Beiträge von Noreply im Thema „Was ist Unwissenheit?“

    in dem Wörterbuch der Seite palikanon.com finde ich:

    avijjā 'Nichtwissen, Unwissenheit, Verblendung', ist ein Synonym von moha (siehe mūla) und gilt als die Grundwurzel alles Übels in der Welt, da sie eben den Erkenntnisblick der Wesen verschleiert und sie die wahre Natur der Dinge nicht erkennen läßt. Sie ist es, die den Wesen das Dasein als etwas Unvergängliches, Glückbringendes, Persönliches und Liebliches (nicca, sukha, attā, subha) vortäuscht und sie nicht erkennen läßt, daß doch alles in Wirklichkeit etwas Vergängliches, Elendes, Unpersönliches und Unreines (anicca, dukkha, anattā, asubha) ist.

    Dies klingt für mich nachvollziehbar. Wenn die Welt anicca, dukkha, anattā, asubha ist, dann bedeutet ja "Wissen" in diesem Natur Einsicht zu haben und dann bedeutet Unwissenheit ( avijjā) eine dem entgegenstehende Sicht ( nicca, sukha, attā, subha) zu haben.


    Wobei das jetzt eben nur die erste der vier edlen Warhheiten anspricht. Ich nehme an, dass avijjā eben auch etwas ist, was die Realität insofern verfehlt, als es die andere vier edlen Wahrheiten entgegensteht.

    Das ist echt Hilfreich.

    Unwissenheit erscheint in dem Augenblick, indem sich ein Bewusstsein über andere stellt und dabei als Erfolgsrezept bleibt, also vergisst, dass es nur ein persönlich erfolgreicher Glaube war über andere zu stehen.

    Das Wesen-tliche wird vergessen, das Wesen selbst. Das bewusste Wissen, ein separates Bewusstsein zu sein, legt sich wie Staub über das Wesen an sich, führt zu seiner Beherrschung durch ein Selbst. Das Selbst wird zum Wesen und merkt nicht, dass das eine Illusion ist.

    Das Leben ist Leiden. Deshalb das Nicht-Ich?


    Weil man anhaftet, deshalb das Nicht-Ich?


    Ich bin Nicht-Ich, aber was bin ich dann?

    Das Leben als Ich ist Leiden.

    Weil das Ich festhält (anhafte) ist Ich.

    Ich bin also Ich, Nicht-Ich ist, das was erkennbar wird, wenn ich nicht mehr am Ich sein festhalte.

    Ich ist oszillierend an und aus, Nicht-Ich und ich, da gibt es das Ich sein und dann das Nicht-Ich sein.

    Wer fragt jetzt: Was bin ich dann?

    Das Ich oder das Nicht-Ich?

    Wenn ich fragt, dann ich. Wenn Nicht-Ich fragt, dann Nicht-Ich.


    Zum Tao: Kann Yang ohne Yin sein, Yin ohne Yang? Kann Yang fragen, ob es Yang ist, wenn Yin nicht ist?

    Wer sagt das anatman keine Seele heißt? Es heißt keine Dauerhafte, Beständige Seele. Das bedeutet Seele ist temporär eben jetzt und nicht morgen und nicht gestern. Nicht gewesen und nicht werdend. Jetzt, nur jetzt.

    Fast richtig. Selbstverständlich gibt es da ein Ich, immer wieder neu, jeden Augenblick. Aber eben nicht als beständiges Ding. Die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs „Seele“ meinte aber genau dies: Eine Essenz, vom Körper unabhängig, ewig. Deshalb heißt „anatman“ keine Seele in diesem Sinne.

    Jetzt, nur jetzt.

    Nicht neu, nicht alt, nicht werdend, nicht vergehend.


    Dieses „Ich-sein“ ist das Ziel jeder Meditation. Das ist das in den Strom eintreten.


    Da man nie lange in diesem Strom sein kann, verlässt man ihn wieder, entweder am Startufer oder auf der anderen Seite, nach langer Übung des immer wieder eintreten in den Strom lässt man das Floß der Lehre zurück, wie auch DEN Buddha und geht den von Lehre spurlosen Weg.


    Dann ist es egal, auf welchem Ufer man ist.


    Im Strom bleiben und mit ihm zur Quelle streben ist ein Weg, der zwar spurlos ist, aber nur im Leiden endet, keine Spur zu finden.

    Wer sagt das anatman keine Seele heißt? Es heißt keine Dauerhafte, Beständige Seele. Das bedeutet Seele ist temporär eben jetzt und nicht morgen und nicht gestern. Nicht gewesen und nicht werdend. Jetzt, nur jetzt.

    Ich bin angefangen mit dem Ich bin Helmut. Gehe über Helmut und Ich zu Ich mit Helmut und nun weiß ich das ich Helmut bin.

    Dabei ist da doch nur vorher Holzhacken .... nachher Holzhacken.

    Es reicht nicht als Person aufzutreten, man muss erkennen das man als Person auftritt.

    Das Unwissen ist kein Ding, sondern das sich ganz bewusst werden, anstatt nur sicher zu sein, weil andere ja auch sicher sind, das sie Personen sind.


    Wenn ich aus einem YouTube Video erfahren habe, wie ein Siphon ausgetauscht wird, bringt mir erst, dass selbst austauschen Wissen wie es geht.


    Ich kann soviel Reden von Weisen hören, wie ich will, wenn ich sie nicht an meinen Vorstellungen prüfe, erscheint kein wahr sein.


    Es ist für mich Leiderzeugend wenn ich versucht anderen durch mein Wissen aus Erfahrung einen anderen zu bekehren, vormachen kann ich, weiter ist für mich nichts zu tun.

    Die erste edle Wahrheit ist wesentlich. Wenn durch Unwissenheit dukkha nicht erkannt wird, d.h. dukkha nicht empfunden wird, kann ich auch nicht nach der Ursache und dem Pfad fragen.

    Das Problem besteht auch darin, dass der gewöhnliche Mensch (puthujjana; Weltling) Unwissenheit nicht erkennt.

    Wer nicht von den drei Fesseln (Persönlichkeitsansicht, skeptischem Zweifel und Haften an Regeln und Riten) befreit ist und sich auch nicht auf dem Wege befindet, jene drei Dinge zu verlieren, diesen Menschen bezeichnet man als Weltling.

    Ganz besonders schwer erkennbar ist z.B. das angenehme Empfindungen auch dukkha sind.

    Ohne Kenntnis der vier Wahrheiten erscheint nicht, dass ich nur eine temporäre Ichheit bin. Keine stabile Person zu sein, wird nicht erlebt ohne die vier Wahrheiten.


    Es ist unbeschreibbar wichtig, dass ein Buddha führt, dem kann ich ganz und gar vertrauen, der führt mich durch alle Zweifel und weckt alle Zweifel.

    Es ist DAS Geistesgift zu wissen, dass man ein Ich ist.

    Kannst du mir erklären, wie ich das weiß?

    Ich wollte es ausprobieren, aber ich habe wohl zu viele Zweifel?


    Gibt es eine (ideale) Anleitung?

    Nein! Alle Reden des Buddha beziehen sich alle genau darauf, für das es keine Erklärung, Anweisung gibt, wie es zu erreichen ist. Der Weg ist da, aber das Ziel des Weges ist nur erlebbar. Wenn das aber erreicht ist, dann fragt man sich, warum man so ein Theater gemacht hat.

    Es ist so saublöde einfach, dass ich selbst es viele Jahrzehnte nicht geglaubt habe.

    Androiden, die zum Menschen werden.

    Das find ich wirklich gut. Der Mensch besteht nun mal nur aus Materie, Staub, Teilchen, Quarks. So wird da eine Basis draus: Alle fühlende Wesen sind Androiden. Menschen glauben auch noch das sie Personen sind.

    Wenn aus Nichtwissen "Alter und Tod, Schmerz, Kummer, Leid, Betrübnis und Verzweiflung." entstehen und aus "dem restlosen Verschwinden aber und der Aufhebung (asesavirāganirodhā) des Nichtwissens ... die Aufhebung von Alter und Tod, Schmerz, Kummer, Leid, Betrübnis und Verzweiflung"

    Wie entsteht daraus Leiden? Leiden entsteht erst wenn man Alter und Tod, Schmerz, Kummer, Leid, Betrübnis und Verzweiflung als MEIN erkennt und festhält.


    Alter und Tod, Schmerz, Kummer, Leid, Betrübnis und Verzweiflung sind Geschehnisse im Samsara und vollkommen normal im Leben eines fühlenden Wesens.

    Ich leide erst darunter, wenn ich diese Dinge als mein Leiden sehe, ausschließlich als Mein Leiden.

    Ich bin Alt, werde älter. Ich werde Sterben. Ich habe Schmerzen. Ich bin verzweifelt.


    Erkenne ich das Ich als temporäres Ich, kann ich erkennen, dass dem Ich nichts gehören kann, das es nur Ich sein kann, kein Tod, Schmerz, Kummer, Leid, Betrübnis und Verzweiflung oder sonst etwas als Seines/Meines bezeichnen kann.


    Setz mal an die Stelle 1 der Kette: Unwissenheit des temporären Ichs.

    Unwissenheit über die Grundlagen von Dhukka, inklusive Vergänglichkeit und bedingtem Entstehen.


    Gier und Hass stehen dafür, dass man etwas will, obwohl man es nicht bekommen kann, zum Beispiel absolute Sicherheit, stabile Beziehungen, ein tolles, ewiges, beständiges Ich. Oder dass man etwas nicht will, obwohl es außerhalb des eigenen Einflussbereichs liegt.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Mein Ergebnis für „Unwissenheit“ ist Verblenden, nicht sehen wollen, dass es auch bei mir nur ein temporäres Ich, eine Person gibt. Verblenden das nur andere wechselhaft wie Wasserwellen sind, ich nicht.

    Unwissenheit ist das nicht glauben wollen das alles Gedanken machen über Unwissenheit kein Ergebnis haben wird als Verblendung, Glaubenwollen, Nichtsehenwollen. Die Buddhanatur kann keiner erkennen, dazu muss man sie sein, wenn man sie ist, ist da keine Buddhanatur, die zu sehen ist. Buddhanatur ist nur erstrebenswert, wenn man sie sucht, hat man sie, weiß man nicht mehr was man gesucht hat, oder sagt sich: "So einfach kann das nicht sein!", damit wären wir wieder bei der Unwissenheit.