Ich empfinde es als problematisch, Dukkha und die Befreiung von Dukkha rein auf der Ebene von Ideen zu sehen.
So als ging es um die Befreiung von einem Konzept und wenn man dieses Konzept nicht mehr hat, ist alles gut. Befreiung auf intellektuelle Erkenntnis zu reduzieren ist eine Verkürzung.
Für Buddha ist Nibbana grob das Versiegen von Gier und Hass. Sowohl Gier als auch Hass bringen immer eine ( wenn auch noch so rudimentäre Ich-Illusion) mit sich, als der Bezugspunkt zu dem hingezogen oder von dem angestoßen werden soll.
Gier selbst ( etwas soll da ist , was es nicht ist) und Hass ( etwas soll weg sein, obwohl es das ist) tragen in ihrem Zwiespalt von Soll und Ist schon selbst Leid und Ich und die ganze "Geschichte von Samsara".
Und von daher ist eine Katze natürlich ein samsarisches Wesen - sie hat Gier nach Essen, nach Sex , nach Zuwendung - und ist frustriert wenn Selbiges ausbleibt. Und sie hat Abneigungen -gegen Hunde, gegen Leute die ihr mal auf den Schwanz getreten sind u.s.w. Was sie nicht hat ist eine raffinierte Konzeption von sich selbst.
Der Mensch hat oft eine so raffinierte Konzeption von sich selbst, dass er sich mit allem möglichen identifizieren kann. Sagen wir mal mit der "marxistischen Weltrevolution" und mit so einem abgedrehten Ich kann er dann die Bedürfnisse der Revolution sogar über sein Leben stellen. Wahrend die Katze kein so raffiniertes Ich-Konzept hat.
Aber weil es ja nicht um Konzepte geht - raffiniert oder primitiv - sondern um die Kräfte von Gier und Hass, die sich eben genauso gut an die Weltrevolution heften können wir den Lachs am Tisch, ist das vielleicht egal.
Und der wichtige Unterschied ist nicht, dass eine Katze nicht in Samsara wäre sondern dass sie nicht die Anlage hat, zu der Freheit von ihren Trieben zu gelangen.