Beiträge von Noreply im Thema „Brücke zwischen säkularem und traditionellem Buddhismus“

    Wenn Buddha sagt, dass jeder Mensch sich von Dukkha, in jeder Form in diesem Leben, ja sogar in der nächsten Minute befreien kann, dann ist doch wohl klar, dass er genau dieses Leben meint. Das man kein Schicksal in frühere oder kommende Leben schicken oder aus diesen ziehen soll.

    Aus vergangenen Leben heißt: Ich bin nicht schuld. In zukünftige Leben heißt: Ich hab ja Zeit genug.

    Wo soll denn nun Befreiung von Dukkha geschehen?

    In nicht mehr da seienden Vergangenem oder im noch nicht sein des Zukünftigen?

    Buddha scheint mir säkularer zu sein als der „säkulare Buddhismus“.

    Auf dieser Ebene der Lebensvorgänge gibt es kein Jetzt, in das irgendwer oder was eintreten könnte, sondern jetzt ist Immer.


    Das vereinfacht und versimplifiziert, wahrscheinlich, die Welt, aber es wäre die "Schein-Lösung".

    Wenn man so gewalttätig gegen das Ganze vorgeht, es sollte nichts zwangsläufig heissen, es gäbe keine Wiedergeburt, kein Karma, usw...

    Aber es dient dazu, um es besser zu "verpacken", zu "verdauen" .... und zu... "vermarkten".

    Dein geliebter Nagarjuna hat genau das gemacht. Aber das wirst du nicht finden, denn das liest du ganz anders, weil du es so willst.

    All das hat Nagarjuna mit seinen Schlussfolgerungen bewiesen: keine Zeit, keine Wiedergeburt, kein Karma.

    Ich hab mir eine Sicht geöffnet, indem ich mich mit Nahtod Beschreibungen beschäftigt habe und auch da erscheinen solche Geschichten, und ich hab auch geglaubt das muss wahr sein. Diese Zustände können ja auch auftreten, unter starkem Stress.

    Das Askententum, kann ich mir vorstellen, erzeugt auch Nahtod Zustände. Vielleicht weicht Buddha nicht der Frage nach einer Wiedergeburt aus, sondern sagt, dass er es nicht weiß, eben weil er aus diesen Zuständen wieder erwachte und wusste das er eben nicht Tod war, sondern nur nahe.

    Ich sehe seine Betrachtungen der nicht Menschen-Daseinsbereiche als Erfahrungen im Nahtod Zustand. Der kann ja auch in Meditation ausgelöst werden, es gibt genug Techniken die beschreiben wie man in diese Zustände kommt.

    Das ist ja Bestandteil aller Mystiker Beschreibungen. Diese „Jenseitige“ Welt, die eigentlich nur eine Beschreibung ist, die erzeugt wird, wenn die Achtsamkeit ganz auf das Innere Geistige gerichtet wird. Also von den Sinnestoren abgezogen.


    Diese Sicht hat mich vom Glauben abgebracht und zum Nicht wissen können gebracht.

    Die Möglichkeit wiedergeboren zu werden bringt mich dazu jetzt so zu leben, dass es eben hier und dort gut läuft.

    Andererseits hab Ich keine Angst mehr vor dem Tod, nicht mal vor dem Sterben. Es ist mir sogar bewusst das diese Skandha Furcht davor haben doch ich kann sie trösten.

    Die gemeinsame Basis (die oft aus den Augen verloren wird) ist, dass es kein Ich, kein Mein, kein Selbst gibt.

    Und das ist ein Fehler, den ich erkannt habe in der Interpretation:

    „Das ist Nicht Mein, das ich Nicht mein Ich, das ist Nicht mein Selbst.“: heißt der Satz des Buddhas.

    Daraus ergibt sich die Frage: Was ist Mein, mein Ich, mein Selbst? Oder besser: Was erkennt Buddha als...


    Da hab ich erkannt, dass es ausschließlich die Skandha sind, die mich als „Ich“ ausmachen und das alles außerhalb dieser Skandha nicht mein, nicht mein Ich, nicht mein Selbst sein kann.

    Damit konnte ich alles festhalten an allen Objekten, die nicht diese Skandha sind, vermindern, weil ich dieses Festhalten von Objekten, die nicht „Ich“ sind erkannte.


    Es ist also eine fehlerhafte Interpretation, dass es kein Ich, kein Mein, kein Selbst gibt. Diese „Dinge“ gibt es nur im Außen nicht: Alles was ich haben kann, ist in mir.

    Richtig ist, dass deine Skandha nicht meine sein können, einschließlich deiner Meinungen, Wahrheiten, Status, usw.

    Komme ich zu Dukkha:

    Jedes erreichen, ergreifen und festhalten wollen von Dingen, die zu anderen Skandha, außerhalb meiner Skandha, gehören führt immer zu Dukkha.

    Ich mag mich noch so danach sehnen, das zu haben, was dein ist, wie dein Ich ist, was dein Selbst ausstrahlt, das ist von Geistesgiften verseucht.

    Mir persönlich ist es egal, ob ich einem Wiedergeburtskreislauf unterworfen bin...

    Mir ist es nicht egal, das Geburtsübergreifende Karma schon, aber den Wiederwerden-geborenkreislauf in meinem Leben habe ich hinter mir gelassen. Ich bin mit mir und der Welt meines Lebens im Reinen. Schon eher erschreckend, das es nichts mehr aufzuarbeiten gibt.