Buddhismus und Evolution

  • Wie erklärt der Buddhismus die Menschwerdung.

    Wie soll sich aus Tieren, die sich nur nach ihren Instinkten verhalten können der Aufstieg ins Menschendasein

    möglich sein?

    denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht, drum besser wär's, dass nichts entstünde.


    (Goethes Faust)

  • Das wandern im Samsara erklärt der Buddhismus mit den heilsamen oder unheilsamen Taten.

    Die Evolution ist mit der "Formel" - wenn dieses, dann jenes - für Buddhisten ausreichend erklärt.

    Mensch ist ein Begriff für eine Ansammlung von Skandhas.

    :zen:

  • Wie erklärt der Buddhismus die Menschwerdung.

    Wie soll sich aus Tieren, die sich nur nach ihren Instinkten verhalten können der Aufstieg ins Menschendasein

    möglich sein?

    Das folgende ist schwer zu erklären und noch viel schwerer zu verstehen. Entschuldigung dafür, aber so erlebe ich es.


    Evolution,Mensch, Tier , fair und unfair, gut und böse usw sind Erfindungen der Menschen.

    In Wirklichkeit gibt es weder Mensch noch Tier, Geburt und Tod ,Himmel und Hölle usw.

    Wir suchen im Sinne der Kommunikation nach Worten, die das unvorstellbare verständlich machen sollen.

    Unwissenheit und leiden ist das einzige was wiedergeboren wird.

    Unwissenheit und leiden ist das einzige was Geburt und Tod erlebt.


    Meine Katze weiß nicht das sie eine Katze ist.

    Sie frisst, hält sich Personal ( die sie als unfähiges Mitglied ihrer Herde ansieht), sie schläft, kackt, vermehrt sich.

    Theoretisch gesehen hat sie ja neun leben , aber in Wirklichkeit hat sie gar kein Leben.

    Es ist nur ein Elementehaufen der mehrmals am Tag dem verhungern nahe ist.


    Aber ich liebe sie.

    Wenn es erlaubt ist, dann streichle ich sie.

    Durch die Berührung und ihr schnurren entsteht in mir ein Wohlgefühl.

    Wenn ich es nicht beim sehen, hören, fühlen belasse , kreiert mein Geist eine Geschichte, die nichts mit der Realität zu tun hat.

    Da entsteht dann die Idee, dass dies meine Katze wäre (ein ich das eine Katze hat).

    Da entsteht dann die Idee, dass diese Katze geboren wurde und sterben wird.

    Und die leise Hoffnung, dass diese Katze wiedergeboren wird, bzw in den Himmel kommt.

    Weil man die Dinge nicht so sieht wie sie sind, entsteht der Eindruck, dass Lebewesen vom sein ins Nichtsein übergehen könnten.


    Aber in Wirklichkeit sind da nur Elemente, die nicht lange eine Form halten können.

    Dieses Wesen gibt mir ein gutes Gefühl

    Dieses Wesen bereitet mir Freude usw.


    In Wirklichkeit versucht man durch die Benennung ( Erkennen, anerkennen) anderer Wesen, sein Selbst zu bestätigen.

    Es dreht sich indirekt immer alles um mich.


    Die Katze wird nicht als Mensch wiedergeboren, wenn Sie nicht mehr auf meinen Teppich kotzt, bzw sich vegetarisch ernährt.

    Die Katze macht was sie tun muss, und ist nicht mehr als eine Idee von Menschen, die die Dinge nicht so sehen wie sie sind.

    In Wirklichkeit ist das ganz Universum nur ein geistesmoment der uns gerade bewegt.


    Aufgrund von Unwissenheit entsteht in diesem Geistesmoment die Idee von Geburt,Tier,Tod,Menschsein,kommen und Gehen, Wiedergeburt und einer Zukunft in der dieses Ich befreiung erlangen wird.



    Mögen wir alle Frieden finden!


    Lg Martin

    Einmal editiert, zuletzt von Martin_1980 ()

  • Das stimmt doch alles, wie es Leonie , so wie auch Martin_1980 geschrieben hatten.

    Die ursprünglche Frage war aber nichts geantwortet.

    Ich vertiefe es sehr kurz. Zuerst waren sehr einfachen Organismen , wie Amöben--dann die Fische--Frosche--Würmer-- Dinosaurier-- Säugetiere--dann der Mensch am Ende als Homo-Sapiens, der imstande ist, über die eigene Natur zu reflektieren, nach-denken, und sogar darüber hinaus zu gehen.

    Mit den anderen Worten, man beobachtet der Zuwachs ( der Wachstum) der Komplexität, von den Viren ( die grenzen schon mit der unbelebten Materie, aber die können sehr gut töten)... --Bis zu Katze.-- Am Ende aber steht der Einstein oder der Buddha. Mit der (ursprünglichen) Ämobe, die im

    Primordial soup, also known as primordial goo, primordial ooze, prebiotic soup and prebiotic broth, is the hypothetical set of conditions present on the Earth around 3.7 to 4.0 billion years ago


    geschwommen hatte, der moderne Mensch hat sehr wenig zu tun.

    Die Bedingte Entstehung erklärt die "Realität" entsprechend dem Buddhitichen Sinn, aber keine Evolution, im rein(evolution)- bilogischen Sinne, wie sie auf unserem Planet stattgefunden hatte.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ich möchte meinem Beitrag noch folgendes hinzufügen:


    Wer darf hier überhaupt für den Buddhismus die Stimme erheben?

    Es gibt ja unzählige Traditionen und Sichtweisen.

    Natürlich lebt ein Forum von verschiedenen Meinungen.


    Wohl für 99 % der Menschen ist die Evolution, Geburt und Tod usw eine Tatsache.

    Für das restliche % eine Täuschung.


    Wahrscheinlich gibt es da keinen Konsens, und jeder muss die Frage für sich erforschen und klären.


    Viel Erfolg!


    Lg Martin

  • Wie soll sich aus Tieren, die sich nur nach ihren Instinkten verhalten können der Aufstieg ins Menschendasein

    möglich sein?

    Im buddhistischen Denken ist das, was für Wiederentstehen zentral ist das skandha "Samskāra also " Willensregungen, Sehnsüchte und Tatabsichten". Wer "Wollen"" kann schafft Karma.


    Jetzt ist die Frage was "Wille" auf der Ebene des Verhaltens von Tieren ist. Denn nicht jedes gerichtete Verhalten ist Wille. So richten sich z.B Geißeltierchen sehr mechanisch nach der Richtung des größten Nährstoffunterschieds aus. Dies ist zielgerichtet aber nicht "Wille"


    Ich denke von Wille kann man dann sprechen, wenn ein Tier dazu fähig ist Willensregungen auch zu unterdrücken. Wenn also z.B ein Affe Hunger hat aber sich nicht raustraut, weil da ein Löwe ist.


    Aber während ein Mensch sein Wollen gut steuern kann und es von daher Sinn macht moralisch an ihn zu appellieren, ist die Kontrolle des Willens sogar bei vielen Säugetiere nur in Ansätzen vorhanden.


    Wenn die Willensimpulse nicht unter Kontrolle sind, dann ist jedes draus folgende Karma ziemlich erratisch - wie ein wogender Fuß dessen Strömungen einen hierhin oder dorthin tragen und an diesen oder jenen Strand werfen können. Der Aufstieg zum Menschen kann von daher als glücklicher Zufall gesehen werden.

  • Zitat

    Wenn dies ist, ist jenes;

    wenn dies entsteht, entsteht jenes.

    Wenn dies nicht ist, ist jenes nicht;

    wenn dies aufhört, hört jenes auf.

    :zen:

  • Wie erklärt der Buddhismus die Menschwerdung.

    Wie soll sich aus Tieren, die sich nur nach ihren Instinkten verhalten können der Aufstieg ins Menschendasein

    möglich sein?

    Ich sehe fließende Übergänge vom Tier zum Menschen. Und das, was wir als Tier definieren, da gibt es eine viel breitere Palette von Zuständen und Graden als beim Menschen. Nämlich vom einzelligen Lebewesen bis zum Bonobo. Theoretisch wäre es denkbar, dass Bonobos und Menschen sogar miteinander kreuzbar wären, allerdings wahrscheinlich wären die Nachkommen nicht fruchtbar, wegen unterschiedlicher Chromosomen-Anzahl. Und was dann? Wäre das nach der klassischen Definition dann ein Tier oder ein Mensch? Wie man sieht, ist diese Frage sinnlos.

    Ich denke, dass diese moderne Einteilung im Buddhismus, oder vielmehr in der Dharma-Lehre, so nicht vorgesehen war, denn damals gab es noch keine Mikroskope und die Möglichkeit der Messung von Stoffwechsel und Assimilation.

    Aber wir sollten das locker sehen.

    Abgesehen davon ist ja die Erde mit Sicherheit nicht der einzige bewohnbare Planet in den unzähligen Universen. Die unfassbaren Möglichkeiten dazu, in habitablen Zonen, können wir gar nicht ermessen.

    Daher finde ich, wir sollten uns nicht so viele Gedanken darum machen.

    Auf der wissenschaftlichen Ebene schon, denn das ist sehr interessant. Aber auf der philosophischen Ebene führt das zu keinem festgelegten Ergebnis.


    Ich weiß nicht, ob das so hilfreich ist, über heilsame und unheilsame Taten zu sprechen. Angesichts unendlicher Universen und verschachtelter Dimensionen muten solche Denkwege doch sehr altertümlich an.

    Andererseits hat der Buddha geäußert, dass das Meiste von ihm, also seiner Erkenntnis, nicht aussprechbar ist.


    Sei's drum, wir sollten uns nicht so viele Gedanken machen, wie schon gesagt. Wichtig ist, dass wir unserer Aufgabe im Leben mit Freude nachgehen und es zur Erfüllung führt (ich sage hier absichtlich nicht: Erleuchtung). Man sollte schon auf dem Teppich bleiben.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Herzlichen Dank, Martin - als Jemand, der zuletzt diesen Frühling einen langjährigen Hausgenossen begraben musste, hat mich das sehr bewegt. Eine "Glückskatze", die im Nachbardorf streunte. Wie sich herausstellte, viel zu früh sterilisiert (und wohl auch schon zu früh aus dem Wurf genommen) und dann zu Beginn des Winters ausgesetzt - ich vermute, weil es nicht die erwartete Schmusekatze war. Katzen und Hunde reagieren auf so etwas nicht viel anders als Menschen; sie sind erst einmal ziemlich "gestört" und so ganz wächst sich das auch nie raus. Das muss dieses gemeinsame evolutionäre Erbe sein, von dem man so viel hört .... Immerhin hat sie sich nach anfänglicher Verärgerung ein Jahr später sogar mit einer Hündin als Hausgenossin abgefunden und ging mit uns gemeinsam Gassi; meine Hund-und-Katze-Sangha. Die Hündin stammte aus dem Wurf eines schwangeren spanischen Gassenköters, den man kurz vor der Geburt eingefangen hatte. Die Spanier fackeln da nicht lange, was nach einem Jahr nicht vermittelt ist, geht durch den Schornstein. Sie ist jetzt 11, wird wohl das letzte Tier sein, für das ich Verantwortung übernehmen und vielleicht etwas Wiedergutmachung leisten kann.


    Der Umgang mit Tieren war und ist für mich auch eine Art Psychohygiene - und sie waren und sind großartige 'Übungsobjekte'; insbesondere für Empathie. Das mag jetzt etwas kalt klingen - aber Empathie funktioniert auch nicht ohne Sympathie - so, wie karuna auch nicht von maitri zu trennen ist. Ich tue mich da bei Tieren leichter als bei Menschen - die sind für mich sehr viel schwerer zu 'lesen' und zu lieben. Man darf nur nicht vergessen, auch bei denen nicht aufzugeben :).


    Doch zurück zum Thema. Erstaunlicherweise hat schon der frühe Buddhismus eine Art kosmologischer 'Evolutionstheorie' entwickelt. Was für sich noch nicht so bemerkenswert wäre (die gibt's im Dutzend billiger) - dass diese Theorie allerdings ohne einen mythischen Ursprung, einen 'Schöpfer', auskommt, schon. Ich bin ohnehin etwas verwundert, dass noch nicht auf dieses interessante Sutta hingewiesen wurde.


    In moderner kosmologischer Diktion könnte man hier von einer Theorie sprechen, die ein modernes Echo zum einen im anthropischen Prinzip findet, zum anderen im Modell eines zyklischen Universums.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Evolution,Mensch, Tier , fair und unfair, gut und böse usw sind Erfindungen der Menschen.

    In Wirklichkeit gibt es weder Mensch noch Tier, Geburt und Tod ,Himmel und Hölle usw.

    Wir suchen im Sinne der Kommunikation nach Worten, die das unvorstellbare verständlich machen sollen.

    Unwissenheit und leiden ist das einzige was wiedergeboren wird.

    Unwissenheit und leiden ist das einzige was Geburt und Tod erlebt.

    Was es gibt ist eine Ausdiffenzierung geistiger Zustände. Bei dem einfachsten Wesen bei dem etwas wie ein Tun möglich ist - sagen wir einem Geißeltier das nur die Zustand "Geißel an - wegbewegen" und "Geißel aus - da bleiben" gibt braucht es nicht Sinneswahrnehmung die dieses Verhalten auslößen. Sagen wir einen Sensor der sagt, ob die Nährstoffe ausreichend sind oder nicht. Dies ist das minimale Set an Zutaten um die Zustände "angenehm" und "unangenehm" zu haben und darauf basierend eine Möglichkeit der Spannung zwischen "Sein" und "Soll".


    Während dann ja schon eine Katze Myriaden innerer Zustände hat -Vorlieben und Abneigungen, Sinneswahrnehmungen und Habdlungsmöglichkeiten, Gefühle und Empfindungen, Pläne und Erinnerungen, Neugierde und Niedergeschlagenheit, Ekel und Vorfreude, Vorstellungen von Objekten, Natur und anderen Wesen. Aber im Prinzip ein gleiches "Dukkha" - einen gleichen Spalt zwischen Ist und Soll.


    Der Mechanismus warum die Anzahl der geistigen Zustände über die Jahrmillionen zunahm war wohl, dass man mit mehr Zuständen flexibler reagieren kann. So haben sich im Laufe der Jahrmillionen eben auch viele Wesen mit vielen inneren Zuständen entwickelt. Obwohl natürlich die meisten Wesen eher eine überschaubare Anzahl innerer Zustände haben.


    Diese Flexibilität der inneren Zustände ist doch genau das was Freheit ermöglicht. Eben auch Freheit auf bestimmte Trigger auf bestimmte Art und Weise zu reagieren.

  • Der Mechanismus warum die Anzahl der geistigen Zustände über die Jahrmillionen zunahm war wohl, dass man mit mehr Zuständen flexibler reagieren kann. So haben sich im Laufe der Jahrmillionen eben auch viele Wesen mit vielen inneren Zuständen entwickelt. Obwohl natürlich die meisten Wesen eher eine überschaubare Anzahl innerer Zustände haben.


    Diese Flexibilität der inneren Zustände ist doch genau das was Freheit ermöglicht. Eben auch Freheit auf bestimmte Trigger auf bestimmte Art und Weise zu reagieren.

    Toll erfasst, void .

    Der Mensch hat die höchste mögliche "Freiheit " durch seine sehr komplizierte Struktur des Gehirns erlangt. Nur der Mensch hat die Möglichkeit nichts wie jedes Tier blind re-agieren, aber entsprechend der eigenen inneren Entwicklung ( "Geistes-Training") , sati, durch/dank/ cetana absolut bewusst und zielgerichtet zu a-gieren. Das ist das Ergebnis der Evolution, und deswegen wir können den Buddhismus praktizieren, die Katze kann es nichts.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • jeder muss die Frage für sich erforschen und klären.

    :like: :like: :like:

    Ich weiß nicht, was ich bin; ich bin nicht, was ich weiß: Ein Ding und doch kein Ding, ein Pünktchen und ein Kreis. (Angelus Silesius)

  • Das ist das Ergebnis der Evolution, und deswegen wir können den Buddhismus praktizieren, die Katze kann es nichts.

    Und da sind wir aber sowas von stolz drauf - Scherz - .

    Die Katze und andere brauchen den Buddhismus nicht. Ihnen fehlt der Ich-Dünkel.

    Und wenn einer mit dem Dharma über den Strom gekommen ist - und die Katze hat er mitgenommen - dann braucht er den Buddhismus auch nicht mehr.

    Die Evolution ist ein interessantes Thema in dem man sich ausgiebig ergehen kann. Es hat aber für den Buddhismus und Buddhisten keine Bedeutung.

    :zen:

  • Die Katze und andere brauchen den Buddhismus nicht. Ihnen fehlt der Ich-Dünkel.

    Ach, meine arme Katze ist doch "leer", die arme braucht keinen Buddhismus. :)

    Aber mal ernst:



    Wie erklärt der Buddhismus die Menschwerdung.

    Wie soll sich aus Tieren, die sich nur nach ihren Instinkten verhalten können der Aufstieg ins Menschendasein

    möglich sein?

    dukkha , nach meinem sehr bescheidenen Wissen ich kann dir zwei Bücher empfehlen, die echt sich dran bemühen("), den Prozess der Evolution von der Warte ( Blinkwinkel) der "Spiritualität" zu erklären. Google nach.


    A Brief History of Everything, 1996 (dt. Eine kurze Geschichte des Kosmos. Fischer-Taschenbuch, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-596-13397-1)


    Satprem: Sri Aurobindo oder das Abenteuer des Bewusstseins ISBN 9783894277178


    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Das ist das Ergebnis der Evolution, und deswegen wir können den Buddhismus praktizieren, die Katze kann es nichts.

    Und da sind wir aber sowas von stolz drauf - Scherz - .

    Die Katze und andere brauchen den Buddhismus nicht. Ihnen fehlt der Ich-Dünkel.

    Und wenn einer mit dem Dharma über den Strom gekommen ist - und die Katze hat er mitgenommen - dann braucht er den Buddhismus auch nicht mehr.

    Die Evolution ist ein interessantes Thema in dem man sich ausgiebig ergehen kann. Es hat aber für den Buddhismus und Buddhisten keine Bedeutung.

    Kleiner Einwurf:

    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.

  • Das ist das Ergebnis der Evolution, und deswegen wir können den Buddhismus praktizieren, die Katze kann es nichts.

    ... wo wir gerade bei *Katzen* sind, noch eine nette Reflexion...

    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.

  • Helgo . Meine(") Katze studiert sehr fleissig, aber das würde im Umkehr-Schluss nicht bedeuten, dass sie "spirituellen Fortschritt" macht.

    Apropo, ihr Ich-Dünkel ich beneide sehr.

    Zu viel Wissen, zu viel Grübeln, mehr Leid, und --kein Nibbana in Sicht.
    Danke sehr, hat meine ( aber nichts der Katze) miese Stimmung erhellt.

    Die Katze spielt, das ist ihr Wesen. Der normale ("") Mensch kann nichts kapieren, dass das ganze Leben so oder so das Spiel ist, also Maya, die Täuschung, und so dreht das Samsara-Rad weiter.. Die katze weiss, dass das Spiel irgrendwann zu ende geht, hoffe ich, wenigstens.. Aber der "Otto-Normale" wähnt sich, dass das Spiel ewig dauern würde, am ende so wie ich , so wie die Katze landen ins Jenseits. Ist das die Evolution? :? Im nächsten Leben , also wenn ich die Katze würde, dann ich melde mich hier. Versprochen! :lol:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Die Katze spielt, das ist ihr Wesen.

    Sagen wir mal, es ist einer der Aspekte, die wir in den 'Wesen' (sattvah), die wir "Katze" nennen und nicht grundlos in der biologischen Nomenklatur als 'Beutegreifer' (und nicht als 'Spieler') einordnen, wiedererkennen; in dem wir uns spiegeln. Das ermöglicht Empathie. Wobei solch eine Sichtweise natürlich grundsätzlich das Problem hat, dass da menschliche Kategorien auf nichtmenschliche Phänomene angewandt werden. Dessenungeachtet beruht Empathie mit Tieren nicht auf reiner Illusion; die moderne Verhaltensforschung hat auch bei vielen Tieren zumindest Ansätze zu Empathie nachgewiesen.


    Der Hauptunterschied zum Menschen ist der, dass dieser die Genzen, die der Anwendung dieser evolutionär vorteilhaften Fähigkeit gesetzt sind, erweitern kann. Objekte, auf die diese Fähigkeit bezogen wird, beginnen idR mit dem engsten Abstammungsverband (Familie/Sippe, Rudel). Insbesondere der Mensch hat diese Grenzen zunehmend auf soziale Konstrukte wie Stamm, Ethnie, Nation, Religion, Rasse usw. ausgedehnt - was die moralische Ambivalenz von Empathie verdeutlicht.


    Immerhin ist der Mensch mittlerweile auf einer Kulturstufe, die es ihm (nun ja, einigen - mit derzeit anscheinend schwindender Zahl) ermöglicht, die Grenze der Empathie auf die Spezies 'Mensch' auszudehnen - und selbst Ansätze, nach dem Rassismus auch den Speziesismus zu überwinden, gibt es ja auch. Wobei die nicht neu sind - das ist der Bodhisattva-Ansatz. Die 眾生無邊 shu jō mu hen - "zahllose Wesen, unbegrenzt" - des ersten der vier großen Bodhisattva-Gelübde.


    Erstaunlicherweise gibt es jedoch Fälle, wo Empathie auch bei Tieren die Grenze 'Spezies' überspringt; insbesondere wenn sie durch positive Erfahrungen mit der anderen Spezies geprägt sind. Insbesondere gelingt dies bei Hunden, wobei ihr ererbtes soziales Grundmuster (hierarchisch organisiertes 'Rudel') natürlich hilfreich ist. Bei Katzen (zu deren Sozialverhalten immer noch sehr hilfreich: Paul Leyhausen, für 'Einsteiger' speziell Katzen - eine Verhaltenskunde) ist das etwas schwieriger. Die Fähigkeit von Haustieren zur Empathie mit (manchen) Menschen ist Grundlage ihrer psychohygienischen Funktion, die - ebenfalls moralisch ambivalent - gerade bei Hunden häufig zu deren Schaden genutzt wird; als Mülleimer für Triebabfuhr.


    Doch zurück zum Spiel - das sicher die wichtigste Form der Interaktion von Menschen mit Haustieren ist (für Menschen, für die Tiere ist es natürlich das Füttern). Spiel ist nicht nur eine wichtige anthropologische Kategorie menschlichen Handelns; insbesondere seine Rolle bei der menschlichen Kulturbildung hat Johan Huizinga in 'Homo ludens' analysiert - recht luzide, wenn auch für meinen Geschmack etwas monomanisch / reduktiv.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Sudhana , meine herzliche Dankbarkeit für so tollen Beitrag! Ich erinnere vage, das war so wie das Buch" Das Leben ist das Spiel", so etwas..( "Spielregeln für das Leben") .Wir spielen alle nach den bestimmten Mustern ( Patternen), hier ich bin User, dort ich bin der Sohn, aber wo anders ich bin auch der Vater und Opa.. usw.. Wenn man das ganze Spiel sehr gut durchschaut, man kann einige Verhalten-s-Muster ab-ändern, oder sogar , was schädlich /unheil/-- , ein wenig zu reduzieren. Ach, so was- E. Berne:" Games People Play".

    Und Karuna, Metta, usw.. zu pflegen, zu kultivieren. So wäre auch die bewusste Evolution, so wie ich es sehe. Und deswegen ich praktiziere . Macht absolut den Sinn.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Vielleicht ist ja die Evolution mit ihrer Kreation Mensch über's Ziel hinausgeschossen und nun muß es der Buddha richten. ;) :)


    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.

    Ich weiß nicht, was ich bin; ich bin nicht, was ich weiß: Ein Ding und doch kein Ding, ein Pünktchen und ein Kreis. (Angelus Silesius)

  • Vielleicht ist ja die Evolution mit ihrer Kreation Mensch über's Ziel hinausgeschossen und nun muß es der Buddha richten. ;) :)

    Mein Mit-gefühl gegenüber des Buddha, er würde es niemals schaffen, die Geschichte wiederholt sich wieder und wieder... Der Mensch lernt niemals und stirbt so oder so ( sowieso) als der Trottel..

    Meine Katze fragt, würde er wieder als der Tor geboren? ( Ironie).

    Der Thread hier wirkt auf mich echt antidepressiv, *lach*. So ist meine rein persönliche "Evolution".

    LG. :)

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Leonie : stammt der handschriftliche Vermerk über der Inhaltsangabe von Dir? :grinsen: Spass beiseite, ich kenne es nicht, werde es aber mal zumindest anlesen, Danke für den Link. Mein erster Eindruck nach Überfliegen des Inhaltsverzeichnisses ist allerdings weniger der eines eines "entsetzlichen Sammelsuriums", als dass der Vorwurf des Reduktionismus (wenn man einen Hammer hat, sieht alles wie ein Nagel aus ...) wie bei dem Kulturwissenschafter Huizinga wohl auch hier angebracht ist.


    Derzeit warte ich (meine Biblothek hat es noch nicht angekauft) auf Breithaupts 'Das narrative Gehirn', das ja derzeit für Furore sorgt - wobei Burkhard Müllers Verriss in der Süddeutschen in Richtung desselben Vorwurfs geht. Da es zum Thema gehört - Müller selbst wiederum hat 2000 eine (mE die erste) bemerkenswerte Kritik der Evolutionstheorie veröffentlicht (hier Rezensionen von ZEIT, SZ und FR).


    Bei Breithaupt verspreche ich mir ein paar Hinweise zu einem kognitionswissenschaftlichen Zugang, wobei ich da speziell auf Chomsky aufbaue - dessen Konzept (genetisch-)struktureller Begrenzung der Kognition und seine Unterscheidung von "problems" und "mysteries" ich nützlich finde. Literaturempfehlung hier.

    OM MONEY PAYME HUNG