Das Glück liegt in der Loslösung.
Mukti, entschuldige meinen Galgen-Humor, aber meine Katze meint, diese "Loslösung" zu viel in die Richtung "überweltlich" geht.
Das könnte daran liegen dass sie eine Katze ist.
Für uns, die im 2021 leben , und auch per Netz kommunizieren, das ist die absolut andere Situation als damals.
Ich meine, der mittlere Weg würde bestimmt nichts schaden.
Der Weg als vierte edle Wahrheit ist meines Erachtens zeitlos, im Prinzip immer derselbe. Natürlich kann ihn nur jeder nach seinen individuellen Möglichkeiten gehen, nach seiner eigenen Mitte zwischen Entsagung und Überfluss und das war wohl schon zu Buddhas Zeiten so.
Grundsätzlich kann man mit dem Weg ein weltliches oder ein überweltliches Ziel verfolgen, so gibt es z.B. "richtige Ansicht, die von den Trieben beeinträchtigt wird, die an Verdiensten teilhat, die auf der Seite der Vereinnahmung zur Reife gelangt und richtige Ansicht, die edel, triebfrei, überweltlich ist." (M.117.)
Meine Wenigkeit hat Interesse am überweltlichen Ziel, obwohl es da massive Zweifel gibt es in diesem Leben zu erreichen.
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Ich empfinde es als einen sehr großen Segen, dass ich keine Bücher und Internet hatte.. zumindest am Anfang.
Ich wusste nichts von dem Ziel.
Ich wollte einfach nur ein wenig glücklicher werden.
Heute lesen wir die ganzen Biographien, Dhammatalks usw, und bewerten / legen Sie nach unseren Vorstellungen aus.
In der Theorie wissen wir alles, aber auf dieser Ebene ist es immer noch nur ein Glaube.
Manchmal im forum kommt es mir so vor, als wenn nur Arahants und Lehrer schreiben würden.
Weil man jede Information ganz einfach im Internet findet.
Die reden so locker flockig über die höheren Jhanas, was der Buddha wie gemeint hat, und das der Buddha ihnen natürlich zustimmen würde. Ganz ehrlich (und das muss niemand hier öffentlich beantworten), wer geht denn noch davon aus, dass der andere User recht haben könnte und ihr euch irrt?
Genau da tut es aber weh.
Man pfeffert lieber und leichter den geklauten Dhamma (im Form von einem Zitat, link usw) in Richtung des "Unwissenden" .
Ich freue mich zwar für jeden Menschen der die buddhistische Lehre (wieder) entdeckt hat, würde mir aber auch wünschen, dass nicht jeder am Anfang Zugriff auf alle Lehren hat.
Wir lesen die Bücher, Zitate, Texte von Ajahn Chah, Kalu Rinpoche, Rôshi Taisen Deshimaru und legen Sie nach unseren Vorstellungen aus, ohne dass wir nur annähernd deren Praxis gemacht haben.
Haben wir noch nicht genug Dhammatalks gelesen, gehört?
Wo liegt der Hund eigentlich begraben?
Ein Sotapanna, Arahat usw weiß was er (nicht) ist.
Da ist kein Zweifel mehr da.
Die Leute in Asien wissen oft viel weniger als wir in Bezug auf die Lehre, aber sie vertrauen dem Lehrer. Sie machen die Praxis auch wenn keiner hinsieht. Vielleicht sollte sich Ost und West da in der Mitte treffen!?
Wir können uns hier gegenseitig anlügen und betrügen, was vielleicht niemand merken würde.
Aber zu uns selbst sollten wir ehrlich sein.
Woran liegt es, dass man nach 10,30,50 Jahren Praxis keinen Stromeintritt oder noch höheres verwirklicht hat?
Oder das man noch doppeltes Leiden erlebt.
Auch das muss man hier nicht veröffentlichen.
Klärt das in euren Herzen und mit eurem Lehrer, falls ihr einen habt.
LG Martin