Beiträge von Sandaju im Thema „Ist Buddhismus nicht in Wahrheit ganz einfach?“

    Wenn ich mir selbst die Frage stelle was innerer Friede für mich persönlich bedeutet so kommt als erstes gleich der gewohnt analytische Verstand des Wissenschaftlers in mir hervor welcher für gewöhnlich erst einmal die Bedeutung der Begrifflichkeiten analysiert, zuerst mal bedeutet für mich Friede nicht einen spezifischer Zustand sondern vielmehr die Abwesenheit oder auch das nicht Vorhandensein eines Zustandes nämlich den des Konfliktes welcher ja das prodont des Begriffes Friede darstellt.

    Ja ich tendiere zu der Theorie das Friede in mir für mich selbst wohl bedeutet mit mir selbst nicht in Konflikt zu stehen oder mich selbst so zu akzeptieren wie ich bin in all meinen Facetten nicht zuletzt aufgrund der Tatsache das ich mit mir selbst jeden Tag vierundzwanzig Stunden Zusammensein muss und es zumindest für mich wenig Sinn macht mit selbst zu streiten oder mich darüber aufzuregen das ich der bin der ich bin mit meinem eigenen Charakter ect.

    Ja meine Theorie ist innerer Friede bedeutet für mich wohl mit mir selbst nicht im Zwist zu liegen und innere Ruhe ist für mich wohl analog dazu die Abwesenheit von innerer Unruhe oder einfach keinen aufgewühlten Geisteszustand zu erleben ^^

    Also soweit es mich betrifft gibt es angenehme und unangenehme Erfahrungen in meinem Leben (Kino vs. Zahnarztbesuch) :lol:

    Aber das empfinde ich nicht als Leid oder Glück sondern eher als diametral verschieden. Klar gehe ich lieber Fallschirmspringen oder Sterne beobachten als zum Arzt und mit Fieber und Halsweh herumzuliegen ist nicht so angenehm wie ein Eis zu essen doch das ist für mich nicht etwa vermeidbares Leid weil Krank werde ich beispielsweise immer dann wenn ich es nicht geplant habe und Zahn weh kommt garantiert am Wochenende oder dann wenn mein Zahnarzt gerade im Urlaub ist.

    Ausserdem habe ich beobachten können das die Gefühle und Gedanken die ich erlebe nicht da draußen in der Welt sind sondern in mir drinnen - zuerst passiert irgend was und dann reagiere ich darauf zb. mit nachdenken doch die Reaktion findet jedes mal in mir statt und nicht sonstwo also wenn ich leiden sollte dann ist es etwas was in mir stattfindet nicht außerhalb meine Reaktion eben auf das was geschehen ist dann frage ich mich halt warum reagiere ich so oder so und habe herausgefunden wenn ich mich gegen das was gerade passiert innerlich wehre oder denke doofer Zahnarzt was fällt ihm ein genau dann in den Urlaub zu fahren wenns weh tut wird alles unangenehme noch unangenehmer und wenn ich daran denke das alles unbeständig ist dann wird es zwar nicht angenehmer aber dann ist es halt bloß so wie es ist und nicht so dramatisch, eine weitere Erfahrung eben. Also soweit es mich betrifft ist Leid und Glück nix da draußen sondern meine persönliche Reaktion auf das da draußen entsprechend meiner eigenen Interpretation, ja für mich ist Glück und Leid meine eigene Reaktionsweise auf das da draussen :?

    Ich glaube es gibt wohl niemanden der sich seiner Sinneserfahrungen mehr erfreut als ein Erwachter, er ist doch sozusagen ein Supergeniesser ohne Anhaftung und ohne Abneigung den Genüssen gegenüber offen und neutral.

    Ich persönlich finde es deswegen nicht zielführend alles als negativ zu interpretieren was schön ist. Sich von Anhaftung zu befreien ist eine Sache doch ist es nicht ebenso leidvoll sich gegen alle Genüsse zu stemmen das wäre doch auch bloß wieder eine Form von Abneigung?

    Ich versuche mal die vier edlen Statements des Buddha anders anzugehen.

    1.das bedingte Dasein ist leidvoll

    2.die Ursache dafür liegt nicht im Dasein und seinen damit verbundenen Faktoren an sich sondern an unserer falschen Sichtweise

    3.diese Sichtweise kann korrigiert werden durch eine objektive Analyse

    4.das Dasein wird nun nach der Korrektur nicht mehr als leidvoll erfahren.

    Lieber Igor Ich bin real und du doch auch denn sonst könnten wir hier ja gar nicht kommunizieren und dieses Forum wäre dann wohl das erste Forum ohne Mitglieder..

    Ich glaube schon das wir uns schwer tun die wahre Natur der Dinge zu sehen und das wir deshalb oft leiden jedoch glaube ich auch das wir real sind und lebende Personen die lieber glücklich sind als zu leiden zwar sterbliche aber durchaus vorhanden und finde es zudem noch echt super das wir dieses Glück haben und das wir in solch angenehmen Bedingungen geboren wurden. Ich jedenfalls erlebe die Identifikation mit diesem Körper als überaus angenehm. LG

    Ist es nicht so das alle Phänomene leer von eigenständiger Existenz sind und das sie aus diesem Grund gar nicht essentiell leidvoll sein können? Ist es nicht eher so das alles eben genau aus diesem Grund transformiert werden kann eben weil es keine essentielle natur der dinge gibt? Bitte korrigiert mich wenn ich falsch liegen sollte mit meiner Interpretation das wir die Daseins Faktoren nur auf Grund unserer Verblendung als leidvoll erfahren..

    Die Moderation hat mich angewiesen weniger zu predigen und mehr auf die Meinungen anderer einzugehen in diesem Sinne versuche ich mal gleich ob ich das kann.

    Ich denke das der Buddha kein heiliger wie Jesus etwa war sondern einfach ein hochintelligent er Mensch mit einer Affinität zur Analyse komplexer Probleme wie die des Leidens etwa und das er durch intensive Recherche zu dem Schluss gekommen ist das alles eine Ursache hat und das dieser Grundsatz auch für das Leid der Menschen gelten müsse. Offenbar hat er die Ursache des Leidens identifizieren können und einen Weg gefunden diese Ursache zu beseitigen was denkst du ist schon cool oder ein wenig Geistes Schulung und alles wird gut

    Die Tatsache das er erschienen ist ist ein Wunder und die Tatsache das er gelehrt hat ebenfalls denn wie du selbst erkannt hast wäre die Befreiung ohne die Existenz der Lehren welche selbst das Wunder sind nicht möglich. Ohne seine Lehren kann man unmöglich Befreiung erlangen und da er selbst die Ursache seiner Lehren ist kann man ohne den Segen seiner Lehre nicht Befreiung erlangen..

    Das liegt daran das die wenigsten wirklich befreit werden wollen aus Samsara die meisten wollen doch bloß ein besseres Blatt in diesem Spiel. Doch das Spiel endet nicht mit einem besseren Blatt sondern mit dem aufstehen vom Spieltisch und dem Entschluss nicht mehr zurruchkehren zu wollen. Die grosse Mühe liegt darin zu erkennen das alle Bemühungen in ein besseres Blatt zu bekommen von vorneherein zum scheitern verurteilt sind. Der Buddha hat drei Wundervolle Kräfte - großes Verstehen großes es Mitleid und große Liebe und glaub mir in Samsara ist er sehr wohl ein Magier wenn er diese drei Kräfte besitzt denn mit ihnen kann er das Wunder der Befreiung bewirken.

    Der Buddha gleicht einem Arzt welcher die richtige Arznei be sich trägt und der unerleuchtete gleich einem dem Wahn anheimgefallenen sucht verzweifelt nach der Beendigung seiner Verwirrung unfähig nur einen rechten Gedanken zu fassen irrt er in Samsara umher hilflos ausgeliefert der Gnade des Tathagata. Mag sein das durch das zusammentreffen sehr unwahrscheinlicher Umstände einer unter zehntausende echten Suchen einer letztlich unter unsäglichen Mühen Befreiung erlangt. Der Erwachte selbst jedoch vermag jedes Wesen mühelos zu befreien und das innerhalb nur einer Lebenszeit.

    Es ist deshalb besser nach einem wahren Lehrer zu suchen um mühelos befreit zu werden als seine Zeit mit diesem und jenem zu verschwenden und der Philosophie zu verfallen.

    Das Denken eines Erleuchteten ist nicht an Konzepte wie richtig und falsch gebunden dadurch entzieht es sich den gewöhnlichen Sichtweisen. Der Zweck der Erleuterungen ist nicht der das bestehen der Dinge zu beschreiben oder Debatten für sich zu entscheiden sondern diejenigen von eben solchen Konzepten zu befreien die bereit sind alle Konzepte aufzugeben und Vertrauen in die Macht des Buddha haben jedes Wesen zu befreien. NUR ein Buddha kann den Käfig für den Vogel öffnen ohne ihn wird er in tausend Leben nie fliegen können er ist so weit von der Freiheit entfernt wie der Falke vom Mond.

    Die Lehre des Buddha ist tatsächlich fast pervers einfach allerdings bloß für erleuchtete.

    Fur gewöhnliche Menschen hingegen ist sie deshalb so schwierig zu verstehen weil das was sie suchen nicht das selbe ist wie das das der Buddha auf seiner Suche vorgefunden hat und deshalb sehen sie auf ihrer Suche nur das was was IHREM Ziel entsprechend hilfreich sein könnte.

    Ein guter Vergleich wäre womöglich jemand der seinen Schlüsselbund sucht und deshalb den Zettel nicht liest auf den sein Freund geschrieben hat das er sich sein Auto mal kurz ausgeborgt hat.

    Es ist deshalb unmöglich die Buddhistische Lehre zu verstehen ohne einen Erleuchteten Lehrer.