ZitatMetta:Die durch Uchiyama geprägte Zen-Praxis habe ich erst 15 Jahre später praktisch kennengelernt und auch da gabs auch nichts Religiöses, einfach schon aus Zeitgründen,
Es ist wirklich absurd, die zuvor genannten Ratschläge von Uchiyama (Studium des Buddhadharma, Zazen etc.) nicht als religiös zu betrachten, zumal er auch noch Bettelgänge betrieb.
Und hier zeigt sich das dann: (dass wir alle von Anfang an erwacht sind ... )
Zitatnur entbindet uns das nicht von der Übung, nirgendwo im Zen
Das Wort "Übung" ist ein Lieblingswort im Dogen-Zen. Gemeint ist damit in der Regel Zazen. Womit wir wieder bei rituellem Tun wären. Und womit diese Aussage falsch ist, denn die durch Erwachen erreichte Freiheit entbindet von jedem Ritual. Es sei denn natürlich, es ist zum Erhalt eben dieser Religion vonnöten, also zu ihrer Rechtfertigung. Ein anderes Verständnis von "Übung" ist im obigen Beitrag nicht erkennbar.
Das Gleiche gilt für die Frage nach dem konkreten Vorbild des Lehrers. Erst wird ein Tee trinkender und verständiger "Opa" genannt, dann auf Nachfrage: Zazen (wie erwartet), Arbeit, Saubermachen, Essen - alles gemeinsam. Mit anderen Worten, alles Dinge, die man auch ansonsten mit anderen gemeinsam tun kann. Niemand wird allein dadurch zu meinem Meister oder Lehrer, nur weil er mit mir isst, saubermacht oder ein Feld bestellt.
All das sind für mich schwammige Aussagen - "Übung", die Charakterisierung der Lehrer, die einfach das machen, was im Rahmen ihres Klosteralltags festgeschrieben ist.
Und was Satipatthana ist, kann man im gleichnamigen Sutra nachlesen. Das wird heute schon vielfach losgelöst vom Dhamma als Achtsamkeit auf körperliche und geistige Vorgänge gelehrt und ist nicht der Kern von Chan oder Zen, sondern ein natürliches Nebenprodukt. Demente können das nicht mehr. Sie sind aber dennoch von Beginn an erwacht, genau wie ein Baby, das dies auch nicht kann. Und genau das sind Unterschiede, die sich nicht aus der Theorie ergeben. Die Theorie ist es, die den Blick dafür verstellt, also der Zirkelschluss, der eine Religion und ihre Praktiken rechtfertigt.
Und dies hätte ich fast vergessen:
Zitat
die Tragik bei dieser Geschichte ist, dass sie nicht wissen (können) was "B" eigentlich sein soll
Doch, das wissen sie: Sie wollen ein besserer Mensch werden. Das hört man auch bei den Zen-Lehrern in der Sawaki-Tradition heraus: Wenn du nicht dies und das so und so tun kannst, dann ist es womöglich besser, aufs Kissen zurückzukehren (oder gar diesen Ort zu verlassen). Oder: Wenn du hier im Kloster bist, dann wird auch Feldarbeit gemacht statt Sitzen. Oder: Wenn wir ein Wildschwein geschenkt bekommen, gibt es eben Fleisch zum Essen. Bei all diesen Dingen geht es darum, dass man sie dann so macht, wie es der Sangha, der man "nicht ausbüxen kann", genehm sein soll. An einem Ort gut "25 Kilometer weiter" wird womöglich nur gesessen und keine Feldarbeit gemacht und erst gar kein Wildschwein angenommen, also bestünde eine Alternative natürlich darin, den Ort zu wechseln. Was einen das aber lehren kann, ist klar ("ich nehme die Umstände an"), und was dahinter steht, ebenso: "Wenn ich auch gegen meinen Widerwillen dies und das und jenes tun und ertragen kann, dann bin ich ein besserer Mensch geworden." Es ist ein wie mit anderen großen Zielen, bei denen man seinen inneren Schweinehund überwinden will.
Menschen, die am Zazen hängen, empfinden in meinen Augen offensichtlich einen Mangel, den sie mit Zazen aufheben wollen.