere aber nicht, da sie nicht verblendet sein können nach deiner Auffassung. Am besten wir streben eine Wiedergeburt als Tier an.


    Gruß Helmut

    Für mich ist es so ..., dass ich Verblendung nur auf Menschen beziehen kann. Auf den Geist und die Emotionen. Beides kann für mich verblendet sein. Ein Tier kann für mich nicht verblendet sein, auch kein Affe.

    Wenn du Verblendung auf den Geist und die Emotionen beziehst und Verblendung deshalb nur auf den Menschen, aber nicht auf Tiere, beziehen kannst, dann hat dies ja zur Konsequenz, dass Tiere keinen Geist und keine Emotionen besitzen können.


    Gruß Helmut

    Wie sagte schon der ehrwürdige Konfuzius sinngemäß: Bevor ihr den Staat gut organisiert, klärt erst einmal die Begriffe mit denen ihr dabei arbeitet.


    In dem Sinne sollten wir erst einmal klären, was wir meinen, wenn wir von Verblendung sprechen. Und ich mache mal den Anfang:


    Klesas sind Leidenschaften, Faktoren des Geistes, die die Wahrnehmung der Realität täuschen. Durch unsere Leidenschaften wie Unwissenheit, Begierde, Hass usw. nehmen wir die Realität nicht so wahr wie sie tatsächlich besteht. Aufgrund unserer Klesas glauben wir, dass die Phänomene so existieren wie sie uns erscheinen, obwohl dies nicht der Fall ist.


    Gruß Helmut