Beiträge von mukti im Thema „Was ist euer Lieblingssutra?“

    Mir kannst du gerne widersprechen, dass der achtfache Pfad zweierlei ist hat der Buddha gesagt (M.117).

    Hallo Raphy,


    das ist wohl der weltliche Weg, der achtfache Pfad ist ja von zweierlei Art:


    Zitat

    Es gibt, ihr Mönche, eine rechte Erkenntnis, die wahnhaft, hilfreich, zuträglich ist;

    es gibt, ihr Mönche, eine rechte Erkenntnis, die heilig, wahnlos, überweltlich, auf dem Wege zu finden ist. usw. M.117

    Es gibt jedoch eine Möglichkeit, sich an dem, was ist, zu erfreuen - und dennoch kein Leid zu erfahreṇ. Es gilt allerdings, zuvor Begierde und Ablehnung durchschaut und abgelegt, und die Vergänglichkeit allen Seins verinnerlicht zu haben. Dann weißt Du, dieser kurze Augenblick, einer von vielen Momenten, so vielen, wie es Sandkörner im Ganges gibt, ist einer, der kaum begonnen, bereits wieder vergehen wird. Du darfst ihn genießen, in dem Wissen, dass Dir das, was Du genießt, nicht erhalten bleibt. Danach wirst Du - ohne Bedauern - loslassen ... _()_

    Das erspart aber nicht die Wahrnehmung des Unangenehmen, an der man sich eben nicht erfreuen kann. Auch wenn man weiß dass es vergehen wird, leidet man darunter wenn es da ist, oder?

    Das kann selbst ich manchmal nicht verstehen, aber ich weiß und hab Erfahren, dass es sicher so ist. Aber da kommt immer wieder der "Genießer" und damit es nicht ein endloser Kampf wird geb ich im öfter einfach nach. Dann ist der einige Zeit still und ich auf dem mittleren Weg.

    Sicher weiß ich auch das es mir in Krisen sicher hilf: Verdammt noch mal halt den Kram nicht fest! Ansehen geht, anfassen geht, zu sich nehmen geht, festhalten wollen geht überhaupt GARnicht.

    Geht mir auch so, hab mich langsam dran gewöhnt, vom Perfektionismus verabschiedet und übe mich in Geduld und Bescheidenheit. Ja in Krisen bewährt es sich besonders dass man drangeblieben ist :)

    Ja, ich hatte gerade gestern darüber eine Diskussion mit jemandem, der einfach nicht einsehen wollte, dass Angenehmes letzlich zu Leiderfahrung führt. Er sagte dann, dass müsste ja nicht sein, wir könnten ja ständig Angenehmes erfahren und so dem Leid aus dem Weg gehen - ich denke diese Tendenz haben wir alle, mehr oder weniger.

    Das kann man wohl nicht verstehen wenn man nicht gründlich darüber nachdenkt und wenn man es verstehen kann ist es schwierig bis auf den Grund einzusehen. Dabei droht ständig Gefahr das Angenehme zu verlieren, ohne dass man was dagegen tun kann.


    Zitat

    "Das Glück und die Freude, Bhikkhu, die in Abhängigkeit von Form entstehen - dies ist die Befriedigung im Falle der Form. Form ist vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen - dies ist die Gefahr im Falle der Form. Die Beseitigung von Gier und Begierde, das Überwinden von Gier und Begierde nach Form - dies ist das Entkommen im Falle der Form." M.109


    Und so bei den übrigen Daseinsgruppen. Im Vergänglichen gibt es keine Zuflucht, man ist Alter, Krankheit, Tod, Trennung von Liebem und Vereinigung mit Unliebem hilflos ausgeliefert. Jeder wird das erleben.

    Es rückt immer wieder eine andere Lehrrede in den Vordergrund mit der ich mich dann eine Zeitlang befasse. Oft ist es nur ein Satz mit dem ich versuche zur Vernunft zu kommen ^^

    Heute ist es dieser hier, unangenehm aber wahr:

    Zitat

    Wer sich, ihr Jünger, des Körperlichen erfreut oder der Gefühle, der Wahrnehmungen, der Geistformationen oder des Bewusstseins, der erfreut sich des Leidens; und wer sich des Leidens erfreut, der wird von Leiden nicht erlöst. S.22.29