Beiträge von void im Thema „Was zieht Menschen am Buddhismus an?“

    void . Ich gehe tiefer. Was Kant als "Ding als Erscheinung " nennt, so nennt Schopenhauer als "die Welt als Vorstellung". Wenn Kant über das "Ding an sich" redet, So Schopenhauer --"Der Wille im Menschen", die die ganze Welt als die Vorstellung (er)-schafft. Man kann sehr gut die Parallelen zum Buddhismus ersehen.

    Wir nehmen die Welt nur durch/ dank unsere Wahrnehmung ( Sinne, khandha, usw) wahr. Aber die täuscht uns. Alle Dinge er-scheinen uns nichts so, wie sie wirklich sind. So wäre die Brücke wie zu Quanten-Physik, so auch zu Nagarjuna.

    Die Frage war die was Leute am Buddhismus anzieht und ich habe darauf geantwortet, dass es ab dem späten 20Jahrhundert als "Gegenmittel zur Entfremdung" benutzt wird.


    Ich denke, dies bedeutet vor allem dem "Gefühl der Entfremdung" zu entkommen und sich angekommen, in Friede usw zu fühlen.


    Während es nicht unbedingt bedeutet auch einem "Ding an sich" zu nähern oder Illusionen anzubauen, weil eine Ernüchterung uns ja manchmal sogar noch verlorener und unglücklicher macht. Von daher ist es mir wichtig das zu unterscheiden.

    Die Frage "Was zieht Menschen am Buddhismus an" trägt in sich viel an Widersprüchlichkeit, weil es ja oftmals - vom Dharma aus gedacht - ganz nebensächliche Aspekte sind die anziehen.


    Nach Japan wurde der Buddhismus geholt, weil mit ihm die kulturelle Bindung nach Korea und China gestärkt wurde und weil man sich von den Buddhas einen besseren Schutz vor Seuchen und Naturkatastrophen erhoffte als von einheimischen Göttern. Und auf der individuellen Ebene sieht es nicht besser aus. Da erhoffte man sich oftmals ebenfalls ganz konkrete materielle Vorteile.


    Ich denke, dass die Hinwendung der Menschen zum Buddhismus In den letzten Jahrzehnten Teil eines größeren Trends war und eng mit der 68iger Bewegung zusammenhängt. Grob gesagt, verlangt der moderne Kapitalismus den Menschen so einiges ab. Max Weber sprach vom "stahlharten Gehäuse der Moderne" und von der "Entzauberung der Welt". Die Menschen müssen immer besser funktionieren und verlieren von daher den Kontakt zu sich selber und ihren Emotionen. Sie sind überfordert, entfremdet und gestresst. Weil sie beständig beschleunigt werden suchen sie nach Entschleunigungsoase, wo sie Kraft tanken, Ruhe finden und zu sich finden können. In der Natur, beim Yoga, in Hippies oder eben auch im Buddhismus


    Der Buddhismus wurde also als "Gegenmittel gegen Entfremdung" geschätzt was ihn in die Nähe von Selbstentfaltung und Selbstverwirklichung rückte.