Beiträge von Monika im Thema „Mitfreude“

    Ohhh.. Monika das ist keine Fessel mehr, es ist eine Quelle der wirklichen Freude geworden und ich muss die nicht mal offen zeigen, aber sie spüren das. Es ist einfach unübertrefflich Menschlich. Empathie ist da ein viel zu unzulänglicher Begriff.

    Das freut mich sehr, Ellviral, so sehr, dass ich es Mit-Freude bezeichnen würde :D

    Danke, dass Du das teilst. :heart:

    Ja, Ellviral, Du hast früher oft davon erzählt. Und ich verstehe, dass Du diese Fessel gern loswärest.


    Ich hingegen kämpfe gar nicht erst darum, denn ich verstehe mich mit meiner Tochter gut und bin sehr stolz auf sie - was natürlich wiederum eine Fessel ist. Aber ich kann diese Gefühle ganz gut in Schach halten, so dass sie mich nicht "überfrauen".

    Das ist eben die Form von Liebe, die bindet, also eine Fessel.


    So gefesselt gehe ich weiter. :heart:

    Hier hast Du in deinem langen Leben bestimmt einige Male erfahren das Mitfreude nicht schlimm ist, doch zur Fessel wird wenn du immer, auch ohne Grund dich mit-freuen wolltest oder es ein anderer erwartet hat. Mir war das schnell darunter leiden.

    Moin Ellviral,

    ich habe mich - soweit ich mich erinnere - früher nicht grundlos mitgefreut. Auch wurde diese Freude nicht zur Fessel. Zur Fessel wurde eher das Mit-Leid, das ich früher für Viele und Vieles empfand. Ich hätte so gerne die Welt verändert, die Probleme anderer gelöst - aber natürlich ist das Illusion. So wurde diese erstmal zur Fessel. Erst durch das Dharma wurde ich davon frei.


    Aber es gibt noch heute Situationen, z.B. meine Tochter, wo ich mitleide. Nicht von ungefähr heißt der Sohn Buddhas ja auch Rahula "die Fessel". Und Hermann Hesse, den Du ja auch genauso wie ich gut findest, beschreibt das ja auch sehr gut in "Siddharta".

    Ein Kind bleibt eine Fessel, ein Leben lang. Auch wenn sich das durch die Lehre in Grenzen hält und ich mich daraus immer wieder befreien kann.

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    Ich denke dabei an Spiegelneuronen. Es findet etwas statt, das ungefiltert ist. Es ist eine Form der Identifikation - es mangelt an Läuterung/Klarheit, die befähigt, bewusst mit dem erkannten Leid eines anderen (und letztendlich seinem eigenen) umzugehen.

    Deshalb ist es ja auch so wichtig, sich darüber wirklich im Klaren zu sein. Über Gefühle zu meditieren, ist u.a. eine Empfehlung des Buddha. Egal ob Freude oder Leid. Alles ist vergänglich. Aber sich dessen bewusst zu sein, ist schon mal ein großer Schritt in die Freiheit.

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    Guten Morgen zusammen :)

    Mitgefühl, Güte, Wohlwollen und letztlich Mit-Freude - wie immer wir das nennen wollen, haben doch alle dieselben Ursachen, nämlich die Herzensentwicklung. Deshalb finde sie klar in ihrem Ausdruck, nämlich von Herzen kommend und warm.


    Mit-Leid hat einen (für mich) unangenehmen Beigeschmack. Es ist ein Begriff, der nicht auf Augenhöhe aufsteigt, sondern auf ein scheinbar "armes, leidendes Wesen" gerichtet ist. Wenn jemand mit mir Mit-Leid empfindet, dann fühle ich mich klein und machtlos. Bei Mit-Gefühl fühle ich mich in den Arm genommen und hochgehoben.


    Und um nochmal auf Sherabs Thread zurückzukommen: Bei Mit-Freude fühle ich mich frei und nicht von Neidern umgeben. Die Freude wirkt doppelt.

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    Ich lehne auch weiterhin "Mitfreude" als Leid gebärend ab. Alles was wir lieben wird zu Leid. Monika das ist nicht im Widerspruch zu dir und deinem Beitrag! Das was Du beschreibst und auch wirklich erlebst ist keine Emotion sonder ein Wohlgefühl, ich nenn es gern Zufriedenheit. Das hab ich empfunden und dahin hat mich der Dalai Lama geführt als ich ihn wirklich gesehen habe. Diese Zufriedenheit ohne Aufregung, ohne Freude, einfach nur Zufriedenheit. Wenn mich der Emotionsstrudel mich wiedermal erdrücken will brauch ich seit dem nur ein Bild von ihm zu sehen und werde wieder zufrieden. Ich brauchte ihn nur ein Mal direkt erleben.

    Dem stimme ich vollkommen zu, lieber Ellviral. Und Danke, dass Du mich erwähnst.:):heart:

    Freude entsteht aber auch wenn man was falsch macht, z.B. wenn sich ein Einbrecher über seine Beute freut. Freuden dieser Art haben eine mindere Qualität und kennzeichnen eine Entfernung von einer ganzheitlichen Entwicklung zum Heilsamen.

    Das steht doch außer Frage, Mukti. Es ist doch wohl klar unter diesen Usern, dass es sich nicht um eine "kriminelle Freude" handeln kann.:roll:


    Aber bei dem Begriff "Mit-Freude" sehe ich das Pendant zu "Mit-Gefühl". Es sind eben zwei Seiten einer Medaille, ein Gefühl, das mit dem anderen fühlt, ob nun froh oder leidend.

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    Moin Mukti und Sili,

    gerade gestern abend habe ich bei Ajahn Chah gelesen, dass Freude ein natürlicher Geisteszustand ist. Nicht, dass ich diese Bestätigung brauche, aber ich habe mich gefreut, dass diese prompt kommt. Wie sonst könnten ein Dalai Lama oder auch andere große Lehrer einen frohen "Zustand zeigen". Der kommt vielleicht aus der absoluten Gewissheit, "den richtigen Weg zu gehen" oder aus der Befreiung, sich um nichts mehr zu sorgen.


    Ja, und insofern hat er eine Ursache. So wie eine Umrandung nur dadurch entsteht, dass da ein Loch ist.

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    Ich behaupte, dass es eine Freude gibt, die keine Ursache hat - einfach so.

    Und ja, sie ist dennoch oder gerade deshalb leer.

    Dann müsste sie ja aus sich selbst heraus bestehen, Leerheit bedeutet aber gerade das alles bedingt ist und nichts aus sich selbst heraus existiert, soweit ich das verstehe,

    Ich verstehe das so, dass ich für "meine" Freude kein besonderes "Objekt", keinen besonderen Grund ausmachen kann.

    Oder wie Phönix schreibt:

    Mir reicht es aber im Prinzip zu verstehen, das der Geist an sich freudvoll ist. Es ist einfach eine Qualität, genauso wie Mitgefühl eine Qualität des Geistes ist.

    Das sehe ich nicht so. Auch der Geisteszustand Freude ist, wie jeder andere Geisteszustand, abhängig von Ursachen und Bedingungen, also leer von inhärenter Existenz.

    Ich behaupte, dass es eine Freude gibt, die keine Ursache hat - einfach so.

    Und ja, sie ist dennoch oder gerade deshalb leer.

    Ich sehe es auch nicht so, dass Leerheit meint (Den Begriff "Leere" finde ich irritierend), dass alles "Im Grunde keine Bedeutung hätte". Hast du zu dieser Interpretation eine Quelle, Moni?

    "Im Grunde keine Bedeutung hätte" ist meine persönliche Umsetzungs-Hilfe.

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    Wir freuen uns, dass wir so viele Möglichkeiten haben, uns über heilsame Handlungen zu freuen ;)

    Und wer freut sich über wessen Handlung ?

    Gerade weil alles leer ist, gibt es unendlich viele Möglichkeiten der Mitfreude im eigenen, leeren Geist.

    Freude ist unabhängig von Leere. Leere ist nur die Erkenntnis, dass alles im Grunde keine Bedeutung hat. Aber allgemein betrachtet leben wir ja nicht im leeren Raum, sondern im Austausch mit vielen anderen. Auch der Buddha freute sich, aber er verstand den Begriff Leere ja auch wirklich und nicht aus 2. Hand.

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