Beiträge von Aravind im Thema „Über etwas meditieren“

    Das ist gefühlt irgendwo auf einem Level, den ich gar nicht erreichen kann.

    Dann fang doch heute auf deinem Level an, statt dir theoretische Gedanken zu machen. ;)

    Wie bei anderen Praxisanteilen siehst Du dann schon, wo Du landest.


    Ich hoffe, das klingt nicht zu harsch, aber es ist wirklich sinnlos, sich darüber Gedanken zu machen.


    Einen wichtigen Punkt möchte ich noch anmerken. Metta-Praxis machst Du nicht für andere, sondern weil es für Dich heilsam ist. Dass es auch für andere heilsam sein kann, ist ein wundervoller Nebeneffekt, aber nicht der Kern.



    Liebe Grüße, Aravind.

    Ich rechne nämlich immer damit, dass der Baum umfällt - in manchen Situationen habe ich schon gemerkt, dass er es nicht tut

    Ja, ich denke, das geht den meisten so. Und ich finde es wichtig, anzuerkennen, dass das ganz natürlich ist. Ein Teil unserer Gedanken ist dafür da, uns vor Gefahren zu schützen. Nur kann das manchmal eben sehr dominant werden, wenn wir diesen Gedanken ungeprüft Glauben schenken.


    Und es führt zu dem Dhukka-Grundproblem: Wir suchen auf Grund dieser Gedanken Schutz und Sicherheit in Dingen, die nicht beständig sind.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Danke für die Frage, Susann! Da lauert tatsächlich eine schlimme Begriffsverwirrung.


    Mit "unbewusst" meine ich hier den psychologischen Begriff, nicht "ohne Achtsamkeit". Das, was das Gehirn von alleine im HIntergrund macht, wenn man nicht aktiv über eine Sache nachdenkt.


    Das faszinierende daran finde ich, dass je ruhiger der Geist in der Meditation durch Achtsamkeit wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass Ergebnisse dieses unbewussten Nachdenkens an die Oberfläche kommen. So wie einem bei einem entspannten Spaziergang Dinge plötzlich klar werden, über die man vorher längere Zeit ohne Ergebnis nachgegrübelt hat.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    aber die Frage, was für eine Meditation für den Einsichtgewinn am besten wäre.

    Ja, naheliegender Weise ist die Einsichtsmedition dafür geeignet. ;) Da bist Du bei Ayya Khema ja bestimmt gut aufgehoben.


    Und auch dass es schwer ist, nicht mit der Angst zu debattieren.

    Du kannst ja mit ihr reden, ohne zu debattieren. Du könntest ihr sagen, dass es bestimmt einen guten Grund gibt, warum sie da ist, und dass Du das wertschätzt. Dass Du das respektierst, aber ihr nicht mehr glauben wirst, wenn Du feststellst, dass die Sorge nicht real ist.


    Liebe Grüße,

    Aravind.


    PS Ein Vortrag von Ajahn Brahm zu dem Thema: (Letting Go of Fear | Buddhist Society of Western Australia)


    Zitat

    It was an old story, from a very famous and

    very profound, British philosopher who lived

    maybe about 100 years ago.


    I’m not quite

    sure how many people are interested

    in philosophy, but this is one of the

    philosophers I think everyone should read.


    He was one of these philosophers that

    didn’t use big words, but his teachings

    were very profound. His name was

    was Winnie-the-Pooh. [laughter]


    Because if philosophy is really going to

    be useful, everyone should be able to

    understand it, even kids.


    So Winnie-the-Pooh

    was with his friend, Piglet.

    And Piglet was a very small being.

    Very kind. Very loyal.

    But being very small, was usually subject

    to a lot of fear.


    And then one day, they

    were walking back from Rabbit’s house

    in a storm like we had today and yesterday.

    And as they were walking through the forest,

    trees were coming down around them,

    branches were crashing to the floor and

    even whole trees were being ripped off

    and smashing around them.


    That was very dangerous.

    So dangerous, so scary, that little Piglet

    could stand it no longer.

    He froze and he looked at his best friend,

    Winnie-the-Pooh, and said these words:

    “I can’t go on any longer. I just can’t.

    What would happen? What would happen

    if a tree fell down when we were

    underneath it?” And that was a possibility.


    And for a second, but only a second,

    the great philosopher and enlightened bear,

    Winnie-the-Pooh, was afraid, but only for

    a second. And then his wisdom kicked in

    and he looked at his terrified friend and

    replied with these reassuring words:


    “What would happen if a tree did not

    fall when we were underneath it?

    And that was also possible.

    In fact, even more possible.


    And that was the key to overcoming little

    Piglet’s fear so he could move on with the

    thought, “What would happen if a tree did

    not fall when we were underneath it?”

    And that’s exactly what happened,

    so he could go back safely.


    Ich sehe das etwas anders als meine Vorredner. Kommt aber darauf an, wie wörtlich man den Begriff "über etwas meditieren" nimmt.


    Im Prinzip geht es ja darum, einen Begriff oder ein Konzept zu ergründen. Das tut man ganz klassisch, in dem man Texte liest, Videos anguckt, Fragen bei Buddhaland stellt, usw. Grübeln, wie Du schon gemerkt hast, hilft meist nicht sehr viel.


    Viel mehr geht es meiner Meinung nach darum, den Geist darauf einzustellen, unbewusst Dinge zu verstehen und Weisheit zu entwickeln.


    Eine mögliche Vorgehensweise ist es, direkt vor der Meditationspraxis einen entsprechenden Text zu lesen, oder einen entsprechenden Dhamma-Talk. Dann ist klar, das kann jetzt Thema sein. Und sich dann in Vipassana-Meditation zu begeben. In vielen Fällen tauchen dann ganz von alleine Erkenntnisse und Verständnis auf, weil sich Dein Geist selbständig weiter mit dem Thema beschäftigt. Das kann dann zu Weisheit führen, wenn der Geist offen genug ist.


    Liebe Grüße,

    Aravind.