Namaste!
Die 8.000 SGI-ler können durchaus möglich sein - wenn man SGI-D oder Soka Gakkai bei Google-Maps eingibt, dann erscheinen da schon einige Zentren in diversen Städten und es gibt mit Sicherheit auch noch mehr regionale Gruppen ohne offizielle Anschrift.
Aber Zen-Praktizierende dürfte es weitaus mehr in Deutschland geben. Ich meine jetzt nicht ordinierte Laien oder Mönche/Priester, sondern einfach die Leute, die Zazen üben und dafür gegebenenfalls ab und an mal einen Tempel, ein Zentrum oder einen Dôjô aufsuchen. Und es gibt ja auch christliches und jüdisches Zen, sogar islamisches Zen.
Der Buddhismus des Reinen Landes [von Amitabha/Amitayus/Amida Buddha] ist in Deutschland in vielfältiger Weise vertreten und der Rettungsgedanke (durch die Gnade des Buddha) ist allen gemein. Das ist ein Aspekt des tibetischen Buddhismus und auch im chinesischen, vietnamesischen und koreanischen Buddhismus beheimatet. Auch in den "breiter aufgestellten" Traditionen des japanischen Buddhismus und im japanischen Volksglauben ohnehin, ist das ein Aspekt und Weg, insbesondere für Laien-Buddhisten, die keine Zeit / Muse für Zazen, Mantrayana oder ähnliche (asketische) Übungen haben. Ganz allgemein kann man sagen, dass die Hinwendung zum Buddha Amida [oder auch zu Avalokiteshvara/Quan Yin/Kanzeon] ein einfacher und damit universeller Weg für den Laien ist.
Insbesondere in Japan haben sich in der Kamakura-Zeit allerdings einige Meister dafür ausgesprochen, die "breite Aufstellung" abzulehnen und sich aus jeweils unterschiedlichen Gründen auf ein Übung festzulegen. Bezüglich des Reines Land Buddhismus waren das Hônen Shonin, Shinran Shonin und Ippen Shonin und sie gründeten die Jôdo Shû (Hônen), die Jôdo Shinshû (Shinran) und die Ji Shû (Ippen). Hierbei kann die Jôdo Shinshû als Shinrans Korrektiv der Jôdo Shû angesehen werden, da er als Schüler Hônens nach dessen Tod dessen Lehre in einigen Aspekten klarstellte und sich so von anderen Schülern Hônens, die andere Aspekte betonten, distanzierte. Auch die Ji Shû entstammt letztlich Hônens Jôdo Shû, wobei die Lehre durch Ippen Shonins mehr zum Volksglauben und zur Universalität hin interpretiert und recht asketisch gelebt wurde.
Ähnliches beginnt aktuell auch in der VR China, wo sich einzelne Meister [die in Japan studiert haben] auf chinesische Meister wie Shantao und Tanluan zurückbesinnen und dann insbesondere deren Schriften hochhalten. [Ansonsten ist der chinesische Buddhismus, wie auch der vietnamesische und in gewisser Weise auch der koreanische eine Synthese die Zen, Reines Land und ggf. auch Mantrayana einschließen kann, wobei die Schwerpunktsetzung entweder vom Kloster-Abt oder auch vom Schüler ausgehen kann, je nachdem.]
In Deutschland gibt es seit den 1950ern die BGJD, das ist die Buddhistische Gemeinschaft Jôdo Shinshû in Deutschland, die der deutsche Zweig der Jôdo Shinshû Nishi Hongwanji-ha ist.
Seit Kurzem ist auch die Jôdo Shû in Deutschland vertreten.
Der Eingangstext stammt ja von Rev. Adrian Cirlea. Dessen Shin-Buddhistische Karriere begann quasi auch in der BGJD. Später wurde er dann im Haupttempel in Kyoto zum Priester ordiniert [Tokudô] und er gründete dann einen Tempel in seiner Heimat Rumänien. In der Jôdo Shinshû gibt zwei Strömungen, die darüber uneins sind, wie Amida Buddha und sein Reines Land aufzufassen ist. Allgemein wird das als Privatsache angesehen und man muss sich natürlich auch nicht zu einer dieser Strömungen bekennen. Rev. Cirlea begann irgendwann, von seinen Schülern ein klares Statement zu einer dieser Strömungen zu verlangen und dass sie die andere Sichtweise vehement abzulehnen haben. Er selbst verdammte in seinen Internet-Auftritten andere Shin-Buddhisten, welche die "abzulehnende Sichtweise" vertreten und bezeichnete sie als Häretiker. Das und andere Gründe führten dazu, dass sich Rev. Cirlea und die Jôdo Shinshû Nishi Hongwanji-ha voneinander trennten. Er ist damit kein Priester des Haupttempels in Kyoto mehr und sein Tempel kein offizieller Tempel dieses Zweiges, sondern quasi unabhängig.
Der Eingangstext scheint noch aus Rev. Cirleas toleranteren Zeit zu stammen und wird schon ein paar Jährchen alt sein. Seine aktuellen Texte sind aus meiner Sicht "mit Vorsicht zu genießen". - Alles natürlich meine bescheidene Meinung!
Die genannte Shinnyo-en würde ich nicht als Laien-Buddhismus der Shingon Shû bezeichnen, da sie de facto Priester (und Hohepriesterinnen) kennt. Sie entstammt zwar dem Daigôji-Zweig der Shingon Shû (Shingon Shû Daigôji-ha), und die Hohepriesterin ist hochrangige Priesterin dieses Zweiges, aber die Shinnyo-en ist dann doch sehr unabhängig von der Shingon Shû selbst.
Soweit mir bekannt ist gibt es aktuell keine Gruppen/Zentren/Tempel in Deutschland, die sich einem Zweig der Tendai Shû oder der Shingon Shû zugehörig fühlen.
< gasshô >
Benkei
Namandabu