Beiträge von Aravind im Thema „Die fünf Widerstände in der Meditation“

    Sehnsucht und Gewohnheit helfen in der Praxis natürlich aber sind sie nicht auch schon wieder eine Form des Anhaftens?

    Kann sein, kann nicht sein. Die Frage ist nicht allgemein zu beantworten, weil alles, was einer gewissen Anstrengung bedarf, auch als Obsession genutzt werden kann. (Damit kenne ich mich gut aus :) ).


    Der Test ist immer derselbe: Ist es (vorwiegend) heilsam oder unheilsam. Die Antwort kann sich mit der Zeit verändern.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Wäre das also die Rechte Anstrengung ?

    Ja.


    Tatkraft = Willenskraft ?

    Nicht so aufwendig. Tun alleine reicht auch schon. Dazu braucht man nur einen kurzen Schub an Willen.


    Deshalb hilft Routine in der Praxis ja so viel. Man hat dann schon eine Gewohnheit eingeübt, auf die man zurückgreifen kann, auch wenn die Umstände scheinbar nicht passen. (und d#weshalb bin ich oft eher skeptisch bin, wenn Du immer wieder schreibst, dass Du recht schnell zu anderen Methoden ausweichst, wenn Du das Gefühl hast, dass Du an einer Stelle oder in einem Moment nicht weiterkommst. Aber das haben wir vor ein paar Monaten schon einmal thematisiert.).


    Was ein schlaffes und aufgeregtes Herz genau bedeuten, würde ich schon gerne wissen. Das habe ich mich vorgestern schon gefragt gehabt durch das Lesen einer Antwort in einem anderen Faden. Weiß einer hier, was diese beiden Beschreibungen bedeuten ?

    Ich finde in diesem Kontext SteFo s Beschreibung völlig ausreichend: Müdigkeit/Mattigkeit bzw. Unruhe.


    Liebe Grüße und schönes Wochenende,

    Aravind.

    Das ist gut. Aber das gelingt nur dem leeren Selbst.

    Das entspricht in keiner Weise meiner Erfahrung.

    Erinnerte Erfahrung ist das Gegenteil von leerem Selbst.

    Netter Versuch, Aber etwas trivial, findest Du nicht? Alles Wissen, jede Erfahrung, jedes Wort, was ich hier Tippe, ist in ein paar Millisekunden eine Erinnerung.

    Aber die Frage bleibt bestehen: Was verstehst Du unter "leerem Selbst"?


    Aus buddhistischer Sicht mach das Adjektiv "leer" in Zusammenhang mit "Selbst" als Gradmesser für Fortschritt, Verwirklichung oder was auch immer keinen Sinn.


    Der Kurzbegriff "leeres Selbst" steht für "das Selbst ist leer von Beständigkeit und Unbedingtheit", im Gegensatz zur Ich-Illusion, die annimmt, das Ich wäre etwas beständiges, dauerhaftes. Davon handelt das Sutta MN109, das Du neulich zitiert hast. Das, was wir Selbst nennen, besteht aus lauter unbeständigen Komponenten, den Skandhas, und kann deshalb nicht beständig usw. sein.


    Das, was wir Selbst nennen, ist deshalb aus buddhistischer Sicht immer leer, es gibt nicht mehr oder weniger leer. Ein anderes Selbst als dieses unbeständige, "leere" Selbst, ist nach buddhistischer Lehre nicht auffindbar.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Mir ist wichtig geworden, auch den Widerstände mit Gleichmut zu begegnen.

    Das ist gut. Aber das gelingt nur dem leeren Selbst.

    Das entspricht in keiner Weise meiner Erfahrung. Gleichmut kann bei mir in nicht-vollkommenen Situationen existieren. Es ist ein Zustand, der durch Übung häufiger Auftritt, so wie Metta und Achtsamkeit.


    Aber vielleicht verstehe ich auch einfach nicht, was Du unter einem "leeren Selbst" verstehst.


    Liebe Grüße, Aravind.