"Spielchen" erscheint mir nicht vereinbar mit dem Wahrheitsanspruch und den enthaltenden nachdrücklichen Aufforderungen der Doktrin. Auch wenn die Doktrin sagt, dass das Floß am Ende zurückgelassen wird, so wird doch die Ernsthaftigkeit der doktringerechten Verwendung des Floßes nie infrage gestellt.
Da bin ich mir nicht sicher, ob der Wahrheitssanpruch im "Spielchen" nicht bereits mitenthalten ist. Du hast recht, ich stütze mich da auf Floß, dass zurück gelassen werden sollte. Zusätzlich aber auch auf das Dvedhāvitakka Sutta (MN19), indem der Buddha sich selbst die Erkenntnis der Erlebensformung durch Gedankenbeeinflussung zur Schau stellt (Im Grunde die ABC-Regel der REVT). Interessant finde ich dabei seine Erwähnung, vor seinem Erwachen mit der Einteilung der Gedanken rumzuexperimentieren (anabhisambuddhassa - Ein Buddha in Spe). Scheinbar hat die Wirkung seines Experiments bei ihm einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen, denn es endet mit den te- vijjā. Und bisher konnte ich noch nicht widerlegen, dass evtl. das eine eben genau zum anderen führte.
(Nachträgliche Bemerkung insb. für mich später: Daher ist dein Argument der Zweckdienlichkeit vom Therapierenden sehr wichtig für mich, weil es einen Widerspruch aufdecken könnte. Es ist nämlich ein Indiz dafür, dass das Nichtwissen vom "Spielchen" elementar für die "Therapie" ist. Somit hätte der Buddha MN19 eigentlich nie lehren dürfen, sofern meine Vermutung stimmt)
Auch sehe ich keine nachdrücklichen Aufforderungen, wie du sagst - sondern freiwillige Selbstverpflichtungen, sofern wir hier von der Rechten Anstrenung (oder vom Bodhisattvagelübde) sprechen. Was soll man auch sonst anderes mit dem Wissen der Vier Wahrheiten machen? Die Alternative wäre sich in einen Wald zu setzen und zu warten, bis der Körper verscheidet (was Siddhartha sicherlich hätte tun können, sich dann aber glücklicherweise als Buddha zum Lehren des Dhamma entschieden hat).
Natürlich weiß ich aber nicht, von was für einer buddhistischen Doktrin wir hier sprechen. Jede Ausrichtung hat da spezifische Auslegungen. Ich bin kein Religionsteilnehmer und sehe mich auch nicht als Buddhist. Ich versuche lediglich das Dhamma aus den Suten zu prüfen.