Beiträge von Aravind im Thema „Psychotherapie & Buddhismus“

    Max Weber teilt auf jeden Fall deine Sicht.

    Das lese ich da nicht. Da steht, in welchen Kreisen der Buddhismus entstanden ist, und dass er sich dort zuerst ausgebreitet hat. Nach dem bisschen, was ich weiß, entspricht das auch dem Stand der indischen Forschung zu dem Thema. Ich sehe da nicht, dass diese Lehre aktiv auf diese Gruppe begrenzt wurde. Wo liest Du das?


    Genauso wenig wie in MN 26. Dort geht es um starke Verblendung und Anhaftung, die das Verständnis der Lehre verhindert, nicht um Intellekt oder Gesellschaft. So, wie Igor es zitiert hat: "Denn wer von Gier und Hass erfüllt, kann doch die Wahrheit nicht verstehn."


    Die gesellschaftliche Begrenzung fand wohl zwischen den Menschen statt, die sich fatalistisch im Kastensystem eingerichtet hatten (und/oder nicht bereit waren, ihre Privilegien in Gefahr zu bringen), und jenen, die bereit waren, Wege darüber hinaus zu gehen. Ich fand dazu das Buch von Pankraj Mishra, An end to suffering, ziemlich spannend, weil es aus Sicht der alten und neueren indischen Geschichte geschrieben ist. Die Geschichte König Ashokas gibt wohl einen schönen Einblick (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ashoka)


    Liebe Grüße, Aravind.

    Soweit ich das bisher verstanden habe, gehören Mitgefühl und Leerheit auch zusammen - zumindest im tibetischen. Buddhismus als Weisheit und Methode oder auch Entwicklung von Bodhicitta.

    Leerheit birgt die Gefahr in Nihilismus zu verfallen.

    Für den Theravada kann ich das bestätigen, "zusammen" im Sinne von "gehören zum gleichen System der Praxis".


    Um meinen Lehrer zu zitieren: "With awareness we see. With love we accept."


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Man kann genug über Ich-illusion hier auslasssen, aber auf der rein "konventinellen "Ebene " die bleibt bestehen.

    Ansosten wir wären nichts imsatnde hier zu komminizieren, und das Auto hätten wir nichts benutzen können

    Danke für diesen Abschnitt, er fasst die Gegensätze hier gut zusammen. Und er macht klar, warum wir keine Basis für eine echte Diskussion haben.


    Auch dieser Satz ist aus praktischer Sicht einfach nicht richtig. Um mit Dir zu kommunizieren, muss ich nicht annehmen, dass Du ewig, dauerhaft, unveränderbar, unbedingt bist. An welcher Stelle wäre es für Dich in diesem Kontext wichtig, einen Atman anzunehmen?


    Eine relative Beständigkeit reicht völlig aus: Dass Du Dich heute noch erinnern kannst, was Du gestern geschrieben hast, und halbwegs warum. Dass Du heute noch den selben Namen benutzt. Diese relative Stabilität ist im Alltag völlig ausreichend, dafür braucht es keinen ewigen Atman.


    Andersrum wird natürlich ein Schuh draus: Weil die Annahme einer relativen Stabilität rein praktisch so erfolgreich ist, sind wir so anfällig für die Ich-Illusion.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Daher wirkt dein Insistieren in dem Punkt auf mich etwas irritierend.

    Das scheint mir leicht zu erklären: Seine Idee ist IMHO, dass Du ( und noch einige mehr) an der falschen Tür stehst, und Du darüber hinaus von den Türen keine Ahnung hast. Deshalb auch der Hinweis, Dich endlich mal mit Buddhismus (hier: Palikanon) zu beschäftigen.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Wenn du dich aber als "Aravind" heilen wolltest, dann du indentifizierst dich mit deienen Khandhas, aber die alle sind nichts du.

    Sorry, ich werd mal deutlich: Das ist einfach Unsinn. Wenn Du Dir als Erwachter ein Bein brichst, und das behandeln lässt, dann nicht, weil Du Dich damit identifizierst, sondern weil Du mit dem Körper in Beziehung stehst, egal ob erwacht oder nicht. Und wenn du Achtsamkeitsmeditation praktizierst, dann beobachtest du deine Gedanken, auch wenn sie nicht dir "gehören".


    Und: Ich habe selbst über die Ich-Illusion geschrieben. Dass Du dann Zitate bringst, um die mir zu erklären, nervt mich. Offensichtlich liest Du meine Beiträge nicht richtig, oder der Inhalt interessiert Dich nicht.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Der Kern der Buddhismsus ist Anatta, Nicht-Ich, wer sollte geheilt werden?

    Das ist natürlich nur dann ein Thema, wenn man die verschiedenen Ich-Begriffe von Alltag und Buddha durcheinander wirft. Darauf hat Mabli ja schon hingewiesen.

    Wobei ich tatsächlich auch denke, dass das Ich, das man aufbauen und stärken muss nicht dasselbe Ich ist, das man dann zu verlieren strebt.

    Eben das. Weil es nicht darum geht, das Ich zu verlieren, sondern die illusionäre Vorstellung davon: Das, was wir Ich nennen, wäre un-bedingt, dauerhaft und würde unabhängig von den Skandhas existieren.



    Deiner allgemeinen Aussage

    Der echter ( authenticher) Buddhimsus hat mit der Modernen "Psychotherapie " nichts, absolut nichts zu tun!

    , die Du mit vielen Worten und Texten begleitest, kann ich aus eigener Erfahrung in keiner Weise zustimmen. Wobei Du Dich ja nach dem Motto des Schotten durch das Wort "authentisch" abgesichert hast. (Ich rede hier über buddhistische Praxis und Psychotherapie. Nicht über buddhistische Psychotherapie, weil ich davon keine Ahnung habe.)


    Ich habe nach einem schweren Unfall eine Traumatherapie gemacht, das warem im Kern eng geleitete Vipassanameditations-Sitzungen. Das gehört heute zu den Standardmethoden der Psychotherapie. Eng geleitet, weil man sonst das Trauma verstärkt, statt es körperlich und seelisch zu lösen.


    Um zur Ausgangsfrage zurückzukehren: Welches Ich wird geheilt? Na, das selbe Ich, das sich auf das Kissen setzt, das sich zu Retreats anmeldet, und das hier versucht, mehr oder wenige kluge Texte zu verfassen und zu diskutieren.


    Liebe Grüße,

    Aravind.