Beiträge von Sotapannabumm im Thema „Ich empfinde den Buddhismus als trost- und hoffnungslos“


    Ich mische mich dann und wann auch gerne mal woanders hinein :)


    Meinst du das in dem Sinn dass man die Zeit nutzen sollte, nicht vergeuden sollte? Gesünder leben, achtsamer handeln bzw. achtsam bestimmte Handlungen unterlassen?


    Der mittlere Weg ist ja, wenn man in der Gesellschaft lebt nur zum Teil begehbar. Dass es aber (offenbar? - daran scheiden sich die Geister bzw. die innere Haltung, ich jedenfalls finde das von Buddha gelehrte Vorgehen dazu logisch) die Möglichkeit gibt, Geburt sowie Alterungsprozess und Tod aufzuheben, lässt mich sozusagen nicht kalt.


    Dazu sage ich mal ein wenig aus meiner ‚Praxis’ (die ja auch darauf ausgerichtet ist bzw damit etwas korrespondiert) Die Silas versuche ich einzuhalten, achtsam zu sprechen, zu schreiben da bemühe ich mich auch ziemlich. Auf meine Gedanken und die Energien (oder Gefühle) dabei versuche ich auch zu achten bzw ihre Ursache zu erkennen. Soweit die Ruhe bzw. die Umgebung das hergibt.

    Wie soll den das gehen dass man sich selbst vom Leiden an Geburt und Altern und Tod befreit, bzw. was ist das für ein schwieriger Gedanke über eine Seele die (von oder aus etwas, z.B Leiden) befreit werden könnte?

    Indem ich mit dem Jammern, Klagen aufhört und die Notwendigkeit von Geburt, Altern, Tod als normal und unausweichlich erkenne.


    So einfach ist das? Warum leiden dann die Menschen trotzdem, obwohl jeder erkennt, dass Altern und Tod stattfindet bzw stattfinden wird?


    interessanterweise ist hier ja eine Lehre in der erklärt wird, dass Geburt Altern und Tod nicht unausweichlich ist bzw dass dieser Daseinsrythmus beendet werden kann.

    Es gibt jedenfalls eine Lehre und anscheinend ein bestimmtes Vorgehen zur Beendigung von Geburt, Altern und Tod.


    Da kann man sich doch auch drüber freuen!

    Nein gibt es nicht, aber ein Vorgehen sich von dem Leiden an Geburt, Altern und Tod zu befreien.


    Wie soll den das gehen dass man sich selbst vom Leiden an Geburt und Altern und Tod befreit, bzw. was ist das für ein schwieriger Gedanke über eine Seele die (von oder aus etwas, z.B Leiden) befreit werden könnte?


    Wie klar und gelöst von der Ansicht über eine Seele (ein Manselbst) die befreit werden könnte, erscheinen mir da diese Worte (nur als Beispiel):


    Zitat

    8. Aus dem restlosen Verschwinden aber, o Phagguna, und der Aufhebung der sechs Bereiche der Berührung folgt Aufhebung der Berührung; aus der Aufhebung der Berührung folgt Aufhebung der Empfindung; aus der Aufhebung der Empfindung folgt Aufhebung des Durstes; aus der Aufhebung des Durstes folgt Aufhebung des Erfassens; aus der Aufhebung des Erfassens folgt Aufhebung des Werdens; aus der Aufhebung des Werdens folgt Aufhebung der Geburt; durch Aufhebung der Geburt werden Alter und Tod, Schmerz, Kummer, Leid, Betrübnis und Verzweiflung aufgehoben.


    Auf solche Art kommt die Aufhebung der ganzen Masse des Leidens zu stande."


    Diese Worte sind aus der Lehre die ich meine und ich meine … also ich kann es nicht so bestimmt wissen wie du, ich kannte bzw kenne den mittleren Weg aus eigener Kraft nicht in Gänze um sagen zu können, dass es doch kein Ende von Geburt Altern und Tod gibt oder dass es dieses Ende wirklich gibt. Aber es kommt mir mehr also nur ‚stark so vor’ dass es, d. h. dass Nibbana möglich ist.

    Ist es das Ziel im Buddhismus nicht zu existieren bzw. aus dem Leben (Samsara) rauszukommen?


    Je nach Textbasis die man sich nimmt ist es das Ziel oder nicht.


    In echt ist es dann eine Frage für einen selbst. Wenn man Vertrauen zu einer Lehre schöpft, bzw wenn man sie nachvollziehen kann und sie einem deutlich machen kann, was man vorher nicht so erkannt hat, wird man diese Lehre wohl nicht vergessen bzw sie ernster nehmen und sich auf sie stützen wollen.


    Es gibt jedenfalls eine Lehre und anscheinend ein bestimmtes Vorgehen zur Beendigung von Geburt, Altern und Tod.


    Da kann man sich doch auch drüber freuen!

    Dann müsste man aber den Namen dieses Forums ändern, denn Buddhismus ist nichts mit Slogans und 'das Leben ist schön' nur eine subjektive Bewertung (des eigenen Lebens vielleicht). Für die meisten Kreaturen auf diesem Planeten ist 'das Leben' ja eher nicht 'schön'.

    Trifft es schön und schmerzhaft zu gleich besser?


    Auf jeden Fall. Die reduzierteste und grundsätzlichste Unterscheidung der Gefühle (im Buddhismus) ist zweifach, also 'in drei':


    a) das angenehme Gefühl

    b) das unangenehme Gefühl

    c) weder a) noch b)


    Dabei ist zu erkennen / zu bedenken dass sich für den einen etwas als angenehm empfindet, was sich für einen Zweiten als unangenehm empfindet.

    Zitat
    Hendrik: Das leben ist schön!
    Buddhismus ist Freiheit!

    Der neue Buddhaland -"Slogan"? ;)  :D


    Dann müsste man aber den Namen dieses Forums ändern, denn Buddhismus ist nichts mit Slogans und 'das Leben ist schön' nur eine subjektive Bewertung (des eigenen Lebens vielleicht). Für die meisten Kreaturen auf diesem Planeten ist 'das Leben' ja eher nicht 'schön'.


    Buddhismus ist ein Behälter für diverse Lehren. Manche klammern ziemlich unfrei stark an diesem Namen.