Beiträge von ARYA DHARMA im Thema „Bodhisattva-Gelübde und Impfverpflichtung“

    Übersehen hast du da nichts, das hat mit den Gelübden tatsächlich wenig bis gar nichts zu tun, aber genau das ist ja auch das Problem, welches ich hier angesprochen habe. Wenn man den Kontext auf Bereiche erweitert, die in den Gelübden gar nicht vorkommen, dann wird auch die Gegenargumentation ausufernd und das führt eben zu Verwirrung. Ich wiederhole also nochmal, abschließend: Eine Impfpflicht ist absolut nicht in den Gelübden beschrieben, noch nicht mal ansatzweise - aber in der Anwendung der Gelübde sucht man sich natürlich reale Situationen aus dem Leben und daher kann man dann über solche Themen auch sprechen - nur man soll es dann nicht übertreiben mit Schlussfolgerungen a la: Wer sich nicht impfen lässt ist kein Bodhisattva. Das ist eigentlich alles.

    Also allgemein bin ich hier raus, das ist dann mein letzter Beitrag, ich denke den Standpunkt hab ich klar gemacht, es gibt da auch kein Mittelweg, weil es Interpretationsbedürftig ist und jeder die Gelübde anders nimmt (ich nehme sie z.B. wortwörtlich, ohne weiteren Kontext)


    Andererseits finde ich Dein Argument, "die Wesen in dieser Welt streben nach Freiheit " , ARYA DHARMA , erwas überraschend. Das ist doch gerade der Sinn von Gelübden, seine persönliche Freiheit zu beschränken, zum eigenen Wohl und zum Wohle aller.


    Da hast du mich anscheinend falsch verstanden, damit habe ich keine Bodhisattvas gemeint, sondern so, wie es da steht: "die Wesen in dieser Welt". Dazu zählen vor allem auch Tiere, an denen sich auch schon jahrzehntelang vergangen wird von der Pharmaindustrie. Ein junger Beagle in einem Tierversuchslabor möchte einfach nur in Freiheit leben, das ist sein Bestreben.


    Aber wie gesagt, da kommt man auf keinen gemeinsamen Nenner. Denn jemand könnte argumentieren, dass man Tiere ruhig quälen darf (für die Wissenschaft und für die Heilung von Krankheiten). Wenn ich als Bodhisattva die Möglichkeit hätte, mich zu entscheiden, dann würde ich den Beagle aus dem Versuchslabor befreien, mit dem vollen Wissen, dass jetzt "wissenschaftliche Erkenntnisse" fehlen.

    Man kann schon einen Standpunkt vertreten, aber das führt ja eben zu Dünkel.


    Und man soll jetzt nicht meinen, dass ich ein sogenannter "Impfgegner" bin - ich beleuchte so Themen so gut es möglich ist, rational. Und da ist es eben Fakt, dass es auch Nebenwirkungen, bis im schlimmsten Falle Todesfälle gibt. Das ist der objektive Ausgangspunkt.


    Wenn sich jetzt jemand, aus welchen Gründen auch immer, zu einer Impfung entscheidet, dann ist das sein gutes Recht und keiner hat ihm das zu verbieten. Wenn es dann jedoch um die Frage geht, dies als Zwang umzusetzen, dann beteiligt man sich als Befürworter an Leidentstehung - und hier wird es dann schwierig, dies mit einer "Bodhisattva" Einstellung zu rechtfertigen, denn objektiv betrachtet, ist dies kein Bereich, wo die Gelübde klare Anweisungen geben.


    Aber ich bin, ebenso wie du, auch nicht interessiert an einer Impfdiskussion, sondern wollte nur darlegen, dass die Gelübde im besten Falle eine sehr sehr schwache Grundlage für eine These geben, wie sie der Threadersteller verfasst hat.


    Wichtig ist auch zu beachten, dass man als Buddhist keinen Zwang befürwortet, weder in weltlichen Angelegenheiten, noch in religiösen Angelegenheiten. Warum? Weil Zwang immer zu Leid und Leidvermehrung führt - immer.

    Dann folgst du einer legalistischen Auslegung der Gelübde?


    Ich versuche, nicht auszuufern, das ist alles.




    Das Gelübde tritt also erst in Kraft, wenn jemand mit Corona auf der Intensivstation liegt


    Das Gelübde hat ABSOLUT NICHTS mit Corona zu tun, das ist einfach ein Kontext, den du hier hergestellt hast, der aber nichts mit den Gelübden zu tun hat - darum gehts. Ich kann mit solchen papanca Taktiken alle möglichen Kontexte herstellen, etwa dass ein Bodhisattva nicht das Recht hat zu rauchen, oder dass er kein Übergewicht haben darf oder dass er die Verpflichtung hat, jeden Tag ein A-Z Vitaminpräperat zu schlucken.


    In den Gelübden, die du angefügt hast, geht es vor allem um das Thema "unterlassene Hilfeleistung" - es bedeutet, dass ich jemandem helfen soll, der aktiv gerade leidet oder erkrankt - das mach ich nicht dadurch, dass ich mich für eine Impfung entscheide, oder hier passend, sogar gezwungen werden soll, sondern ganz einfach in dem ich helfe - ihn versorge, ihn pflege.


    Du schreibst aber selbst von einer "altruistischen Auslegung", also ist dir von vorn hinein ja klar, dass alleine die Gelübde, deine These nicht untermauern. Dies dann zu verbinden mit einer Ansicht, dass Menschen zu etwas gezwungen werden sollen, was sie aber nicht tun möchten (absolute Leiderfahrung und Leidvermehrung) ist dann schon, sagen wir mal, etwas heikel.


    Die Wesen in dieser Welt streben nach Freiheit und dazu gehört natürlich auch körperliche Unversehrtheit und Schutz vor Zwangsmaßnahmen - dies wollt ihr den Menschen nehmen und wollt das dann unter einem "Bodhisattva" Label laufen lassen.

    Das 18. Gelübde ist für mich das entscheidende: Bodhicitta nicht aufgeben.


    Das ist richtig. Aber wie kommst du dann auf:



    Wenn ich das ernst nehme bedeutet es für mich natürlich auch, mich zu impfen


    ???


    Bodhicitta ist ja definiert, ich habe mal die Definition aus dem hiesigen Lexikon angefügt:


    Zitat

    Bodhichitta - Erleuchtungsgeist - das Streben nach Erleuchtung (Bodhi). Bodhichitta ist dabei die selbstlose Entschlossenheit, das Ziel der Erleuchtung nicht aus Eigennutz, sondern zum Wohle aller Wesen zu erlangen.



    Was hat das Eine jetzt mit dem Anderen zu tun?

    Auf welche Bodhisattva-Gelübde beziehst du dich?


    Auf alle.


    Wenn dort jedoch etwas von einer "Impfpflicht" gestanden hat und ich es überlesen habe, dann füge dieses spezielle Gelübde doch bitte an, vielleicht kennst du ja andere Gelübde als ich. Wenn nicht, dann hast du einen Kontext selbst fabriziert - wenn man damit anfängt, dann hat es kein Ende mehr, dann kannst du auch behaupten, dass ein Bodhisattva die Pflicht hat, gegen "Klimaerwärmung" zu kämpfen.