wo wir ohnehin etwas offtopic sind, zu weit führen.
Das ist kein Problem - habe die Beiträge teils mit Interesse, aber teils auch irritiert gelesen, und zwar aus folgendem Grund - nun gehe ich etwas off-topic:
Bevor ich Sympathien für Zen gefunden habe, habe ich mich eine kurze zeitlang vermehrt mit der Theravada-Schule beschäftigt, aber um diese soll es nicht gehen, sondern um den Austausch, den ich zw. Übenden oft gefunden habe. Es war schon ironisch zu sehen, dass lang-jährige Praktizierende, die ja eigentlich zum Teil aus der Theorie rauswollen (spirituelle Wege "erheben" für sich den Anspruch über die Ration, über Konzepte und Worte hinauszugehen), auf Plattformen wie Reddit oder einschlägigen englischsprachigen Theravada-Foren seitenlang über sehr feine Dinge diskutiert haben, es manchmal auch hitzig zuging und das alles einen Touch von Pseudo-Wissenschaft hatte, d.h.:
viele Quellenangaben zu Sutren (teilweise wurden Quellenangaben zu einem Sutra kommentarlos als "Beweis" für die Richtigkeit der eigenen Meinung gepostet - ähnlich wie es zum Teil Anhänger von etlichen Religionen mit z.B. Bibelversen machen), unzählige Fachbegrifflichkeiten in Pali, etc.
Ich habe damit kein Problem und wenn Jemand wie Sudhana in der Lage ist Inhalte klar verständlich und gut strukturiert rüberzubringen, dann ist das auch teilweise sehr interessant und punktuell auch hilfreich.
Ich frage mich aber, ob das so der Königsweg ist, den man gehen will - also aus seinem persönlichen "Zen-Weg" ein theoretisches "Studium" zu machen bzw. warum man das macht?
Letztlich wird ja immer gesagt, dass ZEN (nur) ohne Worte funktioniert und davor gewarnt zu viel in die Zen-oder generell Buddhismus-Literatur "zu gehen" als auch davor gewarnt sich zu sehr in theoretische Inhalte zu vertiefen, weil das nun auch wieder Meinungen, Vorstellungen und eigene Spekulationen fördern kann und es aber letztlich nur um das Erfahrene geht.
Nicht falsch verstehen, ein Austausch ist wichtig und gerade bei pragmatischen Inhalten (z.B. Tipps für die eigene Praxis) sehr hilfreich (z.B. hat mir Sudhana kürzlich in einem anderen Thread von mir sehr hilfreiche und ganz praktische Tipps und Hilfestellungen gegeben/geleistet - dafür nochmal danke^^).
Auch können theoretischere Exkurse bestimmt zu einem gewissen Grad förderlich sein, aber ich frage mich immer wieder, ob man (gerade als "fortgeschrittener" Übender) nicht allzu sehr Gefahr läuft, sich in der Theorie bzw. in theoretischen Konzepten etwas zu verlieren und/oder ob an einem bestimmten Punkt potenzielle Nachteile (z.B. Entstehung von Meinungen, Vorstellungen, Spekulationen, Verwirrungen (teils aufgrund widersprechenden Inhalten in der einschlägigen Literatur), etc.) nicht potenzielle Vorteile (bestimmte praktische Erfahrungen ggf. besser und schneller in einem Kontext einordnen zu können) überwiegen könnten?
Mich würde durchaus mal interessieren, wie das fortgeschrittene Übende sehen und ob das Einzelne überhaupt etwas kritisch empfinden oder es nur mir so geht.
Instinktiv kommt bei mir immer ein komisches und ungläubiges Bauchgefühl hoch, wenn sich Langzeit-Übende doch sehr theoretisch austauschen - spontan gefühlt: Irgendwie zu viel Theorie, zu viel Ratio für einen praktischen, auf Erfahrung beruhenden Weg, der über die Ratio hinausgeht/hinausgehen soll.