Beiträge von Leonie im Thema „Vom Zen überrumpelt“

    Als ich zum ersten Mal auf dem Zafu saß, entdeckte ich diesen plappernden "Gesprächspartner", der mich später dann auch in Sesshins unterhielt. Sich dem Plappermaul hinzugeben ist nicht "zielführend", denn diese Gedankenwellen sollen sich ja beruhigen, bis sie einfach eine glatte Wasseroberfläche sind, auf der sich vielleicht ab und an noch Wellen kräuseln, aber letztlich sollen wir in eine klare Tiefe blicken könne, in die unendliche Tiefe des Universums.

    Deshalb ist es für Anfänger angeraten während des Sitzens den Atem zu begleiten - Achtsamkeit auf den Atem - oder auch auf die Körperhaltung zu achten.

    Ich empfehle daher einfach mal die kurzen Anleitung zum Zazen von Dogen "Fukanzazengi" -

    Antaiji – Zazengi – Anleitung zum Zazen

    Also ist das „normal“?

    Also normal sind Gefühle. Es gibt angenehme, unangenehme und es gibt weder angenehme, noch unangenehme Gefühle. Das Gefühl entsteht durch den Kontakt oder durch Berührung. Und wenn es ein angenehmes Gefühl ist, dann führt das zum wunsch nach Mehr und damit ist man dann mitten in dem was Buddha als "dukkha" Leiden bezeichnet.

    Wenn der Kontakt entfällt, dann verschwindet auch das Gefühl.

    Daher ist es wichtig, dass du dich deinem ganz normalen Alltag widmest und dich auf die übliche Tagesarbeit konzentrierst.

    Shunryu Suzuki sagt "Zen ist nicht eine Art von Erregung." Zen ist auch nicht Sitzen in Zen-Haltung, sondern "es ist ein weiser und wirkungsvoller Weg, an uns selbst zu arbeiten.


    Shunryu Suzuki, Zen-Geist. Anfänger-Geist, Teil II Richtige Einstellung, S.60,61.