Beiträge von Honin im Thema „Über Viktor Frankl, Gedanken zur Zenpraxis, zum Thema „freier Wille“ und über die vier großen Gelübde“

    Ich möchte auch noch kurz daran erinnern in welcher Situation sich V. Frankl befand und die Frage: ob es sowas wie einen „Willen zur freien Wahl“ gibt oder nicht?


    Und an die 10 Ochsenbilder.

    Beispielsweise

    IV. Das Einfangen des Ochsen




    Vorwort:


    Heute treffen wir endlich auf den Ochsen, der so lange in der Wildnis versteckt war. Aber die Welt um uns herum ist so ablenkend, dass es schwer ist, mit dem Ochsen Schritt zu halten. Er wird seine Sehnsucht nach dem süßen Gras nicht so leicht aufgeben. Er ist noch genauso eigensinnig wie zuvor und genauso wild. Wer ihn wirklich zähmen will muss die Peitsche ansetzen.


    Strophe:


    Er wendet alle Kraft auf, um den Ochsen zu ergreifen. Aber auch wenn er willensstark ist, wird der Ochse sich nicht so leicht fangen lassen. Sobald er die Höhe erreicht hat, verschwindet er wieder tief im Nebel.


    Waka:


    Er denkt: "Endlich-- Mein Geist - der Ochse- Nicht loslassen!. Aber genau das, ist die eigentliche Fessel.


    Kommentar angelehnt an Shodo Harada Roshi Kommentar- Frei zusammengefasst und übersetzt:


    Auf der Suche nach dem Ochsen verlassen wir uns auf Worte und Erklärungen; endlich sehen wir den Ochsen, oder etwas das wie ein Ochsen ist. Aber wir können ihn noch nicht frei benutzen. Wir kennen ihn, aber im Alltag können wir ihn nicht verwenden. Seiner Essenz, können wir noch keine Funktion geben. Wir denken verstanden zu haben; doch in unserem täglichen Leben kann unsere Einsicht, noch nicht zum Leben erwachen. Wir haben jahrelang daran gearbeitet so etwas wie einen Ochsen zu realisieren und dennoch gibt es kein besonderes Ding wie einen Ochsen. Wir sind nie getrennt worden von unserer ursprünglichen Natur. Aber wenn wir weitergehen, verbreiten sich unsere Gedanken und ein trüber Geisteszustand bleibt. Wir haben viele Arten von Erfahrungen gemacht, tiefe und seichte, aber wir müssen uns bemühen, sie weiter vertiefen und unser Bemühen fortzusetzen. Es geht nicht nur darum, einige Koan-Antworten zu lernen oder eine gute Atmung zu haben. Wir müssen jede Idee über unseren Standort loslassen, bis wir zu einem kompletten Narren geworden sind –bis wir wieder dort angelangt sind wo wir glauben alles zu wissen. Dann weitergehen- In der Welt der Verwirrung, der Emotionen und der Gewohnheiten, ist es nicht so einfach, alle unsere Konditionierungen einfach mal so zu durchbrechen.




    Es gibt eine Geschichte:


    Watanabe Katsuko war Leiterin und praktizierte Zazen. Ihr Vater war ein Kongressabgeordneter, als der Kaiser noch an der Macht war. Dann kamen Widerstandskämpfer und erschossen ihren Vater. Vor ihren Augen sah sie den Vater fallen, erschossen mit zwanzig oder dreißig Kugeln. Was für eine schmerzhafte und schreckliche Sache! Sie ging ins Kloster und arbeitete daran, denen zu vergeben, die ihren Vater vor ihren Augen erschossen hatten. Als sie fünfzig Jahre alt war, versammelten sich die Familien der Mörder, um Opfergabe zum Gedenken an die Erschossenen darzureichen. Sie besuchte die Zeremonie. Während sie dort war, sagte ein Familienangehöriger eines Attentäters: *Alle Opfer wurden zum Wohle des Landes erschossen und die Attentäter hatten das Recht dazu, die Menschen zu erschießen!* Da wurde ihr plötzlich bewusst, dass es noch immer einen Ort gab, wo sie noch nicht in der Lage war, Frieden zu schließen- Den Ochsen fangen ist diese Art von Anstrengung beim Loslassen




    Oder der Lehrer von Zenmeister -Hakuin


    Meister Dokyo Etan, der in einem Dorf lebte wo wilde Wölfe lebten und einige Menschen töteten. Viele hatten deshalb Angst und gingen nicht nach draußen. Dokyo Etan, sagte: "Gut! Das ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, um meinen Geisteszustand herauszufordern. Deshalb setzte er sich Nachts auf dem Friedhof, wo die Wölfe vorbeikamen. Als es dämmerte, kamen die Wölfe. Einer nach dem anderen hin zum Friedhof, dort wo er Zazen saß. Der erste Wolf heulte und sprang über ihn hinweg- er zeigte seine Reißzähne und seine glühenden Augen. Dokyo Etan hatte Angst aber er setzte sein solides, gleichmäßiges Zazen fort. Dann legte ein Wolf die Pfote auf sein gekreuztes Bein, sabberte auf ihn und leckte sein Gesicht ab. Aber Dokyo Etan bewegte sich nicht. Er bewegte sich kein bisschen. Die Wölfe gingen schließlich weg, aber in der nächsten Nacht kamen sie wieder dorthin, wo er Zazen saß und umzingelten ihn. Dokyo Etan hatte Angst, aber er blieb sitzen. In der dritten Nacht so heißt es, kamen sie nicht gar nicht mehr zurück.----Den Ochsen fangen, ist diese Art von Anstrengung, beim Hineingehen.




    Diese Arten von Ernsthaftigkeit, Aufrichtigkeit, Loslassen und Verbindung, muss in unserer Praxis vorhanden sein, sonst bleiben all unsere Worte, nur Worte und Erklärungen. Und was ist dann mit dieser Welt, die wir einmal geschmeckt haben? Wo ist der Ochse dann? Diese Art von konsequenter Anstrengung, ist schwer. Es ist nicht leicht, das zu bewerkstelligen. Diese Art von Umständen erfordert alles. Alles was wir sind.


    (die letzten beiden Sätze nach den Geschichten sind gänzliche Eigeninterpretation)


    Das Original ist hier zu finden: https://terebess.hu/english/oxherd31.html

    Also ich seh schon wo der Hund begraben ist. In meinem Text bezog ich mich auf den denkenden Geist, welchen ich mit Ego gleichgesetzt habe, der Vorstellung von einem Ich

    Dabei ist einfach nur der Körper durstig und will Wasser trinken.

    Also ich seh schon wo der Hund begraben ist. In meinem Text bezog ich mich auf den denkenden Geist, welchen ich mit Ego gleichgesetzt habe.

    In meiner Arbeit mit Demenzkranken habe ich festgestellt, dass es nicht reicht wenn nur der Körper Durst hat. Wenn das Ich nix meldet, dann trocknet der Körper aus. Demnach bin ich ganz dankbar dafür, dass ich noch ein gesundes Ego habe, dass mir meldet wann ich Durst habe. Ob ich zum Cola greife oder zum Wasser? Zum Wasser. Cola mag ich nicht.

    Leonie: es sind nur meine Gedanken, mehr ist das nicht.

    und natürlich bin ich unwissend.


    Hierzu finde ich das Diamantsutra, auch sehr spannend, Kapitel 6. Ich nehme immer die Ausgabe von TNH oder Red Pine-


    aber auch

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    All mental phenomena have mind as their forerunner; they have mind as their chief; they are mind-made. If one speaks or acts with an evil mind, 'dukkha' 3 follows him just as the wheel follows the hoofprint of the ox that draws the cart.


    All mental phenomena have Mind as their forerunner in the sense that Mind is the most dominant, and it is the cause of the other three mental phenomena, namely, Feeling (vedana), Perception (sanna) and Mental Formations or Mental Concomitants (sankhara). These three have Mind or Consciousness (vinnana) as their forerunner, because although they arise simultaneously with Mind they cannot arise if Mind does not arise. (The Commentary)

    The Dhammapada: Verses and Stories (tipitaka.net)

    Aber wieso sprichst du explizit vom "nicht abschneiden"? Die Arbeit ist doch noch nicht getan, denn es gilt noch die Fessel des Asmi-māna zu lösen, bevor avijjā gänzlich gesprengt werden kann. Ist das nicht ein Stillstand auf halbem Wege?

    Das Ego nutzen, nicht abschneiden- stammt von mir. Daher möchte ich kurz darauf antworten. Und meine Gedanke dazu war:

    wenn das Ego der Teil ist der uns antreibt, ist es auch der Teil der aktiv zur Veränderung genutzt werden kann. Ich meine wie wäre es wenn wir dauerhaft glücklich wären, hätten wir uns je auf den weg gemacht?

    Daher nicht abschneiden, sondern nutzen

    In dem Titel sind ja noch die vier großen Gelübde erwähnt.

    Das ist nun echt eine optimale Fessel. Das Ablegen von Gelübden/guten Vorsätzen erzeugt automatisch Selbstdisziplinierung, vorauseilender Gehorsam oder Verzweiflung durch nicht einhalten können.

    Die großen Gelübde zwingen entweder zum Schweigen oder zum Austritt aus der Gemeinschaft oder der Selbstisolierung in der Gemeinschaft. Jedes Kommunizierte eines Boddhisattva oder Buddha wird der Inquisition/den Gesetzesnormen unterzogen.

    Je nachdem wie, wer, von wo

    aus es betrachtet wird. Jedenfalls danke, für deine Gedanken dazu. Lg

    Ich hab mich nicht mitreißen lassen. Das ging damals schon nicht. Hab das für ein Problem gehalten, war aber für mich ganz normal. Es geht mir um Verstehen und Verständnis, aber nur um weiterhin ohne Geistesgifte kommunizieren zu können. Ob andere bei mir Geistesgifte erkennen, ist nur ein Problem meiner Person, aber nicht von mir. Ja jetzt ist Zeit für den Vorwurf der Geistesspaltung.

    Und was unterscheidet diese Einstellung, deine Einstellung, von einer Ideologie?

    Die Verehrung von Hitler und Konsorten, schon. Ich wurde schließlich von einer Frau ausgebildet, die sogar einmal für ihren Führer gekocht hat. Bei einem Chef in der Lehre war, der ganz klar sagte das er Nazi ist. Das hat ihrem Mensch sein keinen Abbruch getan, sie wussten alle das es ihr Leben war und das man sich nicht davor verstecken kann.

    In den 70ern gab es sogar Schallplatten mit den Reden des Führers, an jedem Kiosk. Dieses mithören und die Andächtigkeit dieser Frau hat mich echt erschreckt. Andererseits hab ich auch gewusst, dass ich dem auch nicht hätte widerstehen können.

    Du denkst du hättest dich mitreisen lassen, verstehe ich das richtig? Oder geht es dir nur um ein Verständnis für beide Seiten? Ich persönlich distanziere mich von einer Anschuldigung, sowohl für die Eine noch für die Andern. Denn woher soll ich wissen aus welcher Motivation heraus, jemand wie gehandelt hat. Buddha sprach ja auch oft von der Absicht. Und ich denke, einen Apfel stehlen aufgrund von Hunger hat eine andere Auswirkung wie einen Apfel stehlen und in der nächsten Ecke darauf zu pinkeln.

    Um mein Leben zu schützen, werde ich sogar töten, ja auch werde ich anderen helfen sich zu töten, wenn ich überzeugt bin, dass es für sie Notwendig ist. Doch mein Leben für eine Ideologie hingeben, darüber kann ich nur lachen. Meine Prinzipien und Glaubenssätze schmeiße ich schneller über Bord, als dass du: Heuchler, Verräter, Aussatz sagen kannst. Ich bin viel lieber alles, was andere von mir glauben wollen, als dass ich auch nur einen Millimeter von meinem sein als Ich ohne Ich abzuweichen.

    Wie vereinbarst du das mit deinem Anhangsspruch?

    Alle Gebilde sind unbeständig. Alle Gebilde sind unbeendet.

    Alle Dhammas, sind ohne beständiges, Endliches Selbst.

    Nibbana ist Frieden



    Und was genau meinst du im Kontext meiner Anwort mit Ideologie und Ich ohne Ich abzuweichen?

    Igor07:


    Im Sinne von Frankl: Was wir ausstrahlen in die Welt, die Wellen die von unserem Sein ausgehen, das ist es was von uns bleiben wird auch wenn unser Sein selbst, schon längst dahin gegangen ist.

    Du oder ich können den Geist des Boddhisattvas weiter zu tragen, wenn wir egal was, etwas gutes tun, für unsere nächsten, wenn wir hier sogar schreiben und darüber reden , und jemand könnte das lesen, dann er könnte nachdenken, was stimmt nichts in unserer Gesellschaft und kann ich etwas dagegen unternhemen? Das ist schon ausreichend, scheint mir.

    Noreply: Im Sinne der Frage, welcher Mensch war er und welcher Mensch wäre ich? Und der Aussage, dass er auch irgendwie angedeutet hat, dass die Guten alle gestorben sind.



    Er beschreibt Situationen im Lager. Zum Beispiel über die harte Arbeit und wie kalt es im Winter war. Und über seine Schuhe die schon ganz kaputt waren, und vielen die Zehen abgefroren sind und man trotzdem weiter zum Arbeiten in der Kälte gezwungen wurde. Und angenommen, von der Fähigkeit der menschlichen Grausamkeit ausgehend, die jüdischen Gefangenen würden neue Schuhe erhalten aber nicht genug für alle. Würdest du die Schuhe nehmen? Wenn deine genauso kaputt wären wie die der anderen oder sie dir aus Lust und Laune von einem Anwärter genommen werden?


    Oder er erzählt von dieser Wassersuppe, die es am Abend gab. Jeder Arbeiter träumte davon, wenigstens ein paar Kartoffel abzukriegen. Nur ein paar Kartoffel drin und wenn man als letzter in der Schlange stand, war es nur mehr Wasser, weil der Inhalt schon ganz weg war.


    Letzter in der Schlange? Wer ist der letzte in der Schlange? Lässt du den anderen, der gleich ausgemergelt und ausgehungert wie du vor, wenn er darum bettelt?


    Oder er schreibt auch, wie man fast jeden Tag gezwungen wurde, bei einer Folterung eines Mithäftlings zusehen und wenn man sich weigerte selbst gefoltert, ja manchmal sogar umgebracht wurde.


    Siehst du zu? Erhebst du deine Stimme?


    Ich weiß das sind alles Extremsituation und ich denke, dass man das nicht so leicht beantworten kann. In Zusammenhang mit deiner Aussage: Die Gebilde sind unbeständig. Nibbana ist Frieden. Es gibt kein Werden und kein Vergehen und


    Im Sinne von Dogen und der Aussage, im Genjokoan:

    Wäre Du bereit zu sterben? Wäre ich bereit ich völlig dem hinzugeben was ist?


    Wie verwirklichen wir uns als Bodhisattvas? Braucht es das wie in der Nachkommenden Erzählung von Prinz Sattva oder hat nicht auch Frankl etwas sehr wertvolles durch seine Erzählungen und sein Wirken hinterlassen?




    Eine Geschichte von Buddha, die mit dem Löwen:



    Über den Bodhisattva Prinz Sattva


    Eine Jataka- Geschichte


    Prinz Sattva war eine der früheren Inkarnationen von Gautama Buddha .


    Auf seinem Spaziergang mit seinem engsten Schüler kommt er an den Rand einer Klippe, an deren Fuß eine verhungernde Tigerin ihre neugeborenen Jungen in Verzweiflung fressen will. Der Bodhisattva sagt seinem Schüler, er solle nach Nahrung suchen gehen und er wird bleiben und versuchen, einen Weg zu finden, sie und ihre Jungen zu retten. Während sein Schüler weg ist, denkt der Bodhisattva darüber nach, dass sein Schüler zwar sehr wohl keine Nahrung findet, sein Körper aber nur so viel Fleisch ist, wie die Tradition sagt, und indem er ihn aufgibt, kann er die Reinheit der Tigerin und das Leben ihrer Jungen retten . Er springt von der Klippe in den Tod, zieht mit seinem Aufprall die Aufmerksamkeit der Tigerin auf sich und sie frisst seinen Körper.

    Prince Sattva - Wikipedia

    Zuerst einmal vielen Dank für euer Feedback. Ich bin neu, hier und muss mich natürlich auch erst an das Forum und das Format gewöhnen


    Mir ging es beim Schreiben dieses Textes darum, ob es einen „freien Willen“ im Kontext zum *Willen zur freien Wahl* gibt, oder nicht. Diese Frage hat mich beschäftigt, zum einen deshalb, weil in einem anderen Forum die Frage gestellt (Ob es einen freien Willen gibt oder nicht) und durchdiskutiert wurde. Zum anderen weil (auch in einem anderen Forum) eine Diskussion zum Thema *Karma* stattgefunden hat.


    Ja natürlich sind wir alle geprägt (durch unsere Erziehung, Erfahrungen usw) und voneinander abhängig. Bedingungen und Umständen. Eine Rose ohne Sonne, Wasser kann nicht wachsen. Ähnlich ist es bei uns.


    Aber wie ich im Text angedeutet habe, augenscheinlich gibt es da etwas das wir nutzen können. Innerhalb der Umständen und Bedingungen, habe wir vielleicht doch die freie Wahl ob wir uns so oder so zu entscheiden. Das waren meine Gedanken dazu.


    Ich denke dabei auch an eines der sechs Paramitas *Sich bemühen*


    Bezogen auf V.Frankl und die Erzählung im Lager, wollte ich darauf hinweisen, dass es solche und solche Menschen gibt und auf keinen Fall irgendjemanden die Schuld zuweisen.


    Wie geschrieben: Wieso, weshalb, warum?? Warum ist der Eine so und der Andere so? Umstände, Prägung, Karma, zu wenig Willen?

    Ich habe keine Antwort darauf.


    Die Erkenntnis das alles den Bedingungen und Prägungen unterlegen ist, und wir deshalb sowieso nix machen können, kann auch hinderlich sein. Hinderlich bei der Transformation unsere Gedanken, sich innerhalb der Umstände so oder so zu entscheiden


    Das Ego nutzen, nicht abscheiden. Das Ego, im Sinne, was wir über die Welt und die Dinge und Ihre Erscheinungen denken, wie wir handeln usw. Unsere Gedanken, unsere Übung von heute, ist ein Samen für morgen. Das ist die Transformation


    Das Handeln im Moment unterliegt den Bedingungen aber trotzdem habe ich mir gedacht, ist da sowas, ein Funken, es so etwas wie den *Willen zu freien Wahl* Wie antworten wir auf die Fragen die uns das Leben stellt?


    Was mir noch dazu einfällt ist ein Spruch:


    Die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut oder die Kraft, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden

    Hallo ich bin neu hier und gleich mal zur Moderation benannt. Werd mich auch noch vorstellen. Aber zuerst mein erster Text:


    Über V. Frankl, Gedanken zur Zenpraxis, zum Thema „freier Wille“ und zu den vier Gelübden


    Viktor Frankl war ein österreichischer Psychiater, Neurologe und jüdischer Überlebender des Nationalsozialismus- Er berichtet in seinem Buch *Trotzdem Ja zum Leben sagen* über seine Erlebnisse im KZ. Beim Lesen musste ich oft ziemlich schlucken und ich dachte mir, so oft: Wie kann das möglich sein, dass der Mensch so grausam handelt? Woher kommt das?


    V. Frankl beschreibt seine Erlebnisse und seine Erfahrungen, aber auch über unterschiedliche Charaktere, von Menschen unabhängig der unterschiedlichen, damals vorherrschenden Gruppierungen. Beispielsweise schreibt er, über einen jüdischen Mithäftling, der sich eine gewisse Position innerhalb des Lagers erarbeitet hatte, er beschreibt diesen Menschen als sehr grob und gemein, der alles dafür getan hat, um die anderen noch weiter zu quälen und auszusaugen. Im Gegenzug, schreibt er über einen Soldaten der die Aufgabe hatte, die Häftlinge zu bewachen. Dieser Soldat schmuggelte Medizin ins Lager um die kranken jüdischen Gefangen, heimlich zu versorgen.


    Wer oder was trug und trägt eigentlich die Verantwortung, für das was tgl. noch immer auf der Welt, in irgendeiner Form passiert? Warum ist der Mensch so grausam und warum auch auf der anderen Seite wieder so hilfreich, wie es sich schon oft in Krisenzeiten gezeigt hat? Warum ist der Eine so und die Andere so? Und woher kommt das alles?


    Viktor Frankl selbst schreibt zum Thema freien Willen:


    Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unserer Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unsere Reaktion liegt unsere Entwicklung und unsere Freiheit.

    -Viktor E. Frankl

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    Unabhängig von Nichtwissen oder Wissen, ist es auch das Ego, bzw., das was wir Ego nennen, der Schlüssel zur Transformation.


    Das Ego nützen, nicht abschneiden.


    Unabhängig davon ob es sich definiere lässt oder nicht, was ist es, woher kommt es, warum, wieso, weshalb? Unsere tgl. Praxis als Bodhisattvas kann uns helfen, sich und andere mitfühlend zu begegnen und die Kostbarkeit des menschlichen Daseins, als spirituelles menschliches Wesen zu nützen. Die Kostbarkeit der menschlichen Geburt nicht vergeuden.

    Auch wenn es vielleicht nix gibt, keinen freien Willen, niemanden der oder die etwas tut, wie es in manchen Sutren heißt, können wir augenscheinlich dranbleiben. Denn scheinbar ist es so, dass wir und dafür entscheiden können, wie wir auf die Fragen, die uns das Leben stellt antworten. Deshalb sollte wir, die wir praktizieren dranbleiben, dranbleiben an der Praxis. Dranbleiben am Zazen, weitermachen mit Buddha, Dharma, Sangha


    Im Sinne von Viktor Frankl:

    Die Frage ist falsch gestellt, wenn wir nach dem Sinn fragen. Das Leben ist es, das Fragen stellt; wir sind die Befragten, die zu antworten haben.


    Das Bild zeigt Avalokiteshvara der Bodhisattva des Mitgefühls, 11Gesichter und 1000Hände)


    Wie setzt du deine Gelübde im alltäglichen Leben um?


    SHU JO MU HEN SEI GAN DO

    BON NO MU JIN SEI GAN DAN

    HO MON MU RYO SEI GAN GAKU

    BUTSU DO MU JO SEI GAN JO


    DIE ZAHL DER WESEN IST UNENDLICH –

    ICH GELOBE, SIE ALLE ZU ERLÖSEN.


    GIER, HASS UND UNWISSENHEIT ENSTEHEN UNAUFHÖRLICH –

    ICH GELOBE, SIE ZU ÜBERWINDEN.


    DIE TORE DES DHARMAS SIND ZAHLLOS –

    ICH GELOBE, SIE ALLE ZU DURCHSCHREITEN.


    DER WEG DES BUDDHA IST UNVERGLEICHLICH –

    ICH GELOBE, IHN ZU VERWIRKLICHEN


    Gassho AndreaHonin