Beiträge von Kaffeebohne im Thema „Geisterglauben im Buddhismus“

    Es gibt keine metaphysische Erfahrung.

    Moin Hendrik.

    Bewusst-Sein ist eine metaphysische Erfahrung. Die Tatsache, dass für uns Qualia existieren, ist metaphysisch. Dass etwas ist und nicht nichts, ist metaphysisch. Und die vorstellungs- und wertungsfreie, unmittelbare Erfahrung des Gegenwärtigen ist metaphysisch. Erfahrung ist etwas sehr anderes als aktive Bereiche im Gehirn.

    Nach gängiger Definition ist „metaphysisch“, was unsere Erfahrungsmöglichkeit überschreitet. Die unmittelbare Erfahrung wird gedeutet. Dies kann mit metaphysischen Vorstellungen geschehen.

    Wir schweifen ab, aber ich find's interessant :) Aus meiner SIcht ist das ganze Universum an sich mystisch, weil nicht erklärt werden kann, WARUM es überhaupt etwas gibt (einen ewigen Schöpfergott außen vor gelassen). Da sieht man eine Begrenzung der WIssenschaft. Sie beruht auf Logik, und mit Logik endet man immer im infiniten Regress (will meinen, man kann IMMER fragen: Warum?). Darum bricht man irgendwann ab. Warum gibt es das Universum? Wegen des Urknalls. Was war vorher? Quantenfluktuationen. Warum gab es die? Wegen der Quantengesetze. Warum gibt es die? Irgendwann muss man da mal sagen: Brute Fact. Ist halt so. Wissenschaft hat Grenzen. Das wird oftmals übersehen.

    Auf mich wirkte der Betrag von Herrn Hortz eher so, als würde er versuchen seine Sichtweise hier als objektiv darzustellen.

    Das schon, aber nicht mit der "Autorität" des Moderators. Gibt in diesem Forum ja viele, die ihre Sichtweise als wahr vertreten. Ich versteh schon, was Du meinst, glaube ich. Darum lasse ich da auch nicht locker. Grade als Moderator muss man da achtgeben, weil der Eindruck entstehen könnte, eine Meinung sei "Forums-Dogma" :grinsen:

    Frank Hendrik Hortz Naja, und renommierte Praktiker*innen wie Ayya Kehma sind von Wiedergeburt überzeugt. Und nun?

    Das durfte sie ja. Das darfst Du auch. Dass ich das nicht tue, ist wieder eine andere Diskussion. Es geht ja hier um Geisterglaube.

    Ja, aber der Thread wurde ja ausgegliedert. Ursprünglich hast Du auf die Frage eines (neuen) Mitglieds gesagt, "Geister gibt es nicht". Ich weiß die Sutra jetzt nicht auswendig, aber da gibt es eine, wie man in der Wahrheit bleibt. Im Kern heißt es da, man solle sich selbst gegenüber skeptisch sein. Also zB sagen "Ich bin überzeugt, dass es keine Geister gibt, weil meine Lehrer das gesagt haben/ich darüber nachgedacht habe und zu diesem Schluss gekommen bin/der renommierte XY das geschrieben hat/das der momentane Stand der Wissenschaft ist". Umgekehrt natürlich genauso. "Ich glaube, dass es Geister gibt, weil was auch immer".


    Ich beharre da so darauf, weil es ein Posting zu einer Frage eines Neulings war. Da sind solche kategorischen Aussagen zum einen falsch - Du weißt genauso wenig wie ich, ob es Geister / Wiedergeburt gibt. Zum anderen würgst Du so den Dialog ab. Wenn es so ist, erübrigt sich jede Diskussion. Gerade neue Mitglieder sollten eher ermuntert werden, in den Dialog zu treten. :)

    Na ja,wenn du hier diesen Standard einführen willst,werde ich dich nicht daran hindern können.

    Wirkt auf micht nicht so. Er vertritt hier lediglich seine Meinung, ich habe nicht den Eindruck, dass er andere Ansichten verhindern möchte.

    Der renomierte Buddhologe Johannes Bronkhost sagt zu dem Thema:


    „Was soll man schliessen aus der Anwesenheit von Passagen, die metaphysische Spekulationen ablehnen, neben anderen Passagen, die im Gegensatz dazu [solche] zu verkünden oder vorauszusetzen scheinen? (…) Und obgleich man wohl nicht ausschliessen kann, dass [metaphysischen] Ansätze (...) von Anfang an Teil der buddhistischen Lehre waren (…) müssen wir darauf verzichten, (...) solche (...) als ursprünglichen Bestandteil der Lehre des Buddha zu betrachten."


    Klar kannst Du über "jenseitige Welten" etwas in den klassischen Texten finden aber eben auch die Ablehung solcher Vorstellungen. Der Plai-Kanon ist eben keine Einheit. Und Bronkhost meint, dass solche wohl nicht zum ursprüglichen Dhrama gehören.

    Hendrik Naja, und renommierte Praktiker*innen wie Ayya Kehma sind von Wiedergeburt überzeugt. Und nun?


    Wie gesagt, es mag ja stimmen, aber ich würde gerne wissen, woher Du die Überzeugung nimmst, richtig zu liegen?