Beiträge von Raphy im Thema „Fühlende/nicht-fühlenden Wesen im Buddhismus“

    Hallo Deepa.


    Ja, wollte auch gerade eine Gegendarstellung schreiben.


    Mein Fehler. Es ist natürlich auch von Pflanzen die Rede. Danke für den Hinweis.


    Der Quelle nach wären Blumen also nicht-fühlende Wesen. Und dann könnte man darüber nachdenken, ob das auch für andere Pflanzen gilt.


    Ich kann nur leider nicht beurteilen, ob das offizielle Lehre im Mahayana ist.


    Das was @kilaya darüber geschrieben hat, ist natürlich auch interessant.


    Liebe Grüße

    Hier noch etwas aus dem Palikanon zu der Einteilung der Tiere (mit dem berühmten Gleichnis von der Schildkröte):


    Majjhima Nikāya 129


    Auch in dieser Sutta keine Erwähnung von Pflanzen, außer Gras als Nahrung der Tiere. Vorher gibt es auch noch eine Beschreibung der Hölle.


    Liebe Grüße

    Hallo Deepa.


    Hier kannst du dir einen etwas detaillierteren Eindruck machen (Es kommen keine Pflanzen vor, es sei denn ich habe etwas übersehen):


    kosmologie

    Die einunddreißig Ebenen der Existenz


    Eine kurze Beschreibung gibt der schon etwas ältere Vortrag von Ajahn Akincano. (heute Akincano Marc Weber, kein Mönch mehr). Auch alles ohne Pflanzen.

    Ab Min. 11:51:

    Unabhängig vom Threadthema finde ich den Vortrag ingesamt ganz interessant.


    Ansonsten ist mir zum Thema Pflanzen in der Buddhalehre nicht viel begegnet. Es gibt die Mönchsregeln, dass man keine Pflanzen und kein Saatgut beschädigt und nicht in der Erde gräbt.


    Das Wichtigste in der Buddhalehre ist auf jeden Fall Menschen und Tieren nichts zu tun. Pflanzen spielen im Vergleich dazu eher eine untergeordnete Rolle, so scheint es mir.


    Sutta Nipata II.7 284-315


    Aber Pflanzen kommen trotzdem manchmal auch vor, wie gesagt eher in Bezug auf Regeln für Mönche/Hauslose:


    Majjhima Nikāya 38


    Ich meine mich ganz vage zu erinnern, dass einem Mönch das Pflücken einer Frucht nicht gestattet ist, aber das auflesen, wenn sie heruntergefallen ist, schon erlaubt wäre. Aber keine Garantie für diese Information.


    Die Einteilung in fühlende und nicht-fühlende Wesen ist mir im Palikanon noch nicht aufgefallen. Und erst Recht nicht, dass man die einen töten darf und die anderen nicht.


    Mein persönlicher Umgang damit ist, dass ich in erster Linie versuche Menschen und Tiere so gut wie möglich zu schonen. Das ist meine Hauptpriorität. Und ansonsten versuche ich das auch mit den Pflanzen und Saatgut. So gut es mir in dem Moment möglich ist und ohne mir Vorwürfe zu machen, wenn es nicht möglich war.


    Ich ernähre mich dann natürlich auch von Pflanzen und pflanzlichen Produkten, teilweise auch noch etwas von Tierprodukten, außer Fleisch. Vielleicht bekomme ich die Tierprodukte auch noch auf null irgendwann. Ich bin schon froh, dass ich es schaffe kein Fleisch zu essen, bisher.


    @Asuras


    Da scheint es mir unterschiedliche Auffassungen zu geben. Manchmal werden sie zwischen Menschen und Devas (Götter, himmlische Wesen) dargestellt, wie im Vortrag von Ajahn Akincano. Und manchmal zwischen Menschen und Pretas (gequälte/hungrige Geister), wie in den ersten 2 Links.


    Eine Theorie von mir wäre, dass es verschiedene Arten von Asuras gibt. Die einen, die den angenehmen Welten näher sind und die anderen, die den unangenehmen Welten näher sind. In meinem ersten Link steht nämlich:


    kosmologie


    Die mit den Bögen könnten die sein, welche Ajahn Akincano beschreibt, die den angenehmen Welten näher sind, die Titanen. Und die welche angsterregende Schatten werfen, könnten die sein, welche den unangenehmen Welten näher sind und wo wir eher Dämonen dazu sagen würden.


    Es soll zum Beispiel auch Wesen geben die gemischtes Karma von Deva und Preta haben:


    Der ohrenlose Höllenhund (Achtung nichts für schwache Nerven)


    Es scheint da also der Literatur nach auch eine gewisse Varianz zu geben und die festen Einteilungen wie Deva, Asura oder Preta sind vielleicht nur um die grundlegenden Möglichkeiten zu zeigen. Wenn man sich die Welt anschaut sieht man ja auch eine große Vielfalt, allein die Verschiedenartigkeit der Menschen in ihren Schicksalen und ihrem Handeln.


    Liebe Grüße