Alles anzeigenInwieweit ist euch Erleuchtung ein Thema?
Gibt es ein „bisschen“ Erleuchtung?
Kenne die Aussage eines langjährigen Mönchs, der nicht erleuchtet ist, obwohl der natürlich viel „macht“.
Was verstehst du denn unter "Erleuchtung"?
Erleuchtung ist ja angeblich das Ende des Leids, bilde ich mir ein gelesen zu haben.
Ehrlich gesagt, glaube ich nicht daran.
Eigentlich streben ja alle Wesen danach dem Leid zu entkommen. Man isst um nicht unter Hunger zu leiden, schützt sich vor den Naturgewalten mit einer Behausung usw. Mit dem bloßen Überleben ist man aber nicht zufrieden und das ist auch eine Bedeutung von "Dukkha" - Unzufriedenheit. Auf der Suche nach Zufriedenheit versucht man sich an allem Möglichen zu erfreuen, findet aber kein ungestörtes, dauerhaftes Glück. Dann mag man denken dass es nicht möglich ist, das Leid für immer zu beenden. Auf diese Weise ist es ja auch nicht möglich, weil alles unsicher und unbeständig ist.
Wenn du mich fragst inwieweit Erleuchtung für mich ein Thema ist, so sehe ich das als eine grundlegende Einsicht an, man könnte sagen eine kleine Erleuchtung, ein Erkennen der Wirklichkeit: Im Unbeständigen kann es kein dauerhaftes Glück geben. Jederzeit kann man von Angenehmen getrennt werden, mit Unangenehmen verbunden sein, Erwünschtes nicht erlangen, krank werden und schließlich ist das Alter und der Verfall bis zum Tod nicht aufzuhalten.
Daraus ergibt sich die Erkenntnis dass man leiden muss wenn man sich an vergängliche Dinge hängt und dass man nicht leiden muss wenn man nicht daran hängt, sie gar nicht erst begehrt. Das sind die ersten drei edlen Wahrheiten - Dukkha, die Ursache von Dukkha und die Beseitigung der Ursache. Die vierte edle Wahrheit ist der Weg der zu Einsicht und Loslösung führt, die Praxis des achtfachen Pfades.
Vollkommen bewusst zu sein über die vier edlen Wahrheiten ist Erleuchtung für mich.