Es ist von Anfang an problembehaftet, wenn eine Frau in einem spirituellen Zentrum außergewöhnliche Hingabe und Helfer-Eifer zeigt. Denn mir scheint, dass das auf Männer stimulierend wirkt (das ist nicht aus der Luft gegriffen. Ich beobachte viel!), ganz unbeabsichtigt vonseiten der Frau. Und dann kann es sein, dass das Unheil seinen Lauf nimmt.
Da muss ich Dir widersprechen. An dem Verhalten dieser Frau ist nichts problembehaftet, zumindest nicht in Hinsicht auf Missbrauch. Und da ist auch kein "Unheil, das seinen Lauf nimmt", sondern eine handelnde Person in einer Machtposition, die die Grenzen anderer Menschen nicht achtet.
Ich sehe, Du hast mich missverstanden. Ja, es wäre tatsächlich hilfreich zu wissen, ob Du schon mal in so einer Gemeinschaft gelebt hast, nach einiger Zeit und Beobachtung einiges durchschaut hast undsoweiter.
Es ist ein bestimmter Typus von Mensch, und dieser Typus kommt bei Frauen häufiger vor als bei Männern, obwohl ich es bei einigen Männern, in der Hare-Krishna-Gemeinschaft, vor 45 Jahren auch beobachten konnte.
Es ist ein bisschen dem Helfer-Syndrom ähnlich, wenn auch krasser. Und ich vermute, dass eine wahnsinnige Sehnsucht nach Anerkennung dahintersteckt. Eine extreme Zugewandtheit, in der man sich (ich mich) im ersten Moment sehr akzeptiert fühlt(e), dann aber denkt: Warum nur ist diese Frau mir so extrem zugewandt? Wir haben uns doch vorher nicht gekannt und nie gesehen. Ich spreche jetzt wirklich von dieser Frau, die ich in meinem Beitrag vom Sa., 10.09., 14.30 Uhr konkret gemeint habe. Ich lernte sie vor ungefähr 5 Jahren kennen, ich glaube auf dem Tibetischen Neujahrsfest. Um mit jemandem Kontakt aufzunehmen, kroch sie fast in einen hinein, im übertragenen Sinne. Undzwar auf eine im ersten Moment durchaus wohltuende Art, während ich mit der Zeit dann doch dachte: so ganz normal ist das nicht.
Sie war auch in organisatorischen Dingen sehr übereifrig und überschlug sich fast, ihre Pflichten zu tun und noch mehr, eben so viel sie konnte.
Mir scheint, das ist etwas, das von einem Spezialisten behandelt werden muss.
Und das kam mir alles so bekannt vor, solche Typen hatte ich mehrfach, wie schon erwähnt, in der Hare-Krishna-Gemeinschaft kennengelernt, mit denen ich damals eine Zeitlang gelebt hatte.
Ich denke, solche Menschen erleben permanent ein inneres Defizit; es tut einem so Leid, denn sie sind ja auch sehr angenehm auf ihre Weise, man empfindet wie gesagt sich selbst gleich angenommen. Das ist umso wohltuender, wenn man noch neu ist, oder, wie es bei mir der Fall war, nur sehr selten kommt (und man daher von den anderen nicht wirklich wahrgenommen wird).
Aber es ist einem solchen Menschen anscheinend nicht bewusst, dass er/sie vermutlich unter einer gewissen Leere leidet und darum, mit diesem Helfersyndrom, innerlich nach Aufmerksamkeit und Anerkennung schreit.
Und ich sagte, dass so etwas Männer anmacht. Das ist eine Tatsache und ich habe das mehrfach beobachtet. Sie haben dann so ein seltsames Funkeln in den Augen und empfinden es wahrscheinlich als sexy.
So kommt es dann gelegentlich zu einer doppelten Ausbeutung: die Person ist ganz ausgepowert von ihrem Zugewandtheits- und Helfersyndrom und noch dazu kommt dann von einer männlichen Gegenseite so eine subtile Anmache dazu, verkleidet in Verdrehungen, die der Lehre, der man folgt, entnommen sind. Gleichzeitig spielt auch dieser männliche Part für sich selbst eine tragische Rolle, indem er nicht durchschaut, wie gewöhnlich er doch ist und keinesfalls spirituell fortgeschritten, doch nutzt er seinen Vorgesetzten-Status aus.
Für die betroffene Frau ist das zuerst seltsam (sie hatte das zunächst gar nicht gewollt) und sehr bald dann verstörend, und zer-störend. Eine Heilung ist nicht unmöglich, aber sehr schwer.
Ich hoffe, Du verstehst jetzt, was ich meine.