Beiträge von Aravind im Thema „Meine Mediation! Eure Meinung?“

    Keinesfalls. Das betrifft potenziell alle Linien. Verhärtete Strukturen und Traditionalismus gibt es auch im Zen oder im Theravada

    Das kann ich so bestätigen. Die "Verhärtungen" (mir fällt gerade kein besseres Wort ein) in bestimmten Theravada-Linien haben beispielsweise zur Vipassana-Bewegung in Asien geführt, die dann auch in den Westen geschwappt ist.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Wenn jemand sagt, dass ein Lehrer besser wäre (!), um Unterweisungen zu verstehen oder die richtige Meditation zu lehren ist dies selbstverständlich und natürlich auf keinen Fall eine unsinnige Aussage - wogegen ich mich klar ausspreche ist diese Absolutsheitsaussage, dass ohne Lehrer "nichts gehen würde".

    In der Form kann ich Dir uneingeschränkt zustimmen.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Okashi

    Zitat

    Wahrscheinlich überhaupt nicht meine Sitzhaltung ist eine Katastrophe und meine Einsicht ein Witz


    Ja, deshalb habe ich von "(von Dir gedachten) Ansprüchen" gesprochen. ;)


    Um auf einen Retreat in der Linie zu gehen, in der ich praktiziere, musst Du Deinen Körper inklusive Deinem Atem mitbringen, und Deinen Geist, das war's. Auch für einen 10-Tages-Retreat braucht es keinerlei Voraussetzungen außer einer gewissen Entschlossenheit, man beginnt immer wieder ganz am Anfang.


    Die Sitzhaltung ist aufrecht, so wie es eben geht. Ich habe beispielsweise eine leichte Deformation an der Hüfte, ich könnte nicht mal theoretisch im Lotussitz sitzen. Und Einsicht erwächst aus der Praxis, bei manchen früher, bei manchen später. Die muss man weder mitbringen noch vorzeigen. Es reicht, wenn man einfachen Anweisungen folgen kann, so wie "einatmen-ausatmen".


    Das, was Du zu Zazen geschrieben hast, bringt mich dazu, meinen Tipp zu wiederholen. Nehme Dir ein Praxissystem und bleibe eine Weile dabei. Ein System defniert sich über die tätige Praxis, nicht über die Ziele wie Jhanas. Wenn Du von Anfang an mischt, dann bist Du am Ende immer ganz auf Dich alleine gestellt. Und, wie gesagt, die Versuchung, sich einen Weg zu basteln, der die eigenen unbewussten Widerstände vermeidet, ist hoch. Der Geist ist sehr clever, ungewünschte Veränderungen zu verhindern.


    Das, was Du zu den Fahrten nach Berlin und "lohnen" gesagt hast, verstehe ich noch nicht. Fährst Du nicht in ein Zentrum, in dem es neben dem Vortrag auch eine gemeinsame Meditation gibt, und einen Austausch mit der lokalen Sangha?


    Liebe Grüße und viel Erfolg,

    Aravind.




    Es gehört schon etwas Ablehnung dazu, die Beiträge von Arya Dharma so misszuverstehen.

    Mit diesem "Missverständnis" bin ich ja in guter Gesellschaft. Eine Möglichkeit, solche Missverständnisse zu vermeiden, wäre es, über die eigene relevant Erfahrung zu sprechen, anstatt die Meinung anderer Forumsmenschen prophylaktisch als Unsinn abzutun.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    greife ich vorher ein, nenne es Bodhisattva Pflicht.

    Und was ist mit denen, denen Du die Lehrersuche ausredest, und die dann den Weg aufgeben, weil sie keine Orientierung finden? Was ist dann mit Deiner "Bodhisattva Pflicht".

    Es wäre ja eine konstruktive Möglichkeit, Deine Meinung mit Deiner Erfahrung zu unterfüttern, um eine Diskussion zu ermöglichen, anstatt den "Tenor hier im Forum" als Unsinn abzutun.


    Nein sie ist nicht unlauter, sondern motivierend. Auch wenn manche das hier nicht verstehen können, aber es gibt nun mal Leute, die wohnen am Ende der Welt und haben gar keine Möglichkeit, mit einem Lehrer permanent zusammenzukommen...manche sind arbeitslos, haben kein Geld, haben kein Auto, sind obdachlos, werden zu Überstunden verdonnert usw.

    Das halte ich für Ausreden, bis auf das obdachlos, womit ich nicht sagen will, dass es unter solchen Umständen leicht ist. Aber ein spannendes Thema, wenn ich am Wochenende Zeit habe, mache ich dazu einen Thread auf, so als Erfahrungsaustausch und Unterstützung.


    Aber es ist auch klar, dass mein Post falsch verstanden wird - es geht nämlich nicht darum, die Wichtigkeit oder die Hilfestellungen eines Lehrers zu diskreditieren, sondern darum, auch wenn man keinen Lehrer zur Verfügung hat, sich an die Praxis heranzuwagen und das Dharma zu studieren...oftmals kommt ja dann der Lehrer irgendwann, aber das kann ja nun auch mal ein paar Jahre dauern.

    Du hast doch nicht über Lehrer gesprochen, sondern über Forumsmenschen, die einen Lehrer empfehlen, und deren Meinung als Unsinn bezeichnet. Wenn Du das gemeint haben solltest, was da steht, dann entschuldige ich mich bei Dir, ganz ernsthaft. Das haben ja noch eine ganze Reihe anderer Leute falsch verstanden.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    das denke ich auch das sowas noch kommt mit "ohne Lehrer geht überhaupt nichts usw." aber wir müssen bedenken wir haben viele Lehrer um uns herum, lesen Bücher, hören Audio und sehen uns Videos an usw. bloß keine interaktiven Lehrer habe ich das stimmt.

    Das wäre ja auch nicht verwunderlich, weil viele hier mit ihren Lehrerinnen und Lehrern gute Erfahrungen gemacht haben.


    IMHO verwechselst Du hier "Lehrer" ("wir haben viele Lehrer") und einen buddhistischen Lehrer. Letzeres bedeutet, sich (vorübergehend) für ein Praxissystem wirklich zu entscheiden, sich von jemanden belehren zu lassen, der den Weg schon weiter gegangen ist, als man selbst, und sich darauf wirklich einzulassen. Der Unterschied ist nicht die Information, die vermittelt wird, sondern die Ernsthaftigkeit und die Verpflichtung sich selbst gegenüber. Solange man keinen Lehrer hat, gibt es natürlich immer einen Notausgang, wenn man an schwierige Stellen kommt. Dann definiert man seine Praxis um und sucht woanders, wo es weniger schwierig erscheint.


    In Deinem anderen Faden bist Du ja ganz offen damit umgegangen, dass Du Dich desorientiert fühlst, gerade wegen der vielen Möglichkeiten, was ich für den Anfang für ziemlich normal halte. Aber die naheliegendste Lösung scheinst Du auszuschließen, worauf für mich auch Dein Post hindeutet, dass Dir eine Stunde fahren, um eine Sangha aufzusuchen, und Vorträge von erfahrenen Lehrern anzuhören, schon zu viel Aufwand ist.

    Ich schreibe häufiger, was mir mein Bauchgefühl sagt, das ist keine Frage an Dich, sondern für Dich selbst, kannst ja mal gucken, ob Du damit etwas anfangen kannst: Kann es sein, dass Du Bedenken hast, ob Du den (von Dir gedachten) Ansprüchen eines Lehrers und einer Gemeinschaft genügen kannst?


    On-topic: Deine körperlichen Wahrnehmungen klingen für mich nicht ungewöhnlich, aber detaillierter kann ich das nicht beurteilen, weil ich keine ausschließlich-fokusierte Achtsamkeit praktiziere, sondern Vipassana. In so weit wäre es vielleicht wirklich sinnvoller, die Frage im Zen-Bereich zu stellen. (warum steht eigentlich Theravada als Richtung in Deinem Profil, wenn Du Zazen praktizierst?)


    Liebe Grüße, und alles Gute für Deinen Weg,

    Aravind.

    Hier werden dir aber wahrscheinlich viele sagen, dass "ohne Lehrer nichts geht" - aber das ist Unsinn. Mach einfach und probiere dich aus.

    Das finde ich sehr amüsant, dass Du Dich vorsichtshalber schon mal zu einer Frage positionierst, die noch gar nicht gestellt wurde.


    Mit wie vielen Lehrerinnen und Lehrern hast Du denn gesessen, dass Du das als Unsinn einstufen kannst?


    In Hinsicht darauf, dass Du in einem anderen Faden sagst, dass Du einen Dreijahres-Retreat machen möchtest, finde ich Deine Aussage geradezu unlauter. Dir ist doch sicher klar, dass diese Retreats unter enger Anleitung von Lehrern stattfinden?


    Liebe Grüße,

    Aravind.