Beiträge von mukti im Thema „Was soll das bedeuten, "im Hier und Jetzt zu sein"?“

    Ja du redest irgendwas von einem Traumkörper... wie soll ich mir das vorstellen? Raumanzug ausziehen und neuen Anzug? Oder brauch ich mich nicht mal entkleiden, kann direkt in den neuen Körper? Da fing es bei mir an etwas verrückt zu werden, sorry...

    Und da verstehe ich leider nur Bahnhof...


    Ich habe dich daher gebeten, das alles nochmal zu erzählen, aber bitte den Körper nicht einfach austauschen, oder durch andere Dinge wie Traumkörper ersetzen. Oder träume ich noch?

    Nun es gibt offenbar ein Traum-Ich das eine Traumwelt erlebt und darin handelt, unter anderen Umständen als in der physischen Welt. Man fühlt sich wie in einem Körper, z.B. läuft man vor geträumten Gefahren weg usw. Was dieses Geistige genau ist in dem sich das alles abspielt ist ein anderes Thema das ich hier nicht mal ansatzweise diskutieren möchte. Ich habe das nur erwähnt als Antwort auf die Frage zur Realität die Igor07 gestellt hat, es ist eigentlich schon eine Abschweifung vom Threadthema die ich nicht weiter verfolgen will.

    Sorry ich verstehe die Frage nicht.

    Ich stelle mir immer die Frage, was ist doch sogenannte Realität, wo wir alle leben?

    Und dann erinnere ich die Finale von Film "Inception", und wie der Haupthelld, man weiss es nichts, eigentlich.

    Deswegen man spricht über das Leben wie der Traum, in so vielen Schriften von Mahayana...

    Aber wo liegt die Grenze? Rein Subjektiv, ...das steht in den Texten nicht so klar...

    Das Leben ist doch der Traum, wie ich es wahrnehme, was hier die Profies sagen, das würde alles aus den Büchern, aber ich gehe von meinen rein persönlichen Erfahrungen...

    Einfach dargestellt sehe ich das so: Da ist zunächst der Körper mit den Sinnen und die Sinnesobjekte, das ist Realität. Wenn man träumt hat man einen Traumkörper und wenn man wach ist den physischen Körper. Da ist eine klare Grenze, im Traum kann man im 10.Stock aus dem Fenster springen und dann wacht man auf, wenn man im physischen Körper aus dem Fenster springt wacht man nicht mehr auf. Es sind zwei verschiedene Realitäten und wenn man die nicht unterscheiden kann hat man ein Problem.


    Beide Welten sind eine reale Erfahrung. Da gibt es diese berühmte Geschichte, ich weiß jetzt nicht von wem die ist: "Ich schlief und träumte ich bin ein Schmetterling, dann bin ich aufgewacht und bin ein Mensch. Jetzt weiß ich nicht, bin ich ein Mensch der träumte er sei ein Schmetterling oder bin ich ein Schmetterling der träumt er sei ein Mensch?" Da sind die zwei Welten aber nicht vermischt, es stellt sich nur die Frage der wahren Identität. Weil man sich bedeutend länger im physischen Körper aufhält als im Traumkörper, stellt sich diese Frage gewöhnlich gar nicht. Man begreift sich einfach als Mensch der manchmal ein wenig träumt.


    Was ist nun die wahre Identität? Im Grunde gibt es die nicht, weil alles nur unpersönliche Elemente sind. Das "Ich" ist nichts anderes als die Identifikation mit den Elementen, die zu einem physischen Körper und dem Geist zusammengesetzt sind. Und durch den starken Eindruck "Ich bin der Körper/Geist" entstehen die Leiden, Dukkha, weil sich die Elemente ständig verändern und nicht so bleiben wie wir sie haben wollen.


    Zitat

    Die alle Dinge kommen zustande durch die so wie die "abhängige Benennnung", wenn ich es richtig erinnere.

    Das reine Bewusstsein kann man nichts finden, ohne " Anhäufungen" , die mir dem Auge/ Ohr/ Haut/... usw... korrespondieren, dann man redet über das Bewusstsein... Was ist das doch wirklich? Nur der Begriff... Neurowissenschaft sieht es so, die modene Philosophie anders, und der Buddhusmus wusste es alles von 2500 Jahren, was jetzt die moderne Physik uns erzählt... Das war nur das andere Vokabular, aber der Prinzip ist doch identisch...


    Das Bewusstsein ist einfach das was bewusst ist. Es ist das einzige khandha das man nicht direkt wahrnehmen kann, aber man weiß dass es da ist, eben indem man über etwas bewusst ist. Indirekt, über die Objekte ist erkennbar dass es Bewusstsein gibt.


    Als Teil vom Ganzen kann ich mich fühlen, direkt als alles, wörtlich genommen, nicht. Also entweder bin ich Teil oder alles. Die Teile hängen zusammen, insofern ist da keine Trennung. Ja das zeigt sich auch wenn man jemand schlägt, man ist dann zwar nicht der Andere der physisch den Schlag fühlt, aber man fühlt im Herzen dass man sich auch selbst damit verletzt. Es sei denn die Verblendung ist so groß dass die eigene Verletzung nicht bewusst wird, stattdessen vielleicht sogar ein Gefühl des Triumphs entsteht. Was offenbar weit verbreitet ist, nicht allzu selten in so großem Ausmaß wie in einem Krieg wo sich einige Mächtige freuen wenn sie tausende unschuldige Menschen töten.

    Also die Anführungszeichen bei "Punkt" habe ich gesetzt weil es nicht wirklich ein Punkt ist, nur eben etwas das sich nicht bewegt. Denn es bewegt sich ja nicht mit den Bewegungen mit, die es wahrnimmt. Dieser sogenannte "Punkt" ist nicht wahrnehmbar, sonst wäre ja das was ihn wahrnimmt dann wieder der "Punkt". Der entzieht sich also der Wahrnehmung und ist immer nur das Wahrnehmende. Eventuell kann man ihn als reines Bewusstsein bezeichnen, das über alle Phänomene die seinen Inhalt ausmachen bewusst ist, ohne je über sich selbst bewusst zu sein.


    So würde das auch zur Lehre passen: Es gibt die Bewusstseinsarten der sechs Sinne, Sehbewusstsein, Hörbewusstsein usw., aber die Eigenschaft über etwas bewusst zu sein ist immer dieselbe. Wenn man etwa an die Anweisung des Buddha für den Bahiyer denkt, dann sagt er dort: "Gesehenes gelte dir als Gesehenes, Gehörtes als Gehörtes", und so mit den übrigen 4 Sinnen. "Dann bist du weder hier noch dort noch dazwischen, das eben ist das Ende des Leidens". (BĀHIYO)

    Da ist dann also nur Bewusstsein und Objekt des Bewusstseins, kein Ich. Das Bewusstsein ist kein Beobachter, nur das was beobachtet, das Beobachtende, keine Person. Somit kann auch keine Selbstsucht produziert werden.


    Das ist jedenfalls mein Zugang zu dieser Sache. Dass Bewusstsein und Objekt dasselbe wären, wie in deinem Beispiel die Wolke und die Wahrnehmung der Wolke, mag ein anderer Zugang sein, den ich nicht so recht nachvollziehen kann. Aber jedes Konzept das sich als Einstieg in die Meditation eignet ist brauchbar finde ich, letztlich werden ja Konzepte dann überstiegen.


    Eine Gefahr die Welt oder Welten so zu sehen wie sie wirklich sind, sehe ich nicht. Im Gegenteil beendet das im Endeffekt jede Angst, davon bin ich überzeugt. Wenn man sich innerlich unangenehm leer fühlt, dann ist da eben die Gestaltung eines Ich das sich so fühlt, was meines Erachtens keine wirkliche Leere ist, sondern nur eine beängstigende Vorstellung.