Beiträge von Aravind im Thema „Liebe empfinden im Sinne eines "Gerührtseins"“

    nee, genau das meine ich. Zorn entsteht einfach, dafür braucht es erst mal keine Gedanken. Was Du beschreibst, ist "zornig sein", mit Gedanken am Zorn festhalten.

    Da muss ich Dir widersprechen, Aravind. Zorn entsteht solange einfach, wie die Grundlage dafür noch nicht beseitigt ist. Und die ist sicher bei jedem anders.

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    Ja, habe ich ja schon erklärt, dass ich ein ungeeignetes Beispiel gewählt habe.


    Es ging um die Unterscheidung zwischen Emotion/Affekt, das wird immer auftauchen, wenn auch vielleicht weniger, wenn man gleichmütiger ist. Und ergreifen, bewerten und füttern der Emotion als Gefühl.


    Das finde ich auch wichtig für die Praxis. Dein Beispiel mit dem Hund ist doch super. Du wünscht Dir, Dich wieder in einem Zustand zu finden, wo Du von vornherein keine Angst hast. Den Wunsch kann ich gut verstehen, aber wo ist das Problem mit der Angst? Nirgendwo, wenn Du aus der Angst kein Drama (dukkha) machst.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Zorn ist in meinen Augen die Reaktion auf das Gefühl (unangenehm). Ich würde Emotion und Gefühl als getrennte Begriffe betrachten. Man kann das auch bei sich selber beobachten, dass Zorn eher etwas aktives ist, was man ordentlich am laufen halten und mit vielen Konzepten füttern muss, damit das bestehen kann.

    und Deepa Ja, stimmt, Zorn ist ein schlechtes Beispiel, ich hab das unkritisch als Beispiel aus den Beiträgen übernommen.


    Angst/ängstlich sein ist ein besseres Begriffspaar für die Erläuterung. Gerne am klassischen Beispiel des Seils/der Schlange im Dunkeln.


    Liebe Grüße,

    Aravind

    PS: Hallo Spocky, hab Dich vermisst!

    Ein Gefühl, das aufkommt, wenn man auf eine bestimmte Art und Weise denkt (unrechte Ansicht, heißt es im Buddhismus - oder?)


    Man denkt z.B. (das muss man nicht einmal bewusst wahrnehmen - es basiert auf d. inneren Einstellung): Wie kannst du nur so etwas sagen? Was bildest du dir ein. Noch ein Wort und ich hau dir eine rein...“ }:-) ~> Leid


    Die Gedanken und Gefühle sind nicht heilsam.

    nee, genau das meine ich. Zorn entsteht einfach, dafür braucht es erst mal keine Gedanken. Was Du beschreibst, ist "zornig sein", mit Gedanken am Zorn festhalten.

    Das ist ja gerade das Ziel der Übung: In diese am Anfang winzige Lücke zwischen dem Zorn und dem Ergreifen des Zorns zu kommen. Und sich gegen das Ergreifen zu entscheiden.

    Wenn sie nachspüren WILLST wird das nix. Aber mal nachdenken, wann Du berührt wurdest und nichts machen konntest dann wird das was. Aber wiederholen wollen, ist ein sehr mühevoller und aussichtsloser Weg.

    Das kannste ruhig mir überlassen! ;)

    War ja keine Anweisung nur eine Erfahrung.

    Schon klar. Ich bin doch in meinem zweiten Leben Musiker. Ich hab eine lange Liste von Musikstücken, die mich praktisch immer anrühren, wenn ich sie intensiv höre (und die genau auf diesen Effekt komponiert sind). Deshalb ist das gar nicht so schwierig.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Hier ist meine Frage, sollte ich solch ein Gefühl als eine starke Facette von "Metta" deuten, oder ist es noch etwas anderes? Wenn es etwas anderes ist, kennt ihr buddhistische Quellen, die auf solch ein Gefühl und seine Bedeutung verweisen?

    Es gibt sicherlich viele Ausprägungen von Rührung. Aus psychologischer Sicht steckt oft eine große Angst hinter Rührung. So wie "ich bin noch mal davon gekommen", oder "die Welt ist doch nicht so existientiell bedrohlich, wie ich denke". Und eine Sehnsucht, frei von diesen Ängsten sein zu wollen. Deswegen auch die große Erleichterung in solchen Momenten.


    Ich kann gerade keine direkte Verbindung zu Metta sehen. Aber Rührung kann ein toller Wink mit dem Zaunpfahl auf Denkmuster sein, die der Prüfung an der Realität nicht standhalten.


    Bin gespannt, ob jemand eine buddhistische Einordnung kennt!


    Liebe Grüße,

    Aravind.