Beiträge von Monikadie4. im Thema „Vermischung / Hauptpfeiler des Buddhismus“

    Wer absolut leidfrei (im weitesten Sinne und positiv wie negativ) ist geistig (nicht körperlich gemeint), der wird es wohl für sich wissen, gehe ich mal von aus.

    Guten Morgen, Cinnamon,

    ja, im Prinzip - aus menschlicher Sicht - wohl.


    Andererseits, wenn Buddha sagt "man würde es wissen", dann frage ich mich nun wieder "wer, ist dieser wer, der das denn noch wissen will?" Gibt es da noch einen Beobachter, einen Bewerter?

    _()_




    Unter Erleuchtung ver

    Ich finde interessant was der Buddha dazu sagt - wer erleuchtet ist, weiß dass er erleuchtet ist.

    Ja, und das sein, denken so einige. Wie soll das herausgefunden werden?

    Ich behaupte jetzt, aufgrund meines Freiheitsgefühls, ich bin erleuchtet.

    Das halte ich für eine gewagte Aussage - sowohl von Buddha als auch meine Aussage.


    Zu meinem eigenen Glück ist es mir (inzwischen) egal.

    _()_

    Und wenn ich diese Erwartungen und Ziele aufgebe, dann nehmen andere, weltliche Erwartungen und Ziele völlig die Oberhand, eben aufgrund von Verblendung und Begehren.

    Okay, ich weiß natürlich nicht, welche Hindernisse Du hast.

    Ich habe auch noch Hindernisse, aber ich habe auch Vertrauen. Ich will nicht perfekt sein und ich bin auch keine Nonne. Mir genügt der achtfache Pfad als Richtschnur.


    Ich bin davon überzeugt, dass schon in dem Moment, in dem sich jemand für diesen Pfad entscheidet, ziemlich viel Verblendung verschwunden ist. Erst recht, wenn auch die Vier Edlen Wahrheiten erkannt sind. Und das, glaube ich zu wissen, trifft auch auf Dich zu.

    Es besteht die Gefahr, dass zu viel Erwartung den Blick verblendet, dass das, was ist, das ist und nicht mehr. Mit anderen Worten, so wie Suzuki Roshi es ausdrückt: Glaubt nicht, dass Ihr Eurer eigenen Erleuchtung bewusst werdet.


    Was das nun bedeutet, muss jede/r für sich selbst herausfinden.


    Und ich glaube, dass Du, lieber Mukti, zu hohe Ansprüche an Dich hast. Lass Dich einfach so los :):rose:

    Monika

    Aber kann man den Weg gehen ohne zu erwarten dass er ans Ziel führt? Also ich erwarte mir definitiv Resultate, Früchte, und was davon eintritt werte ich als Erfolg. Vielleicht gibt es eine höhere Ebene, aber auf der bin ich nicht, und darüber theoretisch nachzudenken finde ich oft wenig sinnvoll.

    Das kann ich verstehen, Mukti. Ich habe mich auch immer über die Früchte gefreut und werde das sicher immer wieder tun. Aber irgendwann ist da auch eine gewisse Ernüchterung, aber im positiven Sinne - eine gewisse Sattheit oder ein "Gesettelt-Sein". Was aber nicht bedeutet, dass der "Weg zu Ende gegangen ist", sondern ich empfinde grundsätzlich Gleichmut (mit kleinen Stolpersteinen:erleichtert:).


    Das heißt, ich gehe heute einfach weiter, ohne Erwartungen. Ich bin sicher, dass alles gut ist. Was kann mir schon geschehen?

    Ich war schon öfter krank, ich bin alt und ich werde sterben.

    _()_

    Ich denke, wir haben jetzt ca. 20 Themen angerissen :earth::)

    Macht nix :erleichtert:

    Ist jemand von euch hier, der gar nicht dahin kommen will, eines Tages vollständiges Loslassen realisiert zu haben?


    Daran dürfte man ja auch nicht arbeiten, gemäß Ajan Chah.

    Das sich "wirklich wohl fühlen" wollen müsste man auch loslassen.

    Ich erlebe das so. Zum Beispiel habe ich keine Lust, alleine durch unser Wäldchen zu gehen. Deshalb hadere ich des öfteren damit, verschiebe es oder hab eine andere Ausrede. Ich weiß aber, dass ich es tun sollte, dass es gesund ist und auch schön sein kann (wenn die Knie nicht immer wieder wehtäten). Und ich beneide andere um ihren starken Willen.


    Meistens ist es jedoch so, dass ich meine Gegenargumente ignoriere, einfach aufstehe, Schuhe anziehe und losgehe.

    So mache ich es auch mit der "Arbeit an meinen Hindernissen". Wobei das fällt mir sogar leichter, denn dabei kann ich liegen oder sitzen - und dabei habe ich noch nicht einmal Widerstände und Argumente, es nicht zu tun.

    Das Freisein geschieht also vielleicht eher, als dass es durch mein Wollen entsteht. Einfach so, nebenbei, als Bonus-Nebeneffekt, nicht als Resultat des Wollens.

    _()_

    Das soll jetzt nicht deshalb erwähnt sein um eine Ansicht zu unterstreichen, aber es ist doch interessant. Tolstoi hat ja nach dem wahren Christentum gesucht, das er vor allem in der Liebe zu entdecken glaubte. Die wäre im Menschen angelegt und ließe ihn zwischen richtig und falsch unterscheiden.

    Genau. Die Liebe ist eine weibliche Energie, die auch Männer innewohnt, z.B. Jesus und Buddha. Der Verstand ist ein Analyst, der seziert und trennt. Liebe verbindet. Ohne dieses Gefühl ist Weisheit nicht möglich. Beides gehört zusammen - Verstand/Vernunft und Liebe.

    _()_

    Auch zu Weisheit kommt man nur durch Verstand und Vernunft. Oder etwa mit Bauchgefühl? Mit Empfindungen?

    Ach, deshalb gibt es so viele Weise?

    Denn Verstand und Vernunft scheint ja vorhanden zu sein.


    Ich behaupte, wir wissen nicht, wie es möglich ist, dass der/die eine Vernünftige/Verstandesmensch ein Gottesmann ist und der/die andere Vernünftige/Verstandesmensch Atome entdeckt und seine Möglichkeiten preisgibt.


    Es muss also noch etwas dazukommen, damit ein Kind oder späterer Erwachsener auch ohne seine Eltern, die z.B. ungläubig sind, sich Themen wie dem Sinn des Lebens und gibt es einen Gott oder was, zuwendet.


    Und dieses Etwas haben wir offenbar nicht in der Hand. Ich nenne es einfach ein Gefühl, ein Empfinden. Sonst wäre es ja ganz einfach, Vernunftmenschen und Verstandesmenschen auf "den richtigen Pfad" zu bringen.


    Nicht umsonst sind es in all den tausenden von Jahren die Frauen gewesen, die sich dem Glauben zugewandt haben. Nicht nur, weil sie unterdrückt wurden, sondern auch, weil sie ihre Gefühle pflegen durften/konnten/mussten. Gerade weil sie durch ihr Muttersein und dadurch ihre medizinischen Fähigkeiten entwickeln konnten, wurden sie unterdrückt. Und zwar von Verstandesmenschen. Ihre Vernunft sagte ihnen, dass Frauen gefährlich sind (bis heute).

    _()_

    Philosophie ist der verzweifelte Versuch, mittels des Denkens, Wahrheit zu finden. Ein Ding der Unmöglichkeit. Genauso gut könnte ich in der Erde buddeln, um Fische zu finden.

    Also - ohne mir was anzumaßen, aber - ich philosophierte von Jugend an gern. Das Denken ist dabei ein Hilfsmittel, die Erinnerung an Gedachtes und als scheinbar, aber dennoch falsch, Erkanntes auch. Aber ich habe, nachdem ich den Begriff Intuition verstand, meine geistigen "Ergüsse" eben als "aus dem Bauch heraus" erlebt - eben Intuition, dass da ein gewisses Gespür mit im Spiel ist. Und vorallem Beobachtung. J. Krishnamurti sprach immer davon, wie wichtig es ist, einfach nur zu beobachten. Bis in die heutigen Tage erlebe ich, dass ich mit "meinem Gefühl für das Richtige, für die Wahrheit" immer richtig lag.


    Aber "die Wahrheit" wurde durch Denker ebenso wenig gefunden wie durch Religionsstifter und deren Anhänger. Es ist eine Annäherung im Zusammenhang mit Spurensuche und Fakten. Wie in der Kriminologie.


    Als ich noch Christin war, war es für mich unverständlich, wieso bei so vielen Zeugen, die Jesu "Taten und Wunder" bezeugen konnten, immer noch nicht erkannt werden konnte, dass die "Bibel die Wahrheit sagt". Ich hatte wunderbare Erlebnisse durch meinen Glauben. Und was bedeuten sie nun? Es waren Wunschträume.


    Genauso geht es mir heute mit den vielen - scheinbar von Buddha stammenden - Aussprüchen. Und ich hatte wunderbare Erfahrungen durch die Praxis. Und was bedeuten sie nun? Auch das waren Wunschträume.


    Dennoch haben sich dadurch Türen geöffnet, die zuvor die Sicht vernebelten.


    Ich bezweifel inzwischen, dass es überhaupt möglich ist für uns, irgendwelche Aussagen noch als letztendliche Wahrheit zu machen. Das führt jedoch nicht dazu, dass ich andere belächel oder überheblich darüber stehe, was sie glauben, sondern es verhilft mir zum Schweigen.


    Ich weiß jetzt, ich habe keine Ahnung. Ich mache nur noch, was vor meinen Füßen liegt.

    _()_