Beiträge von Qualia im Thema „Ich mag Menschen nicht / Der Weg zu Mitgefühl“

    @Tim99 Er Igor07 hat ganz sicher recht. Ohne jeden Zweifel. Mit den Jahren der Übung dieser Aussagen, vielleicht sogar Achtsamkeitstraining, werden sie dich irgendwann in Schweißausbrüche der Erkenntnis bringen, weit über ein intellektuelles „Sicher hast du recht.“ hinaus.


    Epiktet: Handbüchlein der Moral. Eine bessere Kurzfassung kenne ich nicht. Ich benutze das immer mal zwischendurch, wenn ich wieder mal glaube, dass ich nicht auf dem mittleren Weg bin.

    Gleichmut ist der Begriff. Das Üben von Gleichmut, in diesem Fall, bringt die anderen ganz natürlich zum Blühen:


    Freundschaft, Liebende Güte ohne Bedingungen zu stellen

    Gleichmut und Gelassenheit ohne Bedingungen zu stellen

    Mitgefühl ohne Bedingungen zu stellen

    Mitfreude ohne Bedingungen zu stellen

    Freigiebigkeit ohne Bedingungen zu stellen


    Es ist nur nötig sich auf das, nicht mehr sein Bedingungen stellen, konzentrieren bei einer der Unermesslichkeit, um automatisch alle anderen Unermesslichkeit zu wecken. Mit der Zeit der Übung merkt man fast nicht, dass man still und freudig geworden ist.

    Wenn Mitgefühl nicht bedingungslos ist, wird die Bestrafung des Täters nur Rache sein und nicht angemessen an den Gesetzen.

    Du verstehst mich schon sehr gut. Auch ich bin einer, der vor keiner Nessel ausgewichen ist, ich hab mich reingesetzt. Es ging mir um mein Gewissen, meine Vorwürfe, die ich mir machen würde, wenn ich nichts tut. Glaub nicht, dass ich erfolgreicher war als du.


    Beim Universum bin ich mir sicher, dass es nicht unendlich ist,

    bei der menschlichen Dummheit nicht. Zitat

    Was ist eigentlich Mensch? Was bringt mich auf Abstand zu Menschen?

    Ich sage es so: das eigene ich sein als Mensch, bringt mich auf Abstand zu anderen Menschen.

    Weil ich mir ein, mein Menschenbild von mir schaffe, bringt mich automatisch auf Abstand.

    Warum ist das so? Das mich identifizieren mit Geistesgut macht mich zu einem Familienmensch, das ist Mensch sein, das ist auch Mensch sein, dass ich erkenne, dass es andere Familien gibt, die ungefähr wie ich leben.

    Wenn ich mich aber fest identifiziere, mit Stamm, Volk, Nation, Religionszugehörigkeit, dann falle ich auf ein sein herein, das mich von meiner Familie trennt, von der Menschheit, denn all das, was nicht Menschheit ist, ist Geist-geschaffenes Gefangensein in Verblendung.


    Was ist die Verblendung?

    Stamm, Volk, Nation, Religionszugehörigkeit ist das Abgeben von Selbstverantwortung für mein andere nicht zu mögen. Warum das denn? Weil ich meine Ruhe vor Menschen haben will, die meiner Meinung nach nicht zu meiner Identifikation passen, lasse ich zu das Menschen anderer Identifikationen abgewehrt, eingesperrt, gemordet werden. Ich hab damit nichts zu tun, denn ich bin ja nur ein Mensch und die anderen, die abwehren, einsperren, morden, da halte ich mich raus.


    Geht bei @Tim99 offen bar nicht. Da werden Bösewichter offengelegt und was muss er hier hören? Halt dich da raus, du bist doch nur ein Mensch.

    Ich frage mich nicht mehr, wie es zum größten Mordgeschehen der Geschichte kommen konnte: Halt dich da raus, du bist doch kein Sozialist, Kommunist, Jude, du bist doch ein Christ.

    Heute heißt es bei zu vielen, Kritische Masse, die AfD wird das schon machen.

    Ich suche keine Liebe oder Zuwendung, nur irgendeine Form von menschlichen Kontakt, der oder die muss mich ja nicht lieben. Ich kann gut alleine leben, aber manchmal brauche auch ich Hilfe.


    Sind meine Zeilen/Beiträge so, dass sie ankommen, als ob ich ein armes Opfer wäre? Das wäre schlecht, weil das entspräche nicht den Tatsachen.

    Das war auch meine Illusion

    Zitat

    Ich suche keine Liebe oder Zuwendung, nur irgendeine Form von menschlichen Kontakt

    Davon war ich sehr überzeugt. Ellviral hatte diese Verblendung sehr gut gelebt, die Gier gemocht zu werden, verblendet unter der Illusion es nicht zu suchen oder zu benötigen.

    Ich wollte nicht erkennen, dass genau das mein Problem war, das Ellviral auslebte.


    Heute verlange ich nicht mehr danach. Es ist mir gleich, ob andere mich mögen. Ich mag sie. Merkwürdigerweise scheint es so das dadurch andere mich auch mögen. Aber verlassen oder mich in Freunden zu bringen bleibt weit entfernt.

    Lob und Tadel sind beides Fallen für Ellviral.

    Qualia verlässt sich auf den „Geschmack“ von gern gemocht.

    Gemeinsamkeiten fokussieren bedingt die Unterschiede finden, Unterschiede fokussieren bedingt Gemeinsamkeiten finden.

    Das ist für Menschen ganz normal. An dem einen oder anderen leiden, ist bedingt durch das eine oder andere als beständig festzumachen.

    Geistiges zu etwas Beständiges machen, sein bedingtes Entstehen und Vergehen, durch eigenes Erkennen von Ursache/Wirkung nicht mehr wahrnehmen, verblenden.

    Etwas aus Gedanken bedingt entstandenes als sicheres Objekt zu betrachten führt immer zu Leiden.

    Sich eines Menschen, Tieres, Pflanze sicher sein, dass sie gleich bleiben, man seine Vorstellung von Ihm nicht ändern muss, kann nur zur Enttäuschung führen.

    Ich finde übrigens, es herrscht tatsächlich eine Form von Krieg auch hier zwischen Menschen schon, nicht mit Waffengewalt, aber verbal allemal. So kontrovers wie die Menschen denken und sprechen, da ist kein Kompromiss oft mehr möglich und daher driftet die ganze Gesellschaft auseinander und das Resultat wird sein? Vereinzelung der Menschen?

    Es herrscht als erstes Krieg in uns selbst. Der Krieg zwischen Selbst und Person.


    Selbst das, das Not-Wendige interessiert, ist mit der Person im Krieg. Dem Verlangen, der Ablehnung und dem Glauben der Person, die nach außen und innen geliebt werden will. Diesen Krieg kann man nur mit Mitgefühl mit Selbst und Person vermindern.

    Der Krieg mit der Umwelt wird dann als Projektion meines inneren Krieges erkannt.


    In mir ist es wie zwei Wölfe, die für ihre Rechte kämpfen. Der eine kämpft um das Notwendige und der andere will mehr haben, als er schon hat.

    Welcher Wolf gewinnt? Der, den ich stärker füttere.

    Füttere ich beide gleich genug, ist Frieden.

    Es ist gleich, ob man sich selbst oder von anderen geliebt werden möchte, sie ist immer vergänglich. Nur Mitgefühl mit anderen und sich selbst ist anzustreben. Lieben sollte von allem Leidenschaften befreit werden. So ist es unwichtig, ob man Menschen mag oder nicht.

    Anna Panna-Sati

    Zur Reihenfolge. Punkt 1 ist meinem Erkennen nach immer beteiligt, wenn es zu Verletzungen der Punkte 2, 3, 4, kommt oft verstärkt von Punkt 5, wobei 5 auch allein alle Katastrophen auslösen kann. 2, 3, 4, kann man getost als einen nehmen, da gibt es keine Priorität.


    Zu: Wie sorgt man denn "innerhalb seiner hierarchischen Zugehörigkeit" für Gerechtigkeit?


    Für die Hilfe von Oben hast du ein Beispiel gebracht. :)

    Oder hast du nicht dafür gesorgt, dass deine Schicht geordnet wurde?


    Als Vorgesetzter der mittleren Ebene kann ich Hilfe durch Verbinden mit der Schicht unter mir finden. Denn alle in meiner Schicht sind auf diese „Untergebenen“ angewiesen. Solidarisieren mit denen kann die Erfolge der Mittleren und Oberen stark beeinflussen. Beide Arten können daneben gehen, darum favorisiere ich die Art:

    Wenn der Gemobbte keine Hilfe bekommt, bleibt ihm nur sich an alle Grundnormen der Menschen zu halten und jeden meiden oder ignorieren, der sich nicht daran hält. Das macht ihn zwar allein, befreit ihn aber vom „einsam sein“ Gefühl.

    Genau! Das hilf überhaupt nicht. Wie mir auch kein Gott, Engel, Heiliger, Weiser hilft, die können mich inspirieren, Wege zu finden.

    Was hilft mir? Das ist dieser Satz:

    Innerhalb seiner hierarchischen Zughörigkeit auf Augenhöhe für Gerechtigkeit sorgen.


    Werden Grundnormen verletzt, gibt es für Menschen die Möglichkeit sich an die nächst höhere oder niedrigere Hierarchie zu wenden. Der Vorsitzende meiner Hierarchie hat nur das Interesse seine Position nicht zu verlieren, wird also nichts tun. Ihm nützen Streitereien.


    Nur aus der niedrigeren oder der höheren Schicht lässt sich Hilfe finden. Diese beiden Schichten gefährden die Position des Vorsitzenden meiner Schicht und zwingt ihn in seiner, meiner Schicht für Ordnung zu sorgen. Die oberste Führungshierarchie kann nur durch gemeinsames Handeln der unteren Schichten gefährdet werden und sie zwingen zu handeln. Wahlen, Massenaufstände.


    Mobbing in Schulen kann nur beendet werden, wenn Schüler sich Hilfe suchen, in der unteren Schulklasse oder der höheren.

    Suchen sie Hilfe in der Klasse der Lehrer, werden sie scheitern, denn Lehrer beziehen ihre Macht gerade aus dem, die Mobber schützen. Sie sehen in ihnen eine Hilfstruppe, um die wirklich Renitenten zu kontrollieren: seht an, wie es euch ergehen kann.

    Gegen die Schicht der Lehrer können Schüler nur gemeinsam angehen oder sich an die Kontrollbehörde der Schule wenden, ein Einzelner hat in beiden Arten keine Chance.


    Wenn der Gemobbte keine Hilfe bekommt, bleibt ihm nur sich an alle Grundnormen der Menschen zu halten und jeden meiden oder ignorieren, der sich nicht daran hält. Das macht ihn zwar allein, befreit ihn aber vom „einsam sein“ Gefühl.

    Alle Menschen werden so seine Begleiter ohne sich an viele zu binden, es bleiben nur wenige gute (edle) Freunde, die sich auch an die Grundnormen halten. Das schützt zwar nicht vor Mobbing, aber man wird uninteressant für Mobber, denn man leidet nicht mehr daran.

    "Ich nehme Zuflucht zur Gemeinschaft der Heils-Gänger, zum Buddha, zum Dhamma."

    Beziehungen/Grundverhalten

    Fühlende Lebewesen können nur individuelle Lebewesen mit fühlenden Lebewesen ihrer Art sein. Menschen können nur Menschen sein, mit Mitmenschen. Nicht mit Tieren.

    Jede Gruppe Menschen schafft sich ihre Ordnungen, mit Regeln, Gesetzen, Moral.


    Die Grundnorm aller Lebewesen, die in Gruppen ihrer Art leben:

    Nichts nehmen, das nicht freigegeben ist, wobei gleich ist, ob es Dinge, Nahrung, Wohnplatz, Geschlechtsverkehr ist. Andere nicht angreifen, ohne dass diese angegriffen haben. Innerhalb seiner hierarchischen Zughörigkeit für Gerechtigkeit sorgen.


    Die Grundnormen des Menschen.


    1) Auf Abstand gehen von jeder bewusst mit Worten gewollten Lügen, Hintertreibung, übler Nachrede, falsches Bezeugen. Gewollte verletzende Beleidigungen oder Herabsetzungen, durch Streit verletzen wollen.

    Diese Norm ist die erste und wichtigste, weil nur Menschen mit komplexen Begriffen handeln können.


    2)Abstand nehmen vom Nehmen, das nicht gegeben wurde. Ausleihen ohne Erlaubnis ist auch nehmen ohne gegeben.


    3) Abstand nehmen von sexuellen Handlungen, die keine eindeutige Einwilligung haben. Keine sexuelle oder Lebenspartnerschaft bewusst brechen wollen. (siehe 1)


    4) Sich auf Abstand halten vom Töten oder gar morden von Lebewesen/Menschen mit Glaubens-, Gier- oder Lust-Begründung.


    5) Sich auf Abstand halten vom übermäßigen Gebrauch von berauschenden Mitteln, besonders Alkohol. Zuviel Alkohol lassen einen Menschen schnell dieses: sich auf Abstandhalten, in allen fünf Grundnormen außer Kraft setzen.


    Zwei Menschen stellen immer privat Regeln auf, sogar gegen die allgemeinen Normen. Die gelten nur für die zwei. Nicht für drei. Lebenspartnerschaften werden damit gefestigt.

    Jüdisches Sprichwort: Was drei wissen, vereinbaren, weiß die ganze Welt.