Beiträge von Monikadie4. im Thema „Von Emotionen schnell zu Mitgefühl wechseln: Wie machen?“

    Wenn ich aber lerne das Sinnesobjekt zu erkennen, nachdem es zur Erregung kommt und vor der Verbindung mit den Geistesgebäuden dann hab ich eine Chance die überschießende Reaktion meines Ich zu verhindern.

    Also, wenn da ein Objekt ist, das mir mal Angst gemacht hat, kommt es zu Erregung. Kann ich dann erkennen, das das nur ein Objekt ist, das mir nichts tut, dann kann ich verhindern, dass das Feuer zur Feuersbrunst wird in meinem Nachdenken.

    :like: egal um welche Feuersbrunst es sich handelt.


    Insofern stimme ich zu. Die Beiträge "tragen" alle zum Thema bei, auch wenn sie ausufern.

    _()_

    Das hab ich doch s.o. versucht. Ich glaube, dass ich mich geirrt habe. Natürlich ist es wichtig, zwischen Worten und Inhalten zu unterscheiden.

    _()_

    Ein Beispiel aus meinem Erleben. Ich habe bereits meditiert, bevor ich das Wort Meditaion überhaupt kannte. Dass man das Meditation nennt, hat mir iwann mal jemand gesagt.


    Und selbst, wenn es das Wort nicht gäbe - würde das nichts daran ändern, dass ich das (was Meditation impliziert) getan habe. Ich habe es nur nicht so benannt, sondern beschrieben, was ich tat - wahrgenommen, erlebt habe.

    Okay. Mir fällt dazu auch nichts mehr ein. Das, was mir einfiel, hab ich wieder gelöscht.


    Es geht mir dabei um Begriffe: Natürlich ist auch ein Baby glücklich, wenn es gut versorgt wird, nichts im Bauch kneift und die Mama es anlächelt. Aber es weiß das nicht.


    Ich stimme Helmut insofern zu, als ich davon überzeugt bin, dass ich nur sehe, was ich weiß.


    Zum Beispiel ein extrem technisch eingestellter Mensch, der sich nicht für die Natur interessiert, wird diese kaum wahrnehmen, selbst wenn dieser durch den Wald geht.


    Aber ich habe das Gefühl, ich ziehe alles an den Haaren herbei. Und den Eindruck hatte ich vorhin auch von Dir, Deepa.

    Aber ich sehe das wohl falsch.

    _()_

    Zitat

    Karuna ist eine Haltung des Mitgefühls, in der sich alle dualistischen Vorstellungen und die damit verbundenen Widerstände und Abneigungen auflösen:

    Das meinte ich in meinem Beitrag mit Mitgefühl für sich selbst. Wenn alle dualistischen Vorstellungen, Widerstände und Abneigungen verstanden und zunehmend abnehmen, dann ist da nichts mehr - für mich ein grundsätzliches Wohlwollen. Und da kann ich selbst nicht von ausgeschlossen sein. Denn sonst hätte ich mir gegenüber ja Vorstellungen, wie ich zu sein habe, Widerstände, weil ich nicht so bin und Abneigungen, weil ich nicht handele wie ich in meiner Idealvorstellung wohl handeln würde.


    Zum Beispiel meine "Fahrerflucht" im letzten Jahr. Da hatte ich längere Zeit keinesfalls Mitgefühl mit mir, sondern war mir böse, dass ich so blöd bin.

    Meine heutige Empfindung von Mitgefühl wäre da einfach Akzeptanz und Stille - also Demut.

    _()_

    So ist das mit Begriffen...letztendlich ist wichtig, wie es sich darstellt - mit welcher inneren Haltung, welchen Gedanken, welchen Gefühle und Handlungen etwas einhergeht.

    Moin alle zusammen,

    ich denke dabei z.B. an tibetische Mönche, die bei der Machtübernahme Chinas ermordet wurden, und zwar mussten das die eigenen "Brüder" tun. Das war äußerst schmerzhaft für die "Täter". Gleichzeitig mussten sie füreinander Mitgefühl haben. Und der Dalai Lama erzählte mal, dass ein tibetischer Mönch, der in China im Gefängnis saß und misshandelt wurde, immer wieder Sorge darum hatte, nicht genug Mitgefühl für seine Peiniger zu haben.


    Das ist natürlich extrem.


    Ich denke, Mitgefühl für sich selbst äußert sich eigentlich nicht. Das wäre dann aus meiner Sicht Selbstmitleid.

    Mitgefühl für sich selbst ist die grundsätzliche Annahme, die Akzeptanz, wie ich bin oder war und ob ich etwas ändern kann oder nicht. Aus meiner Sicht ist das ein ebenso warmes Wohlwollen wie für andere.


    Aber um dies zu realisieren - falls ich das nicht schon von Haus aus kann bzw. habe -, muss ich mir darüber klar werden. Welche Worte also sollte ich benutzen?

    _()_

    Und man darf nicht (i.S.v.: macht man es, ist es kein Mitgefühl), seine Erfahrungen 1:1 auf das Gegenüber übertragen:


    „Ach...was.Das tut doch nicht weh. Ich habe auch schon mal xy erlebt. Mir hat es nicht weh getan. Stell dich nicht so an“


    Dann betrachtet man ihn nicht mit Mitgefühl - man ist bei sich bei und urteilt (und verurteilt ihn ggf.) darüber, ob es ihm zusteht, Schmerz zu empfinden.

    Ich kenne es so, dass dies aus der Erziehung heraus kommen kann. Zum Beispiel, weil die Eltern einem weinenden Kind sagen: "das ist doch nicht schlimm, hier hast Du einen Bonbon" und sogleich durch die Ablenkung die Gefühle abgewöhnen, aber womöglich die Gewohnheit erschaffen, durch Naschen das Leiden zu ignorieren.


    Ich kenne es auch von mir, erstens als Kompensation mir selbst gegenüber und 2. indem ich anderer Leid und Dilemma runterspiele. Ich habe dabei herausgefunden, dass ich offenbar solche negativen Äußerungen anderer schwer ertragen kann. Das ist in Fleisch und Blut gegangen - von frühester Kindheit wohlmöglich. Erst durch das Beschäftigen mit dem Begriff Mit-Gefühl ist mir das bewusst geworden und ich konnte "trainieren", nicht immer zu beschönigen, sondern wirklich hinzuhören und mich darauf einzulassen.


    Darum bin ich insbesondere dem Thema "Ignorieren" in einer der Chroniken dankbar, bei dem ich tief erfuhr - auch durch ein sehr berührendes Gespräch mit meiner Tochter -, dass ich ignoriere. Es ist sicher ein Selbstschutz. Aber den hab ich (hoffentlich gänzlich) losgelassen.

    _()_

    "das Potential zu leiden" nennt man eher "Unwissenheit".

    Denn aus Unwissenheit entstehen Leidenschaften und Handlungen. Da ist das potential zu leiden zu sehen.

    Das Potential zu leiden trägt schon der Same in sich. Schon bei der Geburt (spätestens) beginnt das Leiden, auch ohne unser weiteres Dazutun. Genauso ist es mit Krankheit, Alter und Tod. Das sind die Hauptmerkmale des Leidens.


    Aber es gibt ein Potential, sich aus diesem Kreislauf zu befreien. Das beginnt schon mit dem Geistestraining. In dem Moment, in dem ich erkenne, dass ich etwas dagegen tun kann, dass sich meine Leiden verstärken oder überhaupt als solche wahrgenommen werden, wecke ich das Potential in mir.


    Das eben ist auch ein Grund, dankbar zu sein, dieses Potential ent-deckt zu haben - natürlich nur mit Hilfe der Lehre, der Überlieferer und all derjenigen, die die Lehre hier im Westen verbreitet haben. Auch denen sei Dank.

    _()_

    Hinzufügen möchte ich noch, lieber Anandasa, dass es ganz wichtig ist, sich meditativ zu beobachten, wertfrei, einfach nur sehen, was Du denkst und fühlst. Ich nehme an, Du machst das gemäß Achtsamkeitsmeditation, aber vermutlich nicht wertfrei, sondern verurteilend. Genau das ist aber der große Unterschied.


    Damit beendest Du diese Form des Leidens.

    _()_

    Grundsätzlich gefällt mir Dein Beitrag, Anandasa. Nur

    Und ich muss anfangen positiv zu denken. Dann kommt aus meinem Leben viel mehr bei raus und ich bleibe im Kopf gesund ;-).

    zwing Dich nicht, lass Dich einfach so sein wie Du bist. Sonst "geht es nach hinten los". Aber nimm Dich nicht so ernst und glaub Deinen negativen Eindrücken, Gedanken, Gefühlen nicht.

    Alles andere kommt dann von selbst.

    Bleib zuversichtlich und hab Vertrauen.

    _()_ Monika

    Hallo Anandasa,

    so ganz kann ich Deine Emotionen nicht nachempfinden. Aber ich habe Mit-Gefühl mit Dir.

    Zum Beispiel der Film Frühstück bei Tiffany's. Als ich den damals als junges Mädchen sah, war ich emotional eher aufgeputscht. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mich fühlte - großartig.


    Dann schreibst Du, dass Dir das Mädchen leid tut. Da ist doch schon das Mitgefühl. Wobei ich das nicht nachvollziehen kann.


    Ich bin auch von Filmen wie Lawrence von Arabien emotional sehr angesprochen. Aber das ist für mich ein Genuss. Ich sehe solche Filme unter dem Aspekt des Dazulernens, z.B. über den Islam.


    Ich kümmere mich nicht darum, ich sehe das, ich fühle das, aber ich mach mir da nix draus. Ich bin keine Nonne, aber ich schwelge auch nicht darin und verlängere so die Emotionen.


    Mir scheint, dass Du Dich gedanklich damit zu sehr beschäftigst. Egal, was Du fühlst, wenn Du Dich gedanklich davon distanzierst, vergehen auch diese Gefühle. Andererseits ist das Gefühle-Loswerden-Wollen ebenfalls ein Hindernis. Lass sie einfach zu und kümmere Dich nicht drum. So wie Du das mit dem Atmen machst, finde ich es schon gut.


    Ansonsten gibt es nur ein Mittel: Solche Filme eben nicht anschauen, wenn sie Dir derartigen Kummer bereiten. Aber auch der Kummer darüber ist ein Hindernis ...

    Einfach alles Sein-Lassen. So meine Empfehlung.

    _()_