Beiträge von Railex im Thema „Doch alles Eins!?“

    Danke für diese interessante Analyse_()_und alle anderen Meinungen zu dem Thema!!

    Es hat mir geholfen, etwas Übersicht und Struktur in dieses Thema zu bekommen.


    Wahrscheinlich ist das Problem, warum ich im Diskurs mit meinem Freund immer das Gefühl habe, dass wir aneinander vorbeireden, dass er sich mit diesem abgeschlossenem theoretischen Weltbild innerlich zur Ruhe gesetzt hat, während ich selbst den Fokus auf gegenwärtige Praxis und Überprüfbarkeit lege.


    Auch wenn er kein Interesse hat, sich an dieser Diskussion zu beteiligen,sind wir nun schließlich überein gekommen, dass es sich letztlich in der Praxis beweisen muss, ob ein Lehrsystem Bestand hat und da haben wir Beide noch eine Menge zu tun ;)


    Also, vielen Dank euch :like:

    Guten Morgen und vielen Dank an Alle für eure Ansichten zu diesem Text!!


    Ich werde heute meinem Freund den Link hier zum Forum/Thema schicken, damit er selbst die Diskussion verfolgen, oder sogar sich anmelden und dazu äußern kann. Mit der Veröffentlichung war er einverstanden.


    Warum habe ich den Text hier veröffentlicht und um eure Meinungen dazu gebeten?


    Also erst einmal wollte ich erfahren, wie ihr diese Ausführungen einschätzt und zudem etwas Hitze aus dem persönlichen 1:1 Chat herausnehmen, indem ich das Thema einer breiteren Leserschaft zugänglich mache, weil sich solche Diskussionen im 1:1 leicht zuspitzen und unnötig verhärten können bzw. jeder gewichtet für sich und man redet gar aneinander vorbei......

    Ergänzende und andere Sichtweisen zu einem solchen Thema empfinde ich grundsätzlich als Bereicherung.


    Zum Text selbst:


    ich halte ihn zwar für eine gelungene, wenn auch sehr (ver)allgemeine(rnde) Bearbeitung des Themas: "Was könnte das gemeinsame Streben aller Religionen im Inneren sein"?


    Mich stört weniger daran, dass die Interpretationen der "letzten Wahrheiten" alle vereinheitlicht werden, sondern dass der Weg und die dazugehörige Methode bzw. Sichtweise komplett vernachlässigt wird.

    mMn macht es in der Praxis und der spirituellen Erfahrung einen wesentlichen Unterschied aus, ob ich von fehlender Eigennatur der Dinge ausgehe, oder von göttlicher Fülle, vom bedingten Entstehen oder göttlicher Vollkommenheit.

    Also ich störe mich kurz gesagt an der totalen Gleichmachung allen spirituellen Strebens.


    Ein weitere wichtiger Aspekt ist, dass die Versinnbildlichung von iwelchen Phänomenen (Nirvana etc.) für mich praktisch ja gar keine Bedeutung hat und an der momentan gelebten Spiritualität vorbeigeht.

    Mein Ziel ist nicht iwann Nirvana, sondern momentane Befreiung im Hier&Jetzt!!

    Hallo Railex,

    für mich ist nicht von Bedeutung, dass alle Religionen letztlich zur Befreiung führen sollen, sondern der Weg dahin. Und da ist es aus meiner Sicht eben der Pfad des Buddha, der über die "göttliche Gnade" und somit Unwissenheit hinausgeht.


    Allein die Werkzeuge des Buddha sind in der Lage, mich derartig von allen Illusionen zu befreien und nicht auf "Jemand von Außen zu warten" und ständig um Hilfe zu beten.

    Monika , wenn ich dich zitieren darf, so sehe ich das auch und diesen Aspekt finde ich zuwenig berücksichtigt bzw. durch die Verallgemeinerung allen spirituellen Strebens im letzten Ziel,sehe ich die Gefahr einer fatalistischen Hingabe ohne eigenes Zutun.


    Der Weg und die Werkzeuge haben (für mich)die aktuell letztliche Instanz und überzeugen mich direkt und ich kann prüfen, ob das nun klappt oder nicht.


    Ich weiß, dass mein Freund Platon sehr verehrt und void hat diese Nähe schon gut erkannt ;) vielleicht ist es dann eine schlüssige Konsequenz so zu argumentieren, wie mein Freund in seinem Text.


    Helmut, danke dafür, dass du erwähnt hast, dass es nämlich erstmal genau geprüft werden müsste, ob das Befreiungsstreben aller Religionen wirklich so identisch ist, da habe ich nämlich auch meine Zweifel:like:


    Letztlich habe ich einfach persönlich gemerkt, dass ich im spirituellen Austausch mehr an praktischen Anregungen interessiert bin, als immer wieder auf das große Ganze zu kommen, was mir als weit enfernt und unpraktisch erscheint.


    Soviel erstmal und Danke für euer bisheriges Interesse_()_

    Hallo,

    ich möchte hier einen Text veröffentlichen, den mir gestern ein guter Freund hat zukommen lassen.

    Vorausgegangen war eine Diskussion um Begrifflichkeiten und das rechte Verständnis darüber, sowie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Religionen und wie es letztlich zu verstehen sei.....

    Meinen Standpunkt möchte ich an dieser Stelle erstmal hintenan stellen, um dem Leser eine unvoreingenommene Herangehensweise zu ermöglichen, aber eure Meinung dazu würde mich sehr interessieren, vielleicht hat ja jemand Interesse daran und möchte sich dazu äußern:


    Zitat:

    " Wie bereits gesagt, sind Begriffe und Konzepte nur Hilfsmittel zur Veranschaulichung eines komplexeren Sachverhaltes, und immer nur sinnbildlich zu verstehen. Dennoch sind sie nicht "falsch", da man sie zur geistigen Orientierung ja iwie benötigt, allerdings ersetzen sie natürlich nicht die Erkenntnis der Wahrheit. Immer geht es letztlich um die unmittelbare Erfahrung der Transzendenz, das heißt des Absoluten.( Nebenbei, der bedeutendste Philosoph des Idealismus,G.F.Hegel, bezeichnete als Aufgabe der Philosophie, die "Rekonstruktion des Absoluten".


    Die "fundamentalen Unterschiede" von denen du sprichst, z.B. zwischen Yoga und Buddhismus, sind keineswegs fundamental, sondern höchstens relativ, nämlich (scheinbar) unterschiedlichen Darlegungen,Aspekten und Sichtweisen auf die eine göttliche Wahrheit, und zwar allein in exoterischer Hinsicht, geschuldet. In ihrem esoterischen Gehalt entsprechen sich diese Lehren, und zwar durchaus fundamental.

    Es besteht eine innere Einheit der Religionen und der aus diesen entwickelten esoterischen Lehren. Ziel ist immer die "Erleuchtung" bzw."Befreiung". Dies meint nicht ein buchstäbliches Festhalten oder Für-Wahr-Halten irgend eines Konzeptes, sondern die "Verwirklichung" bzw. "Transformation" zum "Gottmenschentum".

    Ich setze das jetzt alles absichtlich in Anführungszeichen, um auf den jeweiligen sinnbildlichen Sinn hinzuweisen. Man darf nicht am Buchstaben hängen bleiben, sondern das (überlieferte) Wort muss stets "verlebendigt" werden.

    Deshalb hat sich der Buddha von dem system des früheren hinduistischen Brahmanismus gelöst, da dieses in einen lebensfeindlichen Dogmatismus und Formalismus zu erstarren drohte.

    Aus dem selben Grund hat Christus sich gegen die Pharisäer und deren lediglich äußere Schulweisheit und den damit verbundenen toten Konzeptualismus gewandt.


    Allein in äußerlicher oder exoterischer Weise gibt es scheinbare Widersprüche und Gegensätze in den verschiedenen metaphysischen Lehren, die deshalb nicht "falsch" sind, sondern lediglich unterschiedliche Perspektiven in Hinsicht auf eine göttliche Wirklichkeit darstellen. ( Siehe auch "Gott" als das "coincidentia oppositorum", den Zusammenfall und damit Auflösung aller Widersprüche in Gott innerhalb der mittelalterlichen Scholastik.) Der esoterische Kern aller Lehren ist jedoch stets derselbe.


    Was den Christen das "Paradies", ist den Buddhisten das Nirwana ( im ZEN-Buddhismus das "Satori") den Hindus und Yogis das Samadhi, den Sufis das Fana, arab. für "Entwerdung", "Erlöschen" bzw. Schwinden des Ich-Bewusstseins.


    Die große Ähnlichkeit bezüglich der Esoterik des Buddhismus und der des Yoga zeigt sich nicht zuletzt auch in einer mehr oder weniger kompatiblen Meditationspraxis.


    Alle metaphysischen Systeme bzw. Lehren sind Teil einer Ur-Überlieferung, die auch Philosophia Perennis-die immerwährende, ewige Philosophie- bezeichnet wird. Diese Lehren entstammen allesamt einer Wurzel und bildeten in einer Art Ur-Religion, die am "Anfang der Zeiten" von Gott offenbart wurde, noch eine unmittelbare Einheit. Diese Einheit ist (esoterisch) nach wie vor vorhanden, wird aufgrund der Erosion der göttlichen Wahrheit am "Ende der Zeiten", an welchem wir uns gerade befinden, jedoch immer weniger erkannt ("Gott ist tot").

    Finis mundi."