Hallo Neynia ,
ein Teil der Probleme in dieser Diskussion, beruht m. E. darauf, dass "Leiden" nicht klar definiert wurde:
4. Die 4 Edlen Wahrheiten behaupten aber die Falschen Ursachen des Leidens und somit auch Lösungen, die nicht funktionieren können.
Leid entsteht wie gesagt als eine evolutionäre Funktion den Tod zu verhindern, nicht aus Begierden. Begierden erhalten lediglich die Lebendigkeit des Körpers, sonst stirbt diese Linie von Lebewesen eben aus.
Du scheinst dich in deiner Argumentation vorwiegend auf körperliche Leiden, also Schmerzen und Qualen, wie sie durch Krankheiten, Verletzungen und den Sterbeprozess entstehen, zu beziehen.
1. DIESES Leiden ist evolutionär entstanden, weil es tatsächlich entweder beim Überleben hilft oder einfach (als Sekundärwirkung/"Nebenwirkung" eines Nervensystems und - bei vielen "höheren" Tieren - Bewusstseins) unvermeidlich ist.
Im Buddhismus existiert dazu die Geschichte von den 2 Pfeilen - dieses ist der 1. Pfeil, der JEDES Lebewesen mit einem Nervensystem trifft und auch durch die Buddha - Lehre nicht zu beseitigen ist.
HIER helfen Instinkte, Erfahrungsmedizin und Wissenschaft.
Die Natur/Evolution bringt allerdings auch Schmerzen hervor, die - nach heutiger Einschätzung - für das Überleben überflüssig, unnötig und ev. "lästige Überbleibsel" der fortschreitenden Entwicklung sind (siehe Wurmfortsatz/Blinddarm): z.B. chronische Schmerzen nach Traumata etc....Was den 3. Satz deines folgenden Zitates infrage stellt:
3. Der Buddha behauptet, das Leid entstehe aus Begierden.Das ist nicht wahr. Das Leid ist da, weil es davor Schützt zu sterben.
2. Die Buddha - Lehre beschäftigt sich mit dem " 2. Pfeil", dem LEIDEN UNTER DEM LEIDEN (1. Pfeil) = "unnötiges" Leiden.
Schmerzen jeglicher Art, lassen sich mit einer Haltung des Gleichmutes besser bewältigen, psychisch - geistiger Widerstand verstärkt nachgewiesenermaßen das Leid.
Weitere "unnötige" PSYCHISCHE Leiden resultieren aus egoistischen oder egozentrischen Einstellungen und Verhaltensweisen, d.h. die buddhistischen Ethikregeln (5 Silas) und Erkenntnisse (4 Brahmaviharas) führen zu einem friedlicheren, glücklicheren Leben für ALLE Wesen.
Der Buddhismus stützt sich nicht auf Glaube, sondern auf Erkenntnis - Selbsterkenntnis und selbst erkennen. Insofern ist Buddhismus der Wissenschaft und deren Vorgehensweise näher, als der Religion.
Genau, und die Erkenntnis, dass Begehren Leiden erzeugt ("Habenwollen" = Gier, "Nicht-Habenwollen = Hass) kennzeichnet ja u.a. die 2. Edle Wahrheit.
Ich streite nicht ab, dass Buddhistische Techniken, Leid durch Geistesschulung reduzieren können.
Das ist doch schonmal ein Anfang....
. Nichts was wahr ist, benötigt Vertrauen. Wissenschaft muss man nicht vertrauen, sie wirkt und die gefundenen Gesetze sind wahr, egal was du darüber denkst, ob du sie magst, oder nicht.
Im Zustand der Verblendung erkennt mancher nicht einmal die Wahrheit, wenn sie ihm direkt "auf die Füße fällt".
Vertrauen ist immer nötig, z.B. zur Buddha - Lehre, ebenso, wie auch in der Wissenschaft....
Aber auch die Wissenschaft kennt den Glauben, nämlich als Hypothesen. Sie werden aber als Vermutung bezeichnet. Die Zahl der Wissenschaftler, deren Hypothesen nicht begründbar waren und sind, dürfte nicht unbeträchtlich sein
Und manchmal wird versucht zu "tricksen", damit das - erhoffte/erwünschte - Ergebnis die Hypothese bestätigt - vor allem in Bereichen weniger "exakter" Wissenschaften, wie z.B. der Psychologie und, wenn viel Geld im Spiel ist.....
Die ganze Lehre ist somit heute als falsch anzusehen
Ein solches Pauschalurteil ist natürlich eine reine Provokation....