Beiträge von xiaojinlong im Thema „Buddhismus und Schulmedizin“

    Ich denke nicht, dass das nur von einer Person abhängt. In wie weit man Lernwillig ist - und da nehme ich mich selbst absolut nicht raus - hängt von vielen Faktoren ab. Wie ist meine Laune gerade? Um was geht es? Wer bringt mir etwas neues bei? Wie bringt mir die Person das Neue bei? Ist es ein Thema bei dem ich mit Herzblut drinstecke? Damit wären wir ja auch wieder bei der Sache des "Ichs". Ich hab ein "Ich" das sich heute mit meiner Thesis beschäftigt und das ist anders - auch im Bezug auf die Lernfähigkeit / -willigkeit - als das "Ich" das mal gemütlich eine Runde zoggt. Ich persönlich würde daher für mich nicht unterschreiben, dass ich in jedweder Hinsicht lernwillig bin (zählt das eig schon als nicht lernwillig-sein? :?)

    Echt Leute ? Wisdenschaft versus Religion?

    Ich sehe das hier nicht als "Wissenschaft versus Religion". Wissenschaft und Religion hat beides seine Daseinsberechtigung. Beides ist für unser Leben wichtig (mal mehr, mal weniger). Dabei geht es dann ja nicht darum es gegeneinander auszuspielen, sondern zu erkennen wann ein guter Zeitpunkt für die Beschäftigung mit dem jeweiligen Gebiet ist.

    @Marcel05 ich glaube unsere Ansichten sind sich da näher als das Initial den Eindruck gemacht hat _()_ (da sieht man mal wieder wie schnell es passiert dass man aneinander vorbei redet)


    Ich denke dass der gesellschaftliche Wandel den wir gerade durch die Digitalisierung und Mobilisierung durchmachen den Menschen bereits überholt hat. Die Gesellschaft hat sich noch immer nicht so wirklich angepasst und das geht dann zu Lasten der Einzelnen. Man spricht ja auch nicht ohne Grund von einer Vereinsamung der Menschen innerhalb sozialer Medien (und Großstädten, ...). Viele Probleme müsste es einfach nicht in diesem Ausmaß geben, wenn die Prävention die möglich wäre auch vorhanden wäre. An dem Punkt denke ich, hat die Lehre eben einen wichtigen Punkt. Indem wir uns selbst betrachten, uns weiter entwickeln und reflektiert damit umgehen helfen wir auch den Menschen um uns herum. Das muss ja nicht zwangsweise eine große wohltätige Handlung sein - es reicht schon das gelassen sein in der schlange an der Supermarktkasse und ein nettes lächeln. Schon ist der Tag einer ( oder mehrerer) anderen Person nicht unnötig schlimmer geworden.

    Warum denkst du, du wärst der einzige Mensch, der täglich mit Menschen zu tun hat, die psychische oder körperliche Einschränkungen haben?

    Das habe ich nirgends behauptet, habe allerdings aus meiner Erfahrung heraus gesprochen ;)

    Da du davon gesprochen hast, dass du Bekannte hast, nicht aber aus eigener Erfahrung aus erster Hand gesprochen hast, nehme ich an, dass du eben diese Erfahrung aus erster Hand nicht hast - das ist nichts abwertendes. Erfahrungen die man nicht gemacht hat, die hat man einfach nicht. Ohne jemals erfahren zu haben wie es sich mit eben z.B. einer Depression lebt lässt sich vieles viel einfacher sagen und bewerten, als wenn man das selbst jahrelang durchlebt hat.


    Du richtest ein Pauschalurteil über Andere.

    Ich kann nicht sehen wo ich das gemacht habe, schließe aber auch nicht aus, dass ich etwas übersehe. Gerne kannst du mir eine kurze PM schicken und Aufzeigen wo du das so siehst;würde mich interessieren.


    Hast du den Ahnung über Medikamente aus eigener Erfahrung? Oder stammen deine Aussagen von deinen Beobachtung aus deiner Arbeit?

    Bitte lies doch meine Posts, wenn du darauf antwortest.

    Ich selbst habe bereits eine schwere Depression, die sich über mehrer Jahre gezogen hat, hinter mir. Zur Behandlung hatte ich auch Anfangs keine Medikamente gewollt, letztlich war es aber die richtige Entscheidung von dieser Furcht vor Medikamenten abzulassen. Die Medikamente waren nur eine Unterstützung, die Hauptarbeit wurde in Therapie, Eigenarbeit aber auch durch Hilfe von Familie, Freunde und Gesellschaft getan.



    Ich sagte ja bereits ich finde die Medizin wird in gewissen Bereichen deutlich überschätzt. Es gibt Bereiche, wo sie helfen kann, das sehe ich ein.

    Deine Ursprüngliche Aussage war nicht derart differenziert:


    Warum sind hier viele der Überzeugung Ärzte und Therapeuten hätten Asse in der Hand, die der Buddhismus nicht bieten kann? Es ist ein Ausweichen, da man sich mit gewissen Themen nicht beschäftigen will. Ich sehe diese Verweise auf andere Institution als Hilflosigkeit seitens der Gemeinde. Bedauerlich.

    Ich lese das so, dass du hier sagst, dass Buddhismus dasselbe bietet wie Ärzte und Therapeuten.



    Würden die Menschen mehr das tun was richtig ist, würde es weniger Leid geben so ist mein Zugang.

    Es ist zwar schön, dass du weißt was das richtige ist, jemand der aber tief in z.B. einer Depression steckt, dem nützt das wenig. Was für dich richtig erscheint kann für jemand anders das Ende bedeuten. Für dich scheint die oben zitierte Aussage zur Bewertung von Ärzten im Vergleich zum Dharma "richtig" sein, für mich ist sie in dieser Form "falsch" - wer hat nun recht? Wie sich ja bereits im Weiteren gezeigt hat, ist da einiges mehr Differenzierung notwendig als in dieser initialen Aussage - ich denke da können wir uns treffen?

    Würden die Menschen mehr das tun was richtig ist, würde es weniger Leid geben so ist mein Zugang.

    Du weißt also was "richtig" ist?


    Ich finde es immer wieder interessant, wie Leute die scheinbar selbst nie in Therapie waren, selbst nie auf entsprechende Medikamente angewiesen waren, zu wissen scheinen wie das alles so abläuft und was "richtig" ist und was "falsch". Ich habe tagtäglich mit Menschen zu tun, die verschiedene psychische wie auch körperliche Krankheiten haben. Das geht soweit, dass sie z.T. mit Anfang 20 bereits in Rente gehen mussten. Die Medizin und Therapie unserer Zeit bietet da eine Möglichkeit zur Verbesserung der Lebensqualität. Das ist - wie bereits mehrfach erwähnt - ein Teil des Ganzen und definitiv keine All-in-One Lösung. Es aber abzutun als "falsch" - denn genau das impliziert dein Satz @Marcel05 - ist einfach viel zu kurz gedacht.


    Der Mensch kann nicht alles Wissen, daher ist Vertrauen ineinander notwendig. Ich wüsste nicht wie ein Psychopharmaka genau wirkt. Wenn ich aber entsprechende Probleme habe und mein Arzt mir das empfiehlt, dann muss ich entscheiden ob ich Vertraue oder nicht. Das ist etwas anderes als sich für ein Medikamente oder gegen ein Medikament zu entscheiden.

    Was soll ich mit einem Psychiater/Psychologen der sich nach Statistiken ausrichtet?

    Ein guter Psychiater/Psychologe richtet sich nach dem Patienten. Das es schwarze Schafe gibt ist einfach so. Es gibt auch unter den buddhistischen Lehrern schwarze Schafe. Sind deswegen alle buddhistischen Lehrer "falsch"?


    Dass im medizinischen Bereich Teils auch mit Medikamenten probiert wird, welches nun gegen die Leiden hilft ist einfach so, weil man nicht alles bis ins letzte Detail versteht und vorhersagen kann.


    Für viele Menschen ist das sitzen im Lotus schwer und geht mit Schmerzen einher. Also empfiehlt man gerade Anfängern nicht unbedingt im Lotus zu sitzen wenn man es nicht gewohnt ist. Pah! Immer diese buddhistischen Lehrer die nach Statistiken gehen!

    @Marcel05 Schade, dass du scheinbar meinen Beitrag nicht genau gelesen hast. Bitte nimm dir doch die Zeit und lies ihn einmal in Ruhe durch.

    Von Arzt-/Therapeutenverehrern kann man hier bei weitem nicht sprechen. Medizin bietet eine Systematische herangehensweise die nachweisbar ist. Buddhismus bewegt sich auf einer anderen Ebene. Hier kann man zwar auch einiges mittlerweile Beweisen (zumindest Effekte) aber das ist und bleibt eine andere Ebene.


    Gerade was psychische Dinge angeht, kann die Gesellschaft sehr viel Präventionsarbeit leisten. Ist das Kind aber mal in den Brunnen gefallen wird intensiveres und gezielteres herangehen benötigt. Dabei sollte man definitiv nicht außer acht lassen, dass die Gesellschaft auch hier viel leisten kann (und sollte), aber ein systematisches, behandlungsorientiertes Herangehen wird dadurch in den meisten Fällen nicht ersetzt.


    Ich selbst habe bereits eine schwere Depression, die sich über mehrer Jahre gezogen hat, hinter mir. Zur Behandlung hatte ich auch Anfangs keine Medikamente gewollt, letztlich war es aber die richtige Entscheidung von dieser Furcht vor Medikamenten abzulassen. Die Medikamente waren nur eine Unterstützung, die Hauptarbeit wurde in Therapie, Eigenarbeit aber auch durch Hilfe von Familie, Freunde und Gesellschaft getan. Buddhistische Ansicht haben mir, insbesondere nachdem ich aus dem schlimmsten heraus war durchaus geholfen - das steht zumindest für mich außer Frage - aber das Ändert nichts daran, dass Therapie und ärztliche Hilfe einfach notwendig war. Diese Aussage zu treffen hat auch absolut gar nichts damit zu tun dem Sangha oder dem Dharma etwas abzusprechen oder es nieder zu machen. Es ist ganz einfach Realismus und Klarsicht, dass es Dinge gibt die mal mehr und mal weniger hilfreich sind. Wenn man Buddhismus als Ultima-Ratio hinstellt, blind und ohne zu hinterfragen, dann vergisst man dabei direkt einen der wichtigsten Aspekte der Lehre: das Hinterfragen.

    Kurz gesagt: um sich mit der buddhistischen Lehre auseinander zu setzen, sollte man eine gewisse Stabilität und Fähigkeit zur Selbstreflektion mitbringen. Ansonsten kann man sich selbst auch in weiteres Leid stürzen.



    Zum einen ist Buddhismus einfach keine Psychotherapie und keine "Medizin". Verschiedene Krankheiten lassen sich nicht rein durch "psycho Hygiene" heilen. Buddhismus bietet viele Dinge an die später von der Psychotherapie und anderen medizinischen Bereichen übernommen wurde, aber Buddha hat sich nunmal nicht damit beschäftigt wie du aus einer tiefen Depression herauskommst welche körperliche Ursachen hat. Auch kann ein falsches Auffassen des Dharma dazu führen, dass man sich verrent und damit weiter in einen Sumpf abrutscht aus dem man eigentlich raus will. Siehe da zum Beispiel mal an wie häufig das buddhistische Prinzip der Leerheit mit Nihilismus gleich gesetzt wird.


    Ein anderer Punkt ist auch einfach ein rechtlicher Aspekt. Heilversprechen zu tätigen ist illegal. Keiner von uns hier kann entsprechende Verantwortung übernehmen die ein Arzt übernehmen kann.