Beiträge von mukti im Thema „Umgang mit Sexualität“

    Für Laien gibt es ja die fünf Sila, also die Bemühung nicht zu töten, stehlen, sexuell schädigen, lügen und sich berauschen.

    Was ich kurz "sexuell schädigen" genannt habe heißt auf Pali "kamesu micchacara", gewöhnlich übersetzt als verkehrter Wandel in Sinneslüsten. Das bezieht sich insbesondere auf einen Umgang mit Sexualität der Leid verursacht, etwa Sex mit einer Person die in einer anderen Beziehung lebt, oder auch zu viel Übertreibung und Exzess ist mit Leid verbunden.


    Demnach ist für Laien ein maßvolles, gesundes und moralisches Sexualleben die Basis auf der man bleiben kann, falls man nicht den Geschmack am Weltleben verliert und Mönch oder Nonne wird. Das ist allerdings besonders für Menschen die im modernen Westen aufgewachsen sind oft nicht so einfach, aber auch nicht unmöglich.

    Wie kann ich Sexualität auflösen bzw. so drosseln, dass ich nicht mehr davon bewegt werde? Ich habe das Gefühl, ein miserabler Praktizierender zu sein, solange ich das nicht unter Kontrolle habe. :nosee:

    Das Problem hatte ich auch bis ich dahintergekommen bin dass es vor allem gilt Geduld zu entwickeln während man so voranschreitet wie man eben kann, wie lange das auch immer dauern mag. Auch Nachsicht und Verständnis für sich selber finde ich besser als Hass gegen sich selber. Und die Einsicht dass es wieder nur das Ego ist das sich für einen miserablen Praktizierenden hält. Man muss sich nicht überschätzen und keine Illusionen machen ein spiritueller Superman zu sein und die Latte zu hoch legen: Ich will in ein paar Monaten befreit sein. Besser man stellt sich der Realität dass es ein langer Prozess ist und achtet mehr auf die Erfolge als auf die Misserfolge während man die Richtung und das Ziel nie aus den Augen zu verliert. Sonst kann es sogar geschehen dass man resigniert die Praxis aufgibt weil man den Eindruck hat dass man es sowieso nie schaffen wird. Aber langsam, Schritt für Schritt schafft man es.


    Ich bin kein Mönch, möchte es aber eventuell in einigen Jahren werden und will keine Familie, Kinder, Haus, etc. Ich möchte mich vollkommen der Praxis widmen und für die Befreiung aller fühlenden Wesen arbeiten, bis ich sterbe. Morgens und abends sind das meine ersten/letzten Gedanken.

    In einer Mönchsgemeinschaft ist Enthaltsamkeit leichter zu praktizieren. Man kann ja erst mal Klöster besuchen und eine Weile als Gast dort verbringen dann stellt sich mit der Zeit heraus ob das der passende Lebensweg für einen ist.


    Jedenfalls gibt es verschiedene Menschentypen und dementsprechend ist der Fortschritt:


    Zu welcher Kategorie ich auch gehöre, was soll's, so ist das eben. Mit Geduld und Beharrlichkeit lässt sich die Triebversiegungl irgendwann erreichen. Die meisten Menschen haben diese Perspektive nicht und interessieren sich gar nicht für die Lehre des Buddha.